PRESENTED TX> THE
Shelf No.
^
Digitized by the Internet Archive
in 2009 witin funding from
Boston Public Library
http://www.archive.org/details/diewanzenartigen01hahn
Die
mrANZENARTIGEN
IS^OI^^^Il^<
-5$>*«$C-
Getreu nach der Natur abgebildet und beschrieben ^^^.
Dr. CARL WILHELM HAHN.
Erstei" Band.
Mit sechs und dreissig fein ausgcmalteh Ta.eln.. ;
NÜRNBERG,
in der C. H. Zeb'schen Buchhandlung; 183 1. ^
J-6
n
^ / ' -■' y
1/ /
,c/ ^
. /^jft.
C"'
Sr. Hochwohlgeboren
Herrn
Dr. J. L. C. GRAVENHOIIST
Königlich Preussischem Geheimen Hofrath und ordentlichem Professor
an der Academia Leopoldina zu Breslau, vieler naturhistorischen
und anderer gelehrten Gesellschaften Mitgliede
dem
ausgezeichneten und thätigsten Entomologen
widmet
den ersten Band dieses Werkes
aus reiner Hochachtung und Verehrung
der
V e r f a s s e r.
Vorwort.
Äeit drei Jahrzehenden wurden in der En- tomologie Riesenschritte gethan, die wan- zenartigen Insecten aber noch immer stief- mütterlich behandelt, nur Wolf begann sie zu bearbeiten, aber der frühe Tod desselben unterbrach die Fortsetzung, und Falle en beschrieb nur die Wanzen Schwedens. Aus- ser diesen beiden Entomologen hat meines Wissens kein anderer über diese Insecteri- Abtheilung ausschliessend geschrieben. Ein- zelne Arten sind z^var viele in verschiedenen Werken Theils beschrieben, Theils auch ab- gebildet, im Durchschnitt aber von den be- kannten Arten kaum der sechste Teil bild- lich dargestellt, daher wird es dem entomo- logischen Publikum nicht unangenehm seyn, w^enn ich nach und nach alle wanzenartigen Insecten, sowohl in naturgetreuen Bildern, als auch mit den nöthigen Beschreibungen in einem Werke übergebe.
1 *
Das Heer der wanzenartigen Insecten ist sehr gross, die eiserne Nothwendigkeit gebietet, ja die Natur selbst fordert laut die Auflösung der bisher bestandenen Gattungen in mehrere. Aeusserst schwankend sind die festgesetzten Rennzeichen mehrerer Fabri- ciusischen Gattungen, man weiss, vorzüglich bei ausländischen Arten oft nicht was ein Coreus oder ein Lygaeus^ ein Capsus oder eine Miris, eine Cimex oder eine Edessa etc. ist. Latreille undDalmann haben nur Avenig neue Gattungen aufgestellt. Diesem muss man abhelfen; es müssen halt- bare Gattungs -Rennzeichen festgesetzt, und das ganze Heer der w^anzenartigen Insecten in eine der Natur gemässen Reihenfolge ge- bracht werden.
Der ganze Habitus, besonders die ver- schiedene Einlenkung, die relative Länge, so wie die Zahl und Form der einzelnen Glieder der Fühler, die verschiedene Form, Länge und Gliederzahl des Säugrüssels, der Adernlauf auf den Oberflügeln u. s.w., geben die festesten Anhaltspuncte, worauf die standhaftesten Gat- tungs-Rennzeichen gegründet werden können.
Ich glaube nicht, dass die Auflösung der F a b r i c i u s ischen Räfer-Gattungen C a r a b u s^ Curculio etc., nöthiger war,' als die der
meisten Gattungen der wanzenartigen In- secten.
Ich habe es gewagt, die mir bekannten Arten in (auf den Bau der verschiedenen Theile ihres Körpers gegründeten Merkma- le) mehrere Gattungen aufzulösen, und sehe mit grossem Vergnügen, dass die von mir aufgestellten Gattungs- Rennzeichen in allen ihren verschiedenen Theilen, bei allen zu ei- ner Gattung gehörige Arten gleich bleiben, mit Ausnahme des Adernlaufes auf den Ober- flügeln, welcher nicht immer bei allen Arten einer Gattung ganz gleich bleibt, zur Auf- stellung von Familien einer Gattung aber sehr gute Dienste leistet.
Leider aber ist es mir gegenwärtig noch unmöglich die Resultate meiner Beobachtun- gen, oder wenigstens nur das Geribbe der Reihenfolge der von mir bereits regulirten Gattungen vorzulegen, weil meine Sammlung, vorzüglich an ausländischen Arten noch nicht sehr reich ist, und daher wiederhole ich hier die bereits in der Anzeige dieses Werkes aus- gesprochene Bitte an alle Entomologen mich mit Arten entweder im Tausch oder gegen billige Bezahlung, oder auch nur zur Ansicht zum beschreiben und abbilden gütigst zu un- terstützen.
VI
Bis es mir also möglich ist mein System dem entomologischen Publicum vorlegen zu können, erlaube ich mir die in diesen Hef- ten abgebildeten Arten mit denen von mir geschöpften Gattungsnamen zu belegen, mit der Bitte, mich hinsichtlich ihrer etwaigen Mängel, nicht zu streng zu richten, da mein Wille gut, aber die Hülfsmittel die mir zu Gebote stehen, noch gering sind, und so lege ich das erste Hef dem Publicum zur gütigen Beurtheilung und als Probe der folgenden dar.
Nürnberg, im Januar 1831.
Der Verfasser.
Tab. I. Fig. 1. Cerbus fulvicornis-
Köthlichbraun , glanzlos ; das Rückenschild an den Seiten fein gezähnt, vorne verengt und beiderseits hinten in scharfe Spitzen auslaufend. Die Schen- kel des ersten und zweiten Fusspaares mit zwei, die des hintersten Paares käulförmig unten mit einem grössern und mehreren sehr kleinen Zähnen versehen^
Länge 11 bis 14 Linien.
Breite 3 bis Z% Linien.
Lygaeus fulvicornis, thorace spinoso serrato fuscus femo- ribiis bidentatis: posticis multidentatis. Fabr. Syst. Rhyng. pag. 204. no. 6.
Fab. Ent. Syst. 4. p. 136. no. 7.
Vaterland. Ostindien. Das abgebildete Exemplar ist aus Java, und befindet sich in meiner Sammlung.
Der Kopf unten und der Saugrüssel hellröthlich- braun; die Brust von gleicher Farbe, an den Seiten aber mit dichten gelbllchweissen Filz besetzt; der Hinterleih ist oben in der Mitte roth, am Rande und After braun, und jeder Einschnitt mit einem weisslichen Strich -bezeich- net; unten hellröthlichbraun.
Das Thier ist am ganzen Körper mit gelblichen mi» kroskopischen Härchen besetzt.
8
Fig. 1. B. Der Kopf von oben, vergrössert. Fig. 1. C. Derselbe von der Seite hebst den Säugrüssel, vergrössert. Fig. 1. D. Ein Fühler, stark vergrössert. Fig. 1. E. Ein Oberflügel, vergrössert.
Tab. I. Fig. 2. Oriterus destructor.
Oben bräunlichgelb, ganz mit sehr vielen einge- druckten schwarzen Puncten besäet 5 eine Mittellinie und zwei Seitenlinien am Kopfe und der Rand des Rückenschildes trübgelb, schwarz punktirt.
Länge 8 Linien.
Breite 2% Linien.
Lygaeus de|structor, Melsheimer in lit.
Vaterland. Der verstorbene Prediger Melsheimer entdeckte diese Art in Nordamerika, und theilte vielleicht mehrere Stücke Herrn Jacob Sturm dahier mit, aus dessen Händen auch dasjenige Exemplar ist, vs^elches ich abbilde- te, und sich nun in meiner Sammlung befindet.
Der Kopf ist fast so breit als lang, vorne stumpf zugespitzt, oben schwarzbraun, durch die Mitte und an den beiden Seiten mit einer gelben Längslinie bezeichnet. Un- ten röthlichgelb.
Die Fühler sind schwarzbraun, rauh, mit sehr fei- nen Härchen besetzt.
Der Saugrüssel reicht bis zum zweiten Fusspaar, und ist schwärzlichbraun.
9
Die Augen nicht sehr vorstehend und schwarzbraun, die Nebenaugen von gleicher Farbe.
Das Rückenschild vorne verengt, hinten erwei- tert mit stumpfen Seitenspitzen. Oben bräulichgelb mit vielen schwarzen eingedruckten Puncten übersäet, die Sei- ten schmal trübgelb gerandet. Unten röthlichgelb.
Das Schildchen nicht gross, dreieckig, trübgelb mit vielen eingedruckten schwarzen Puncten.
Oberflügel. Der lederartige Theil wie das Schildchen gefärbt; der häutige Theil schwarzbraun, wenig glänzend.
Die Unter flügel am Innern Theil wcissllch, am äussern braun.
Der Hinterleib oben schwarz, die Seltenränder stark aufwärtsgebogen, jeder Einschnitt derselben am Grunde mit einem grossen und am Rande mit zwei kleinen röth- lichgelben Flecken bezeichnet, unten röthlichgelb, fein schwärzlich punktirt.
Die Füsse unbewaffnet, bräunlichgelb, schwarz punk- tirt. Die Fussblätter schwarzbraun.
Tab. I. Fig. 3. Pyrrhoceris haematideus.
Gelblicliroth 5 glanzlos 5 die Fühler mit Ausnahme des Grundes des ersten Gliedes und die Füsse dun- kel röthlichbraun : die Brust schwarz 5 der häutige
10
Theil der Oberflügel braun, mit einem breiten braun- lichwcissen Öuerband.
Länge 8 Linien.
Breite 2 Vi Linie.
Lygaeus haematideus, rufus thorace maculis duabus, anten- nis alis pedibusque fuscis. Fahr. Syst. Rhyng. pag. 225. no. 101. Lygaeus cruentus. Fahr. Ent. Syst. 4. pag. 159. no. 81.
Vaterland. Ostindien nach Fabriclus, meine Exem- plare sind aus China.
Der Kopf unten und der Grund des ersten Gliedes des Saugrüssels ist röthlichgelb, das Ende und die übrigen Glie- der schwarzbraun. Die Brust ist glänzend schwarz. Der Hinterleib unten röthlichgelb und die Einschnitte des zwei- ten, dritten und vierten Ringes schwarz gesäumt.
Die Farbe des Kopfes, des Rückenschildes, des Schild- chens und der lederartige Theil der Oberflügel ist eigent- lich blas röthlichgelb, aber mit vielen eingedrückten satt- rothen Punkten besäet, daher dem unbewaffneten Auge alle diese Theile ganz roth sich zeigen.
Fig 3. A. Der Kopf von oben, vergrössert. Fig. 3. B. Derselbe von der Seite nebst den Saugrüssel , ver- grössert. Fig. 3. C. Ein stark vergrösserter. Fig. 3. D. Ein Oberflügel, vergrössert.
Tab. L Fig. 4. Lop US chrysanthemi.
Schwärzlich olivenfarben, der Kopf am Grunde und zwei kleine Flecken am Grunde des Rückenschil-
11
des oberhalb dem Schildchen, gelb, der. äussere Rand der Obcrflügel heller.
Länge 2 Linien.
Breite y^ Linien.
Vaterland. Im Juni und Juli findet sich diese Wanze in hiesiger Gegend nicht selten auf den Blüthen der Wucherblume (Chrjsanth. Leucanth. Linn.). Sie ist äusserst schnell, und daher schwer zu fangen.
x\bändr. b. Der gelbe Flecken am Kopfe und die zwei kleinen gelben dergleichen am Rückenschilde man^ geln gänzlich.
Der Kopf etwas länger als breit, vorne in eine stumpfe Spitze sich endigend, äusserst fein behaart, oben und unten schwärzlich olivenfarben, am Grunde mit einem gelben Flecken, unten gelblich olivenfarben.
Die Fühler fein behaart, schwärzlich olivenfarben.
Der Saugrüssel bis zum dritten Fusspaar reichend ; das erste Glied gelblich olivenfarben, die übrigen Glieder schwarzbraun.
Die Augen etwas vorstehend, gelblichbraun.
Das Rückenschild vorne verengt, vor dem Ende eine in die Quere gehende eingedrückte Linie; die Seiten kaum etwas ausgeschweift; hinten erweitert mit beiderseits stumpfen Ecken, äusserst fein behaart. Oben glanzlos, schwärzlich olivenfarben, am Grunde oberhalb dem Schild- chen mit zwei nahe nebeneinander stehenden gelben Fleck- chen bezeichnet. Unten gelblich olivenfarben.
Das Schild eben dreieckig, glanzlos, sehr fein be- haart, gelblich olivenfarben.
Oberflügel. Der lederartige Theil glanzlos, mit äusserst feinen Haaren besetzt, schwärzlich olivenfar- ben, die Seitenränder heller wegen des nicht durchschei-
1%
nenden Hinterleibes; der häutige Theil, schwärzlich oli- venfarben.
Der Hinterleib unten gelblich, oben schwärzlich ollvenfarben.
Die F ü s s e fein behaart, gelblich ollvenfarben.
Fig. 4. B. Der Kopf von oben, vergrössert. Fig. 4. C. Derselbe von der Seite nebst den Saugrüssel, ver- grössert. Fig. 4: D. Ein Fühler vergrössert. Fig. 4. E. Ein Oberflügel vergrössert.
Tab II. Fig. 5. Lopus gothicus.
Schwarz; ein Punct neben jedem Auge und die Seiten des Rückenschildes am Grunde röthlichgelb, der äussere Rand des lederarti^en Theils der Ober- flügel gelb, die Spitzen derselben und das Schildchen am Grunde hochgelbroth.
Länge 3 Linien.
Breite 1*/^ Linie.
Capsus gothicus, niger scutello elytrorumque apicibus cocci-
neis. Fab. Syst. Rhyng. p. 244. no. 20. Lygaeus gothicus, Fab. Ent. Syst. 4. p. 180. no. 162. Cimex gothicus Li'nn. Syst. JNat. 2. p. 726. no. 72. . fTolf. Wanz. I. p. 33. no. 33. Tab. IV. Fig. 33. Der Kopf zu schmal und der Adernlauf der Oberflügel ganz falsch. Geoffr. Ins. I. p. 445. no. 19. Schaeff. Icon. Tab. 13. Fig. 5 kennbar.
Vaterland. In ganz Europa findet sich diese Wanze
13
auf verschiedene Pflanzen vor, vorzüglich aber auf der gros- sen Brennessel (Urtica dioica Linn.).
Die Fühler sind schwarz mit gleichfarbigen feinen Haaren besetzt.
Der Kopf ist unten schwarz und der Saugrüssel schwarzbraun; die Brust ist schwarz und hat anf jeder Seite einen rostrothen Fleck; der Hinterleib ist unten glän- zend schwarz und hat beiderseits eine gelbe Linie oder gelbe Puncte. Die Füsse und Fussblätt er sind schwarz und die Schienen in der Mitte braunroth.
Tab. IL Fig. 6. Largus humilis.
Oben röthlichgelb, die vordere Hälfte des Rücken- schildes schwarz; oben durch das Schildchen und über den lederartig^en Theil der Flügel und über die Mitte derselben eine verloschene breite braune Binde. Der häutige Theil der Oberflügel weiss. Unten schwarz, zu beiden Seiten des ersten Hinterleib - Ringes ein weisser Querstrich.
Länge 5 Linien.
Breite über die Mitte 2*72 Linien.
Lygaeus humilis, Drury Insect*).
*) Unter dieser Benennung erhielt ich die hier abgebildete Wanze, allein da ich Drury' s Werk nicht besitze, dasselbe sich auch da- hier in keiner Bibliothek vorfindet; so kann ich auch für die Rich- tigkeit dieses Citas nicht bürgen.
14
Das Vaterland Brasilien. Abgebildet nacb einem Exemplar aus meiner Sammlung.
Die Fühler sind schwarz, sehr fein behaart und nnr das erste Glied ist am Grunde röthlichgelb.
Der Kopf unten, der Säugrüssel, die Brust und der ganze Hinterleib unten schwarz, mit äusserst kurzen, feinen, weisslicheil Härchen besetzt, welche nur mit bewaffneten Auge entdeckt werden können. Am er- sten Ring des Hinterleibes steht zu beiden Seiten ein gelb- lichweiss glänzender Querstrich. Oben ist derselbe schwarz mit wenigem Glänze, der Rand aber und der einlappige After ist röthlichgelb. Die Füsse sind schwarz, äusserst fein behaart und nur die Schienen sind zur Hälfte vom Grund aus hraunroth. Die Fussblätter sind schwarz- braun und unten mit röthlichen Haaren besetzt.
Fig. 6. B. Der Kopf von der Seite nebst dem Saug- rüssel vergrössert.
Tab. IL Fig. 7. Cerbus valgus.
Schwarz, das zweite und dritte Fühlerglied an den Gelenken und das vierte ganz geJbrotli, das Rük- kenschild vorne verengt, an den Seiten fein scharf sägezähnig, in beiderseits aufwärts gerichteten Spitzen auslaufend:^ die Schenkel der zwei vordem Fusspaare nahe am Vordergelenke unten zweizähnig, die hin- terndick und stark abwärts gekrümmt, ujiten mit ei- nem Zahn, die Schinen desselben Fusspaares dicker
15
als die der übrigen, und an deren Ende befindet sich nach aussen und nach innen ein Zahn.
Länge 11 Linien.
Breite 3*/^ Linie.
Lygaeus valgus, thorace spinoso serratoqiie, femoribiis posti- cis inciirvis tibiisque posticis wnidentatis. Fabr. Syst. Rhyng. pag. 303. no. 1.
Fabr. Ent. Syst. 4. p. 133. no. 1.
Cimex valgus Linn, Syst. Nat. 2. p. 720- no. 36.
Vaterland. Vorgebürge der guten Hoffnung. Das abgebildete Exemplar befindet sich in meiner Sammlung.
Das ganze Insect ist unten schwaz, nur sind die Sei- ten der Brust mit kurzen feinen weisslichen Haaren filz- artig besetzt. Am ersten und zweiten Hinterleibs -Ring befindet sich an jeder Seite ein auswärtsstehender Zahn.
Der lederartige Theli der Oberfliigel ist dunkel pur- purschwarz.
Tab. IL Fig. 8. Miris dentata
Hellschwärzlichbraun; Kopf und Rückenschild punktirt, fast glanzlos, schwarzbraun, durch beide eine Mittellinie und die Seitenränder gelblich ; die Oberflügel am Aussenrande blasser ; die Schenkel des hintersten Fusspaares fast am Ende unten mit einem grössern und einem kleinern auswärts gebogenen Zahn.
Länge 5 Linien.
Breite IVg Linie. Vaterland. In hiesiger Gegend auf Wiesenblumen im August, aber sehr selten.
16
Der Kopf nicht viel länger als breit, die Spitze ge- rundet, punktirt; oben in der Mitte mit einer eingedruck- ten Längsllnie , gelblichbraun, an den Seiten dankelschwarz- braun. Unten gelblichhellbraun.
Die Fühler kurz behaart, hellröthlich.
Die Augen nicht sehr hervorstehend, gelb, in der Mitte schwarzbraun.
Der Saugrüssel bis zum Ende der Brust reichend und bräunlichgelb.
Das Rückenschild vorne verengt, hinten nicht viel erweitert, auf beiden Seiten am Grunde in fast stumpfe Spitzen auslaufend; oben punktirt, fast glanzlos, schwarz- braun, eine gerade Mittellinie und die Seitenränder gelb- lich j unten gelblich hellbraun.
Das Schildchcn dreieckig, in der Mitte einge- drückt, punktirt, fast glanzlos, die Seitenränder und eine gerade Mittellinie, gelblich.
Oberflügel. Der lederartige Theil hell- schwärzllchbraun, der Aussenrand etwas breit, gelblich- weiss, sehr fein punktirt, die Adern gelblich; der häu- tige Theil gelblich weiss, wegen des durchscheinenden Hinterleibs aber schwärzlich scheinend.
Der Hinterleib unten gelblichhellbraun mit schwärz- lichen Rändern, oben aber schwarzbraun.
Die F ü s s e gelblich hellbraun , miskroskopisch be- haart; die Sehenkel des hintersten Fusspaares etwas dicker als die der übrigen und schwarzpunktirt. Unten ohnweit des Gelenkes befindet sich ein kleiner, und hinter diesem ein grösserer auswärts gebogener spitziger Zahn.
Fig. 8. B. Der Kopf von der Seite nebst dem Säug- rüssel, vergrössert. Fig. 8. C. Ein vergrösserter Fühler. Fig. 8. D. Ein Oberflügel vergrössert.
17
Tab. IL Fig. 9. Capsus danicus.
Roth, ins gelbliche und bräunliche spielend; das Eückenschild am Grunde schwarz, die lederartigen Oberflügel vor der rothen Spitze auf beiden Seiten mit einer schwarzen verloschenen Mackel.
Länge 3 Linien. Breite V/^ Linien.
Capsus danicus, rufus thoracis basi elytrorum sutura abdo-
mineque atris. Fahr, Syst. Rhyng. p. 246. no. 25. Lygaeus danicus. Fahr, Ent. Syst. 4. p. 181. no. 165. fVolff Wanz. I. p. 34. no. 34. Tab. 4. Fig. 34. Der Kopf zu schmal, der Umriss des Rückenschildes und der Adern- lauf auf den häutigen Theil der Oberflügel, ganz verfehlt.
Abänderung b). Der schwarze Grundmackel am Riickenschild fehlt entweder gänzlich, oder dasselbe hat nur einen schwarzen Hintenrand.
Abänderung c). Die Einschnitte des Hinterleibes unten roth gerandet.
Vaterland. Diese Wanze hält sich in Deutschland auf verschiedenen Gewächsen, vorzüglich aber auf der gros- sen Brennessel auf.
Das erste Fiihlerglied ist schwarz, das zweite von der nämlichen Farbe, aber mit einem rothen Ring bezeichnet, das dritte und vierte Ist röthlich. Der Saugrüssel Ist braun und am Grunde roth. Die Brust ist roth und In der Mitte schwarz. Der Hinterleib unten glänzend schwarz, mit beiderseits einer Reihe rother Punkte. Die Sehenkel sind am Grunde schwarz.
18
Flg. 9. B. Der Kopf von der Seite nebst den Saug- rüssel, vergrössert. Fig. 9. C. Ein Fühler, vergrössert. Fig. 9. D. Ein vergrösserter Oberflügel.
Tab. III. Fig. 10. Corizus Hyosciami.
Roth •, das Rückenschild vorne mit einer ganzen und am Grunde mit einer in der Mitte unterbroche- nen Q-uerbinde; das Schildchen am Grunde, der In- nenrand des lederartigen Theils der Oberflügel und ein Mittelfleck, nebst den behaarten Fühlern und Füs- sen, schwarz. Der häutige Theil der Oberflügel ein-
fUrbig braun.
«-
Länge 5 Linien. Breite fast 2 Linien. Ändert in der Grösse ab. -
Lygaeus Hyosciami, rubro nigroque varius alis fuscis imma- culatis. Fabr. Syst. Rhyng. pag. 218. no. 63. Fabr. Ent. Syst. 4. pag. 149. no. 47." Cimex Hyosciami. Linn. Syst. Nat. II. pag. 7.26. no. 26. Schranh Fn. boic. II. 1. pap. 80- no. 1121. fVolff Wanz. I. pag. 27. no. 27. Tab. 3. Fig. 27- Kaum kennbar, denn der ganze Umriss ist verfehlt, auch ste- hen die Augen zu wenig hervor. Panz. Fn. germ. 79- 1. gute Abbildung. Degeer Ins. III. pag. 180. no. 18. Salzer Ins. Tab. XI. Fig. 75.
Abänderung b) mit rotben Füssen.
19
Vaterland. Europa. Auf dem schwarzen Bilsen kraut (Hjosciamus niger Linn.) und auch auf Tabakpflaii- j^en, allenthalben nicht selten.
Der Kopf Ist unten roth, an den Selten und an der Spitze schwarz.
Der Saugrüssel ist schwarz, und reicht bis über die Einlenkung des dritten Fusspaares.
Die Brust ist roth, in der Mitte schwarz, und an den Seiten mit einigen schwarzen Punkten bzeichnet.
Der Hinterleib oben roth, am Grund und an der Spitze schwarz, unten von gleicher Farbe, iil der Mitte mit fünf Binden, und am Rande mit eben so viel schwar- zen Punkten.
Die Füsse schwarzbraun, jeder Schenkel mit einer gelben Längslinie bezeichnet.
Tab. m. Fig. 11. Platynotus apterus.
Oben roth-, der Kopf, die Mitte des Rückensclill- des, das Schildchen, ein kleiner Punkt am Grunde, ein grösserer fast in der Mitte und der untere Rand des lederartigen Theils der Oberflügel nebst den Füh- lern und Füssen schwarz. Länge 5 Linien» Breite fast 2 Linien. Das Weibchen ist gewöhnlich etwas grösser als das Männchen.
2*
20
Lygaeus apterus, rubro nigroque varius elytris rubris: punc- tis duobus nigris, aus nullis. Fahr. Syst. Rhyng. pag. 227 no. 16.
Fahr. Ent. Syst. IV. pag. 161. no. 90- Hausmann in Illig. Magaz. I. pag. 229.* fTolff Wanz. III. pag. 108. no. 102. Tab. XI. Fig. 102. Cimex apterus. JLinn. Syst. Nat. II. pag. 727. no. 78. Schrank Fn. boic. II. 1. pag. 81. no. 1123. Rossi Fn. Etrusc. II. pag. 241. no. 1322. Stoll Wanz. II. Tab. XV. Fig. 103. Degeer Ins. III. pag. 276. no. 20. Snlzer Ins.. Tab. X. Fig. 14- Vaterland. In fast ganz Europa, an Baumstäm- men, Bretterwänden und Mauern, sehr gemein. Sie über- wintert unter Steinen, Moos und Baumrinden, und kommt im Frühling, so bald nur etwas warme Witterung eintritt, zum Vorschein. Sowohl die Larren, als das vollkommene Insect, nährt sich von Flechten, docb fressen sie auch kranke Raupen, Schnecken und Regenwürmer. Der Kopf Ist unten schwarz.
Der Saugrüssel reicht kaum bis zum zweiten Fuss- paap^ und Ist schwarz.
Die Brust ist schwarz, sehr glänzend, am Rande roth; auf jeder Seite befinden sich drei erhabene rothe Querlinien, und an der EInlenkung eines jeden Fusses ein rothcs Knöpfchen.
Der Hinterleib Ist unten schwarz, glänzend, und hat vor dem After eine rothe Binde.
Die Schenkel des ersten und zweiten Fusspaares $ind an den Spitzen unten mit einigen Zähnchen besetzi.
Aeussers* selten findet man auch Exemplare mit ei- nem häutigen Theil an den Oberflügeln und vollkommene Unterflügel. Der häutige Theil Ist schwarz, die Unterflü- gol bräunlich.
21
Tab. III. Fig. 12. Lygaeus equestris.
Sattrotli; der Kopf an den Seiten, das Rückschild vorne und hinten, das Schildchen und ein öuerband über die Halbdecken, schwarz: die Halbflügel dun- kelbraun mit weissem Saum, zwei weissen Punkten am Grunde, und einem von gleicher Farbe grössern In der Mitte, Fühler und Füsse schwarz.
Länge ^% Linie.
Breite V/^ Linien.
Lygaeus equestris, rubro nigroque maculatus thorace antice po^iceque atro, alis atris albo maculatis. Fabr. Syst. Rhyng. pag. 217. no. 57.
Fabr. Ent. Syst. IV. pag. 171, no, 43.
Fanz. Fn. gerni. 79. 19-
ff'-olf Wanz. 1. pag. 24. no. 24. Tab. III. Fig. 24. Cimex equestris. I^inn. Syst. Nat. II. pag. 276. no. 77.
Schaff. Icon. Tab. 48. Fig. 8.
Schrank Fn. boic. II. 1. pag. 79. no. 1119.
Degeer Insect. III. pag. 181. no. 9- Cimex speciosus. Scopol, carn. pag. 127. no. 369.
Vaterland. Ganz Europa, auf verschiedenen Pflan- zen, an manchen Orten gemein, an manchen selten.
Der Kopf ist unten schwarz. Der Saugrüssel schwarz und reicht bis zur Einlenkung des zweiten Fuss- paares. Die Brust ist schwarz mit rothem Rande. Der Hinterleib oben roth mit fünf schwarzen Punkten am Rande, unten ebenfalls roth, jeder Einschnitt aber unten mit einem schwarzen Querband, und einem schwarzen Punkt am Rande, bezelehnet.
22
Tab. m. Fig. 13. Dicranomerus iiugax,
Schwärzlichbrann, mehr oder weiiioer ins rötli- liehe fallend ; am Grunde jeder Halbdecken und an der Spitze des Scliildchens ein weisslichgelber Punkt; der Rand des Unterleibes oben schwarz und gelblich- weiss gewechselt. Die Schenkel und Schienen an der Grundhälfte weisslichsrelb. Die Fühler schwarz und weisslichgelb geringelt.
Länge 6 Linien.
Breite 2 Linien.
Coraeus nugax, griseus abdominis margine inaculato, tibiis, anticis femoribusque posticis basi pallidis. jFabr.lßyst. Rhyng, pag. 200. no. 42. Lygaeus nugax. Fabr. Ent. Syst. IV. pag. 162. no. 93.
/rolff Wanz. I. pag. 30- no. 30- Tab. 111. Fig. 30. Cimex fiugax. Gmel. Linn. Syst. Nat. pag. 2173. no. 397. Cimex agilis. Schrank Fn. boic. IT. 1. pag. 82. no. 1125.
Scopol, carn. pag. 226. no. 366- Cimex 5-punctatus. Götze Beitr. II. pag. 278. no. 23.
Vaterland. Deutschland und Italien auf der Wolfs- milch, doch findet man sie auch auf andern Gewächsen nicht selten.
Der Kopf ist unten dunkelbraun. Der Sau grüssel reicht kaum bis zur Einienkung des zweiten Fusspaares und ist bräunlichgelb mit schwarzer Spitze. Die Brust ist schwärzlicbbraun. Der Hinterleib ist oben blutrolh, am Grund und an der Spitze schwarz , der Rand desselben ist schwarz, und auf beiden Seiten mit vier gelben Flecken
23
bezeicbnet, unten aber schwarz ins purpurröthllche fallend, mit schwarzen Rand und fünf gelben Flecken.
Bei manchen Exemplaren sitzt noch ein gelblichweis- ser Punkt am untern Rande der Halbdecken, bei den mei 5ten Stücken aber ist er verwischt.
Tab. IV. Fig. 14. Pachymerus '0 tibialis.
Schwarz; der lederartige Theil der Oberflüg^el braun, am Grunde mit einem, am Ende mit mehre- ren , gewöhnlich zusammengeflossen, schwarzen nicht scharf umrissenen Meckeln. Die Schienen braunroth,
Länge 3 Linien.
Breite ly^ Linie.
Vaterland. Nicht selten in der hiesigen Gegend am Fusse der Bäume unter Moos und an den Rinden.
Der Kopf fast so lang als breit, vorne in eine stumpfe Spitze sich endigend, zwei elngedrüchte Linien an der Spitze, punktirt, oben und unten schwarz, mit mäsigem Glänze.
Die Fühler schwarz mit einzeln stehenden Haaren besetzt, das zweite und dritte Glied «m Grunde braunroth.
*) LepelleUer de St Fargeaii und Serville sondern in der Encyclopedie me'ihodique ^ Abschnitt Pentatome die Lygaeen jnit aufgeschwollenen Vorderschenkeln von den übrigen mit den Gat- tungsnamen Pachjmeres.
24
Die Augen kaum über den obern Hand des Rük- kenscbüdes hervorragend, dunkelbraun.
Der Säugrüssel bis zur Einlenkung des dritten Fusspaares reichend, dunkelbraunroth, am Grunde schwarz.
Das Rückenschild vorne wenig schmäler als am Xjrunde, die Seiten etwas ausgeschweift; fast durch die Mitte ein Quer -Eindruck, vor diesem Eindruck äusserst fein, hinter selben aber grob punktirt. Oben schwarz, unten von gleicher Farbe , aber mit sehr kurzen feinen gelblichen aufliegenden Härchen besetzt.
Das Schildchen ziemlich gross, dreieckig, grob punktirt, an den Seiten niedergedrückt, an der Spitze mit einem erhöhten Kiel.
Oberflügel. Der lederartige Theil braun, punk- tirt, am Grunde jedes Flügels eine längliche abwärtslau- fende, und am Ende eine nach aussen und zwei nach in- nen stehende, beinahe immer zusammengeflossene, ein Band bildende schwarze Mackeln; der häutige Theil ist braun- lichweiss.
Der Hinterleib oben schwarz, unten von nämli- cher Farbe, von aufliegenden hurzen Härchen, gelblich.
Die Füsse sind ziemlich stark; die Schenkel des vor- dem Fusspaares dicker als die der übrigen Füsse ; ^ie Schie- nen sind braunroth, sparsam mit Haaren besetzt. Die Fussblätter sind von gleicher Farbe, und das Klauen- glied ist schwarz.
25
Tab. IV. Fig. 15. Pachymerus agrestis,
Schwarz, länglich eiförmig; das Rückenschild am Grunde mit einer breiten, in der Mitte fast unterbrochenen hellbräunlichen öuerbinde; der le- derartige Theil der Oberflügel gelbbräunlich , am Grunde und an den Spitzen mit schwarzen verlosche- nen Mackeln, der häutige Theil dunkelbraun mit hel- leren Adern. Die Schenkel der Vorderfüsse verdickt, einzähnig, und die Schinen an der untern Hälfte braunroth.
Länge 2%. Linie. Breite 1 Linie.
Lygaeus agrestis, Fallen Cimic. suec. Lygaeus sylvaticus, mas. PauT.. Fn. germ.
Vaterland. Deutschland und Schweden , unter Moos und an den Rinden der Bäume, auch unter Pflanzen.
Der Kopf unten, der Saugrüssel und der Hin- leib, sowohl oben als unten schwarz.
26
Tab. IV. Fig. 16. Phylus pallipes,
Lang gestreckt, schwarz; Fühler und Füsse bleichgelb ; auf dem häutigen Theil der Oberflügel am Grunde ein weisser dreieckiger Flecken.
Länge 2V3 Linien. Breite kaum 1 Linie.
Vaterland. Auf Hecken und Gesträuchen in hie- siger Gegend, aber selten.
Der Kopf in eine stumpfe Spitze sich endigend^ oben und unten glänzend scbwarz.
Die Fühler dünn mit äusserst wenigen, kaum sicht- baren Härchen besetzt, und bleichgelb.
Die Augen wenig hervorragend, hellbraun.
Der Saugrüssel bis zum ersten Hinterleibs - Ein- schnitt reichend, bleichgelb, am Grunde und an der Spitze braun.
Das Rückenschild, vorne verengt mit zwei klei- nen der Quere nach stehenden Wülsten, hinten erwei- tert, die Seltenspitzen rundlich; oben glänzendschwarz mit kaum sichtbaren schwarzen, äusserst feinen kurzen Härchen besetzt; unten bleichgelb.
Oberflügel. Der lederartige Thell schwarz- glänzend, wie das Rückenschild mit Härchen besetzt^ der häutige Thell russchwarz; am Grunde unterhalb der Spitze des lederartigen Thells steht ein die Spitze einwärts kehrender, fast drejeckiger weisser Flecken.
27
Der Hinterleib oben und unten schwarz. Die Füsse sind dünn, etwas lang, und bleichgelb, kaum mit bewaffneten Auge sichtbar, behaart.
Tab. IV. Fig. 17. Polymerus holosericeus.
Fast eiförmig; schwarz, oben schwarzbraun mit kurzen gelblichen niederliegenden Härchen besetzt: am Kopfe neben den Augen zwei Punkte, eine schmale Ctuerbinde vor der Spitze des lederartigen Theils der Oberjflügel und die Spitze selbst, bräunlichroth. Die Füsse blassbraun, die Schenkel an der Grundhälfte schwarz.
Länge sy^^ Linien. Breite ly^ Linie.
Cimex Genistae. Scopol, earn. no. 389?
Vaterland. In Wäldern hiesiger Gegend auf ver- schiedenen Gewächsen, etwas selten.
Alle obern Körpertheile sind glänzendschwarzbraun und mit kurzen gelblichen niederliegenden Härchen bedeckt.
Der Kopf breiter als lang, vorne sehr gerundet, oben neben jedem Auge ein braunlichrother Punkt.
Die Fühler diinn, blasbraun, das zweite Glied vor dem Ende mit einem schwärzlichen Ring.
Die Augen nicht sehr hervorstehend, dunkelbraun- roth.
Der Saugrüssel etwas dick, bis über den Grund
28
des zweiten Fusspaares reichend, gelbbraun mit dunkleren Flecken.
Das Rücken Schild vorne verengt, hinten erwei- tert, die Spitzen auf beiden Seiten gerundet, unten glän- zendschwarz.
Das Schildchen dreieckig, an der Seite gerundet.
Oberflügel. Der lederartige Theil hat vor der Spitze ein schmales bräunlichrothes Querband, und die Spitzen selbst sind von derselben Farbe; der häutige Theil ist russchwarz.
Der Hinterleib oben und unten glänzendschwarz.
Die Füsse sind blasbraun, nicht sehr stark, die Schienen an der innern Seite mit kurzen steifen Härchen besetzt und fast in der Mitte mit einem schwarzen Ring; die Schenkel vom Grund aus zur Hälfte schwarz.
Tab. IV. Fig. 18. Lygus rufescens
Bleicligelb, zuweilend ins röthliche fallend ; die Spitze des lederartigen Theils der Oberflügel roth.
Länge 2 Linien. Breite Vs Linie.
Vaterland. In hiesiger Gegend auf Blumen nicht sehr selten.
Der Kopf ist breiter als lang, und endigt sich in eine etwas stumpfe Spitze. Oben und unten blasröthllch- gelb.
29
Die Fühler sind dünn und bräunlich.
Die Augen nicht sehr hervorstehend und braun.
Der Saugrüssel dünn und bleichgelb , kaum bis zum mittleren Fusspaar reichend.
Das' Rücke nschild etwas verengt, die Selten ge- rundet und beiderseits in wenig spitzige Ecken ausgehend; raattglänzend , oben und unten blassröthlichgelb.
Das Schildchen dreieckig, oben am Grunde mit einem Quer - Eindruck und blassröthlichgelb.
Oberflügel. Der lederartige Theil glatt, blassröthlichgelb, vor der Spitze ein rother kleiner Quer- strich, die Spitze selbst aber ist roth; der häutige Theil ist blassgelb, und scheint im verschiedenen Lichte, durch die darunter liegenden Unterflügel, welche prachtvoll blau und roth schillern, ebenfalls farbig.
Der Hinterleib ist oben schwärzlich, unten aber blassröthlichgelb.
Die Füsse durchaus röthlichgelb. Die Schienen sind mit feinen, etwas steifen Haaren besetzt.
Apiomerus hirtipes, Tab. V. Fig. 19.
Schwarz, behaart; die Schienen des ersten und zweiten Fusspaares cylinderförmig- , sehr dicht be- haart.
Länge 10 bis 11 Linien. Breite ^% bis 4 Linien.
30
Raduvins Ilirtipes, thöracc subsplnoso ater iramactilatiis tibiis cylindricis hirsutissimis , Fah, Syst. Rhyng. pag. 274. no. 38. Fahr. Ent. Syst. IV. pag. 201. no. 27. St oll Wahz. Tab. 13. Fig. 90.
Vaterland. Cajenne und Brasilien. Das abgebil- dete Exemplar befindet sich in meiner Sammlung.
Kopf und Brust sind unten schwarz und behaart, der Saugrüsel und der Hinterleib aber oben und unten glänzendschwarz.
Fig. 19. B. Der Kopf von oben, vergrössert. Flg. 19. C. Derselbe von der Seite nebst den Säugrüssel, vergrös- ssert. (Irrig auf beiden Bildern 4 Nebenaugen angebracht). Fig. 19. D. Ein stark vergrösserter Fühler. Fig. 19^ E. Ein Oberflügel, vergröss^t.
Tab. V. Fig. 20. Loricerus crux.
Schwarz, das Rückenschild, der Grund derHalh- decken und der Rand des Hinterleibes bräunlichgelb, auf ersteren ein eingedrucktes schwarzes Kreuz. Die Fühler stark behaart*
Länge 11 Linien. Breite SVs Linien.
Stoll. Wanz. Tab. IX. Fig. 65.
Vaterland. Das Vorgebürge der guten Hoffnung. Abgebildet nach einem Exemplar aus meiner Sammlung.
31
Der Kopf ist schwarz und sitzt auf einem kurzen Halse, endiget sich vorne auf beiden Seiten in zwei Lap- pen, und in der Mitte in eine vorstehende Spitze. Hinter den Augen im Nacken stehen nahe an einander zwei braune Nebenaugen.
Die Fühler sind schwarz\ mit vielen ziemlich lan- gen Haaren besetzt.
Die Augen stark auswärtsstehend, braun. Der Saugrüssel glänzend schwarz. ' Das Rückenschild Ist oben gelb, und besteht gleichsam aus zwelThcilen, davon der vordere vorne mehr rund, der hintere aber mehr breit Ist, und auf beiden Sei- ten in runde Ecken auslauft , beide sind an ihrer Zusam- menfügung schwarz, und der vordere, dann die vordere Hälfte des hintern Theils sind Ihrer Länge nach herab noch mit einem schwarzen Einschnitt versehen, woraus eine Kreuzähnliche Zeichnung gebildet wird. Die Brust ist schwarz.
Das Schildchen ist schwarz In zwei etwas aufwärts stehenden Spitzen sich endigend.
Oberflügel. Die Halbdecken sind am Grunde gelb, übrigens mattschwarz ; die Halbflügel schwaz, ohne allen Glanz.
Der Hinterleib oben schwarz mit gelben aufwärts- stehendem Rande ; unten glänzend schwarz , In der Mitte und am Rande aber gelb.
Füsse. Die Schenkel des vordersten Fusspaares dicker als die der übrigen, unten mit zwei Zähnen, die des zweiten Fusspaares mit einem und die des dritten Fuss- paares mit einem sehr kleinen, unten vor der Spitze der- selben stehenden Zahn versehen. Die Schienen des ersten Fusspaares sind bräunlichgelb, am Grund und am Ende
32
erweitert und mit braunllchrothen. Haaren besetzt. Die Fussblätter sind schwarzbraun und fuchsroth behaart.
Fig. 20. B. Der Kopf von oben vergrössert. Fig. 20. C. Derselbe von der Seite nebst dem Saugüssel, ver- grössert. Fig. 20. D. Ein stark vergrösserter Fühler. Fig. 20. E. Ein Oberflügel vergrössert.
Tab. V. Fig. 21. Loricerus viölaceus.
Violenblau-, auf dem Rückenschild ein kreuzför- miger Einschnitt, die Halbdecken und Halbffüg'el hell- bräunlichgelb ; alle Schenkel am Grunde rotli, unbe- waffnet, nur die hintern mit einem Zahn.
Länge 7 Linien. Breite ^y^ Linien.
Reduvius viölaceus, de Haan in litt.
Vaterland. Java. Das abgebildete Exemplar be- findet sich in meiner Sammlung.
Der Kopf wie bei L. crux gestaltet, oben und un- ten violenblauglänzend , die zwei Nebenaugen stehen nahe aneinander und sind gelbbraun.
Die Fühler sind schwarz , ziemlich behaart.
Die Augen auswärtsstehend, braun.
Der Saugrüssel glänzendschwarz.
Das Rückenschild oben wenig schmäler als unten, an den vier Ecken gerundet, oben in der Mitte ein kreuz- förmiger Eindruck, welcher es scheinbar in zwei Theile theilt;
33
dem untern Thell desselben befindet sich an jeder Seite eine eingedrückte Längslinie. Die Brust ist schwarzbraun und glänzend.
Das Schildchen in violenblau, und wie belC. crux gebildet.
Oberflügel. Die Halbdecken sind sehr kurz, gelb, und aiu Aussenrand mit einem schwarzen Längsfleck versehen; die Halb flu gel sind hellbräunlichgelb.
Der Hinterleib ist oben schwarz, glanzloz, stark punktirt, unten glänzend violenblau, und jeder Einschnitt in der Mitte mit einem breiten rothen Querband geziert.
Füsse. Die Schenkel des vorderen Fusspaares et- was dicker als die der übrigen, und die hintern unten mit einem Zahn versehen 5 alle an der Grundhälfte roth, übri- gens nebst den Schienen, welche vorne etwas erweitert, und mit fuchsrothen Haaren besetzt sind, violenblau. Die Fussglieder sind braunroth.
Tab VI. Fig. 22. Arilus serratus,
Braun , etwas ins grünlichgelbe und röthliche übergehend; die Fühler, der Saugrüssel und Schienen der Füsse fuchsroth; das Schildchen gross, längst der Mitte aufwärtsstehend, und kammartig gezähnt.
Länge 1 Zoll 3 Linien.
Breite über den Hinterleib 5%. Linie.
Reduvius serratus, niger elytris fernigineis, rostro antennis tibiisque flavis, scutellö cristato serrato.
3
34
Fahr. Syst. Rhyng. pag. 266. no. 2.
Fahr. Ent. Syst. IV. pag. 205. no. 42. Cimex serratus Linn. Syst. Nat. II. p. 723. no. 62. , Sulzer Ins. Tab. X. Fig. 12.
Stoll Wanz. II. Tab. 1. Fig. 6. Cimex carinatus Forster nov. sp Ins. 72. 72.
Das ganze Iiisect ist unten wie oben gefärbt.
Fig. 22. b. Das Schildchen von der Seite In na- türlicher Grösse. Fig. 22. C. Der Kopf von oben ver- grössert. Fig. 22. D. Derselbe von der Seite nebst dem Saugrüssel vergrössert. Fig. 22. E. Ein stark vergrösserter Fühler. Fig. 22. F. Ein Oberfiügel, vergrössert.
Tab. VI. Fig. 23. Cimbus productus.
Roth, plattgedrückt 5 der Kopf vor den AugeH sehr verlängert; die Oberflügel braun. Länge 8V2 Linie. Breite Sy^ Linien.
Rediivius T^xoAwtXvis Hachenhach in litt.
Vaterland. Java. Abgebildet nach einem Exem- plar in meiner Sammlung.
Der Kopf roth , sehr verlängert, bis zu den Ein- lenkungspunkt der Fühler mit dem Hals von gleicher Dicke, ^ oberhalb diesem In eine verloren zugehende Spitze sich endigend: von der Spitze bis zur Fühleinlenkung eine er- höhte Längswulst. Im Nacken hinter den Augen stehen »ahe aneinander zwei brauuglänzende Nebenaugen.
35
Die Fühler sind bräunlichrotb, mir das erste Glied hellroth.
Die Augen answärtsstehend, schwarz mit rothem Ringe.
Der Säugrüssel bleichroth.
Das Rückenschild roth; von kleinen Querrunzeln uneben, vorne verengt, nicht viel breiter als der Hals, die Seiten ausgeschweift, beiderseits am Grunde in runde Ecken auslaufend j durch die Mitte ein Längs - Eindruck und ein dergleichen kürzerer beiderseits vor den Ecken ; der Hin- terrand etwas aufwärts gebogen; die Brust ist ebenfalls roth.
Das Schildchen klein, roth, an beiden Seiten mit einem einwärtsgebogenen Zahn versehen.
Oberflügel. Die Halb de cken braun, am Grunde und an der Aussenseite schmal roth ; die Halbflügel braun.
Der Hinterleib oben roth, unten bräunlichrotb, und auf beiden Seiten ein breiter schwarzer Längsstrich.
Die F ü s s e alle roth und nur der Schenkel des mitt- leren Fusspaares hat fast am Ende unten einen kleinen Zahn.
Fig. 23. B. Der Kopf von oben, vergrössert. Fig. 23. C. Derselbe von der Seite nebst den Saugrüssel, ver- grössert. Fig. 23. D. Ein stark vergrösserter Fühler. Fig. 23. E. Ein Oberflügel, vergrössert.
Tab. VI. Fig. 24. Aptus apterus.
Grauröthllch; der vordere Theil des Rücken- schildes schwarz gesäumt; das Schildchen schwarz
3*
•
36
mit zwei röthlichen Punkten an den Seitenecken; der Hinterleib schwarz, am Rande mit röthlichen Mackeln.
Länge SV^ Linien. Breite i% Linie,
Reduvius apterus, apterus, corpore griseo , abdomine nigro, margine rufomaculato. Fabr. Syst. Rhyng. pag. 281. no. 72. Fabr. Ent. Syst. Suppl. pag. 546. no. 54. Wolff Wanz. V. pag. 201. no. 20. Tab. XX. Fig. 200- Keine gute Abbildung.
Vaterland. Deutschland und Frankreich. In hie- siger Gegend an Mauern und am Fuss derselben unter Stei- nen und Gras, gar nicht selten.
Der Kopf und die Brust sind braungrau; der Saug- rüssel ist rostfarben und glänzend, an der Spitze dunk- ler. Der Bauch ist grau- und braungescheckt, und hat am Rande ebenfalls röthliche Flecken.
Fig. 24.' B. Der Kopf von oben, vergrössert. Fig. 24. C. Derselbe von der Seite nebst den Saugrüssel ver- grössert. Fig. 24. D. Ein vergrösserter Fühler.
Anmerkung. Unter der Abbildung auf unserer Tafel ist unrichtig R. subaptents gesetzt.
-->5><-««-
Tab. VII. Fig. A-~C. Kennzeichen der Gattung
PAGHYlUERirS.
Dickarmwanze.
Pachymerus, Lepelletier de St, Fargeau et Servüle.
Schilling. Lygaeus, Fabr. Latr. JVoljf. Fallen. Cimex, Linn. De Geer. Geoffr.
Die Fühler vor den Augen auf, einem kleinen Vor- satz am Kopfrande eingefügt, (Siehe Fig. A. B. 1.) länger als das Rückenschild, viergliederig; das erste oder Grundglied (Fig. B. 2.) kurz, nicht länger als der Kopf, das zweite (Fig. B. 3.) am längsten, das dritte (Fig. B. 4.) kürzer als das zweite, das vierte (Fig. B. 5.) etwas dick, kaum so lang als das dritte.
Der Sauger (Fig. A. 6.) fast bis zur Einlenkung des dritten Fusspaares reichend, viergliederig^ das erste Glied dick, so lang wie der Kopf, das zweite länger und dünner, das dritte dünner und kürzer, und das vierte oder letzte noch kürzer und in eine Spitze auslaufend.
Die Nebenaugen (Fig. A. B. 9.) sind klein, öfters kaum sichtbar.
Oberflügel. (Fig. C.) Die Halbdecken (Fig. C. 7.) mit zwei etwas geschwungenen Längsnerven. Die Halb-
4
38
fiügel (Fig. C. 8.) mit fünf einzeln stehenden Nerven, wovon die zwei äussern am Innenrande stark ein- und auswärts geschwungen, die dritte weniger, die vierte und fünfte aber sind kürzer und auswärts gerichtet. Die fünfte ist öfters nicht vorhanden. Bei mehreren Arten sind nur Ansätze von Halbflügeln vorhanden, und bei manchen feh- len sie fast gänzlich. '
Die Schenkel der Vorder füsse sind viel dicker als die der übrigen, unten öfters sägezähnig, oder mit einzelnen grössern Zähnen besetzt. Die Schienen des- selben Fusspaares sind etwas ausgeschweift.
Die Körperform ist eiförmig, mehr oder weniger gestreckt. Der Kopf endiget sich schnauzenförmig. Die Halbflügel sind bei mehreren (vorzüglich den kleinen) Ar ten unvollständig, und bei einigen fehlen sie ganz, eben so auch die Unterflügel.
Die Dickarmwanzen halten sich vorzüglich gerne in sandigen Gegenden, unter und an den Wurzeln niederer strauchartiger Pflanzen, unter Moos und unter den Rinden der Füsse der Bäume, auch unter der Rinde alter Baum- stöcke, auch an Mauern und Geländern auf. Sie laufen sehr schnell, fliegen aber selten, oder gar nicht.
Tab. VII. Fig. 25.
Pachymerus pin
Fichten - Dickarmwanze.
Schwarz, das Rückenschild am Seitenrande und Grunde und die Halbdecken bräunlich gelb, auf letz-
»9
tern unteh am Innenwinkel eine schwarze, fast rau- tenförmige Mackel.
Länge 3 Vj Linie. - Breite 1 y^ Linie.
Pachymeriis pini. ^iger, thoracis fascia baseos hemily- troque griseis ; niacula angiili interioris subrhorabea nigra. Schill, i. d, Beiträgen zur Entomologie Schlesiens, 1. Heft, pag. 64. Nr. 1. Tab. V. Fig. 3. (im Umrisse.) Lygaeus pini, ater elytris fuscis, macula rhombea atra. Fabr. Syst. Rhyng, pag. 229. No. 125. Fabr. Ent. Syst. 4. pag. 163. No. 97. Latr. Syst. Crust. et Insect. frolff, Wanz. II. p. 74. Tab. 8. Fig. 71. Cimex pini. Linn. Syst. Nat. II. pag. 729. No. 96. Geoffr. insect. I. pag. 449. No. 28.
De Geer Insect. III. pag. 279. No. 22. Tab. 14. Fig. 22. Schaff. Icon. Tab. 42. Fig. 12.
Abänderung ß. Die Grundfarbe der Halbdecken braunroth und die drei weissllchen Fleckchen auf den Halbflügeln fehlen ganz.
Vaterland. Fast in ganz Europa findet sich diese Wanze ; in Deutschland ist sie sehr gemein , und kommt in den ersten Frühlingstagen schon zum Vorschein. Sie lebt nicht allein, wie Fabricius etc. angiebt, in Fichten- waldungen, sondern ist allenthalben in Gärten, Feldern, Wiesen, Wäldern etc. an sonnigen Orten anzutreffen.
Der Kopf oben und unten schwarz, mit wenigem Glänze.
Die Fühler halb so lang als der Körper, schwarz, fein behaart.
Die Augen ziemlich stark auswärtsstehend, schwarz.
Die Nebenaugen klein, sichtbar, gleich neben den Augen stehend, schwarz
4»
40
Der Sauger schwarz, wenig glänzend.
Das Rücken Schild fast scheibenförmig, vorne schmä- ler als hinten, die ontern Ecken gerundet, am Grunde grob punktirt; durch die Mitte läuft ein etwas erhöhter Kiel. Es ist unten (die Brust) mattschwarz mit zwei gelb- lichen Fleckchen an den Einfügungen des ersten Fusspaa- res, und einem dergleichen an beiden Seiten des Aussen- randes; oben schwarz oder dunkelschwarzbraun mit sehr wenigem Glänze; der Grund desselben oben breit und die Seitenränder schmal bräunlichgelb.
Das Schildchen länglich dreieckig, punktirt, in der Mitte ein etwas erhöhter Kiel, schwarz.
Oberflügel. Die Halbdecken und die Anhäng - s e 1 weitläufig grob schwarz punktirt, bräunlichgelb, letz- tere am Innenrande schwarz, und auf ersteren steht am Innenwinkel eine fast rautenförmige, ziemlich grosse, schwarze Mackel, und unter dieser ein hellbräunlichgelber Flecken. Die Halbflügel sind schwarzbraun, unten am Ende mit drei weisslichen Fleckchen bezeichnet, welche aber Öfters verloschen sind.
Der Hinterleib ist oben schwarz, unten von glei- cher Farbe, aber von äusserst feinen, dicht autliegenden Härchen oliven-braungrünlich schillernd.
Die Füsse sind schwarz, und ebenfalls wie der Un- terleib schillernd. Die Schenkel der Vorderfüsse sind dicker als die der übrigen, unten vorne mit einem Zahn bewaffnet.
41
Tab. VII. Fig. 26.
Pachymerus vulgaris.
Gemeine Dickarmwanze.
Schwarz, das Rückenschild am Aussenrande und Grunde so wie die Halbdecken hellbräunlichgelb, un- ten am Innenwinkel mit einer ungleich viereckigen, schwarzen Mackel bezeichnet; die Knie aller Sclien- kel und die Schienen des ersten und zweiten Fuss- paares röthlichgelb.
Länge 3 V2 Linie. Breite kaum 1 y^ Linie.
Pachymerus vulgaris. Niger; thoracis fascia baseos grisea, pallido marginata, hemilytron griseum macula appendiculata anguli interioris nigra 5 tibiis anterioribus rufis. Schilling, i. d. Beitr. etc. 1. Heft, pag. 65. No. 2. Tab. V. Fig. 8. im Umrisse.
Lygaeus tibialis, Megerle von Mühlfeld, in litt.
Vaterland. Wie bei voriger Art, sie ist aber fast noch häufiger.
Der Kopf oben und unten schwarz, mit etwas Glanz.
Die Fühler fast halb so lang als der Körper, fein behaart, schwarz, das zweite und dritte Glied aber ist am Grunde röthlichgelb.
Die Augen ziemlich gross, auswärts stehend.
Die Nebenaugen klein, kaum sichtbar, nahe an den Augen stehend, schwarz.
Der Sauger schwarz, wenig glänzend.
Das Rückenschild fast scheibenförmig, vorne etwas
42
schmäler; die Hinterwinkel abgerundet, die Seiteiiränder kaum aufwärts gebogen, vorne fein, hinten grob punktirt, oben schwarz mit etwas Glanz ; die Seitenränder vorne und hinten schmal, in der Mitte aber breiter bleich-bräunlich- gelb, am Grunde breit bleichgelb mit einigen dunkleren Wolken ; unten schwarz, mit zwei kleinen, gelblichen Mak- keln an den Einfügungen des ersten Fusspaares und zwei dergleichen grössern an dem Aussenrande.
Das Schildchen länglich, dreieckig, punktirt, schwarz, fast ohne Glanz.
Oberflügel. Die Halbdecken und die Anhäng- sel weitläuftig und reihenweise grob punktirt, hellbräun- lichgelb, letztere am Innenrande schwarz, am Grunde und fast am Ende mit einem bräunlichgelben Punkt bezeichnet; auf ersteren befindet sich auf jeder unten am Innenwinkel eine ungleich - fast viereckige, schwarze Mackel, und in die- ser ganz nahe am Innenwinkel ein bleichgelber Punkt; die Spitzen derselben sind bleich. Die Halbflügel sind schwarzbraun, oben am Rande mit einem kleinen, und unten am Ende mit einem grössern weisslichen Fleckchen be- zeichnet.
Der Hinterleib ist oben schwarz, unten eben so, aber von äusserst feinen, dicht aufliegenden Härchen grau- grün-weissbräunlich.
Die Füsse sind schwarz, die Knie aller Schenkel, die Schienen und Füsse des ersten und zweiten Fusspaares aber sind röthlichgelb ; die Schenkel der Vorderfüsse sind aufgeschwollen, und unten vorne mit einem Zahn versehen.
43
Tab. VII. Fig. 27.
Pachymerus arenarius.
Sandliebende Dickarmwanze.
Schwarz, oben ganz einfarbig- röthlich schwarz- braun, glanzlos; das zweite Fühlerglied, die Knie, Schienen und Tarsen aller Füsse röthlichbraun ; die Halbflügei schwarzbraun mit weisgslicheu Adern.
Länge kaum 1 y2 Linie. Breite kaum % Linien.
Vaterland. Ich fand diese bisher noch unbeschrie- bene Art in hiesiger Gegend (um Nürnberg) schon im März und April an sandigen, auf der Sommerseite gele- genen Anhöhen unter Belfuss, Quendel und Ginster ziemlich häufig, und öfters In Begattung.
Der Kopf Ist fast so breit als oben das Rü'ckenschild, punktirt, glanzlos, röthllch-schwarzbraun.
Die Fühler nicht halb so lang als der Körper, fein behaart, glänzend schwarz, das zweite Glied aber röthlich- braun.
Die Augen über das Rückenschild vorstehend, schwarz.
Die Nebenaugen sehr klein, schwarz.
Der Sauger dunkelröthllch-braun , glänzend.
Das Rückenschild vorne schmäler als hinten, die obern und untern Ecken stark zugerundet; die Seitenrän- der nicht aufwärts gebogen ; punktirt, röthlich schwarzbraun.
Das Schildchen fast dreieckig, punktirt, röthllch- schwarzbraun.
44
Oberflügel. Die Halbdecken ungleich punktirt, die Anhängsel aber reihenweise; röthlich-schwarzbraun. Die Halb flu gel einförmig schwarzbraun mit weisslirhen Adern.
Der Hinterleib oben und unten schwarzbraun, et- was glänzend.
Die Fii SS e glänzend schwarzbraun, die Knie aller Schenkel, die Schienen und Tarsen aber röthlichbraun. Die Schenkel der Vorderfüsse sind dicker, als die übrigen, und unten mit einigen, kaum mit dem Suchglas bemerkbaren Zähnchen besetzt.
Anmerkung. Ich würde diese Wanze für Lygaeus rusticus Fallen^ Pacliymerus rusticus Schill., halten, allein sie hat nicht Membrana albida, fusco -nervös o. Verglichen habe ich mehr als 30 Exemplare.
Tab. VIII. Fig. 28.
Pachymerus lynceus.
Luchsfarbige Dickarm wanze.
Schwarz, die Seiten des Rückenschildes bräun- lichgelb gerandet, durchscheinend, der Grund dessel- ben und die Halbdecken grau-bräunlichgelb, auf letz- tern unten am Innenwinkel eine schwarze Mackel, welche ein verschobenes Viereck bildet, und am Ende derselben ein weisslicher Flecken.
Länge 3 Vj Linie.
Breite 1 Vj Linie.
Pachymerus lynceus. Niger, thoracis latribus paljido mar- ginatisp fascia baseos grisea. Hemilytron griseum, macula
45
majore nigra, adjuncta minore alba. Schill, in d. Beitr. etc.
1. Heft, pag. QQ. No. 3. Tab. V. 7. im Umrisse. Lygaeus lynCeus, niger elytris griseis apice macula nigra:
puncto albo. Fahr, Syst. Rhyng. pag. 231. No. 137. Fabr. Ent. Syst. 4. pag. 166. No. 107. Lygaeus Pini Var. ß. i^«//eh Monogr. Cim. Suec. p. 64. N. 5.
Abänderung ß. Auch die Schienen der Vorder- füsse schwarz.
Vaterland. Deutschland und Schweden, nach Fabricius auch England. Sie hält sich gewöhnlich an den Wurzeln ver- schiedener Pflanzen in sandigen Gegenden auf, ist aber nirgends gemein.
Der Kopf oben und unten schwarz, etwas glänzend.
Die Fühler etwas kurz, nur ein Dritttheil so lang als der Körper, schwarz, mit äusserst feinen, grauen Här- chen besetzt.
Die Augen nicht sehr auswärts stehend, schwarz.
Die Nebenaugen klein, schwarz.
Der Sauger schwarz, glänzend.
Das Rückenschild fast viereckig , vorne etwas schmä- ler, die Seitenränder etwas aufwärts gebogen; oben vorne fein am Grunde grob punktirt, schwarz, die Seitenränder bräun- lichgelb. Unten schwarz, punktirt, an jeder Fusseinlen- kung ein bleichgelbes Fleckchen, die Seltenränder wie oben gefärbt.
Das Schildchen dreieckig, schwarz, grob punktirt, die Zwischenräume glänzend, an der Spitze mit zwei röth- lichgelben Strichchen bezeichnet.
Oberflügel. Die Halbdecken und Anhängsel unregelniässlg und reihenweise schwarz punktirt ; auf erste- ren befindet sich auf jeder unten am Innenwinkel eine schwarze, ein verschobenes Viereck bildende Mackel, und am Ende derselben nach aussen ein weisslicher Flecken^
46
die Seitenränder sind aufwärts gebogen. Die Halbflü- gel sind schwarzbraun j die Adern oben am Grunde gelb- lichweiss, am Ende schwarz, zwischen welchen 2 bis 4 weissliche Fleckchen am Unterrande stehen.
Der Hinterleib ist oben und unten schwarz.
Die Füsse sind schwarz und nur die Schienen des ersten Fusspaares sind oben braunroth. Die Schenkel der Vorderfüsse sind dick, und die Schienen aller Füsse mit stachelartigen Haaren besetzt.
Tab. VIII. Fig. 29.
Pachymerus iiebulosus,
Nebelfleckige Dickarmwanze.
Das Rückenschild schwarz, am Grunde stark punktirt und nebst den Halbdecken braungelblich, letz- tere mit querbandähnlichen Flecken und schwarzen Strichen, und unten am Innenrande mit einem fast rautenförmigjen schwarzen und schwärzlichen Flecken bezeichnet.
, Länge 2 % Linie. Breite beinahe 1 Linie.
Lygaeus nebulosus, /^«//eVz Monogr. Cim. Siiec. p. 65. No. 7.
Pachymerus nebulosus. Thoracis fascia baseos pallida, nigro-punctatissima ; herailytron griseum, vitta pallido nigroque alternannte; macula anguli interioris rhombea nigra. Schil- ling i. d. Beitr. 1. Heft, pag. 69- No. 8. Tab. VI. Fig. 5. im Umrisse.
47
Vaterland. Deutschland und Schweden. Sie pflegt sich gewöhnlich unter staudenartigen Pflanzen an sandigen Orten aufzuhalten, ist aber ziemlich selten.
Der Kopf oben dunkelbräunlichgelb oder schwärzlich, unten ganz schwarz.
Die Fühler nicht halb so lang als der Körper, mit sehr feinen Haaren besetzt, schwärzlichbraun.
Die Augen über das Rückenschild etwas hinausste- hend und schwarzbraun.
Die Nebenaugen sehr sichtbar, schwarz.
Der Sauger schwarz, etwas glänzend.
Das Rückenschild fast viereckig, aber vorne schmä- ler; die Seitenränder nur sehr unbemerkbar auswärts ge- bogen, die untern Ecken gerundet ; vorne schmärzlich bräun- lichgelb mit dunkleren Flecken, fein punktirt, hinten hel- ler, ebenfalls mit mehreren dunkleren Flecken, tief schwarz punktirt.
Das Schildchen dreieckig, stark punktirt, schwarz mit schwachem Glänze; vor der Spitze mit zwei röthlich- gelben, dunkelschwarz eingefassten Strichchen bezeichnet.
Oberflügel. Die Halbdecken unregelmässig und die Anhängsel reihenweise dunkelschwarzbraun punktirt, grau-bräunlichgelb, erstere mit bandähnlichen, heuern Mak- keln und schwarzen Strichen, und unten am Innenrande mit einem fast rautenförmigen, schwarzen und schwärzlichen Flecken bezeichnet, der Unterrand schwarz gesäumt. Die Halbflügel gelblichbraun, schwarzbraun unordentlich gefleckt, die Adern weisslich.
Der Hinterleib oben und unten schwarz.
Die Füsse schwarz, die Kniee und Schienen der zwei Paar Vorderfüsse aber rothbraun. Die Schenkel der Vor-
48
derfüsse sind dick, und unten vorne mit einem kleinen Zahn besetzt.
Tab. VIII. Fig. »0,
Pachymerus luscus,
Schmale Dickarmwanze.
Schwarz; das Rückenschild vorne schwarz, mit zwei noch dunkler schwarzen, viereckigen, etwas er- höhten Mackeln, an den Seitenrändern und unten bleichgelblich, an jeder untern Seitenecke ein schwar- zer Flecken-, die bleichgelblichen Halbdecken am En- de mit einem aufwärts dreizähnigen, schwarzen Flek- ken, in diesem mit einem weisslichgelben, den Innen- rand nicht erreichenden Querflecken bezeichnet; die Fühler und Füsse röthlichgelb, schwarz gefleckt.
Länge 3 % Linie. Breite V^ Linien.
Pachymerus luscus. Niger, thoracis fascia baseos pallida, utrinque tiiberculo nigro. Hemilytron griseum macula triden- tata albida in apice nigro. Antennis pedibusque pallido va- riegatis. Schilling, i. d. Beitr. 1. Heft, pag. 67. No. 6. Tab. VI. Fig. 4. im Umrisse.
Lygaeus luscus, niger scutello puqcUs tribus albis; elytris griseis apice atris, macul^ alba. Fabr. Syst. Rhyng. p. 231. No. 133.
Fabr, Ent. Syst. 4. pag. 165. No. 104. j Lygaeus quadratus. Panz. Fn. germ. Fase. No. U.
49
Vateriand. Deutschland, wo man sie am Fuss der Bäume, unter abgefallenem Laub und untern nledern Ge- sträuchen antrifft. In hiesiger (Nürnberger) Gegend ist sie ziemlich selten.
Der Kopf etwas gestreckt, oben und unten schwarz mit wenig Glänze.
Die Fühler halb so lang als der Körper j das erste oder Grundglied etwas lang und stark, fast so lang als der Kopf, schwarz; das zweite röthllchgelb; das dritte eben so, aber am Ende schAvarz; das vierte schwarz und nur am Grunde röthllchgelb.
Die Augen stark auswärts stehend, schwarz.
Die Nebenaugen nahe neben den Augen stehend, sichtbar, schwarz.
Der Sauger schwarz, das zweite Glied gelbbräunlich, glänzend.
Das Rückenschild länglich viereckig, vorne etwas schmäler, die Seltenränder aufwärts gebogen, die untern Ecken mehr als die obern gerundet; die obere Hälfte Ist schwach , die untere stärker schwarz punktirt. Die obere Hälfte schwarz mit zwei etwas fast viereckigen Erhöhun- gen, die Seltenränder und die untere Hälfte des Rücken- schildes sind bleichgelb, etwas Ins Röthliche fallend, und an jeder untern Seltenecke befindet sich ein schwarzer Flecken. Die untere Seite ist schwarz, der Rand aber bleichgelb.
Das Schildchen etw^as lang gezogen , dreieckig , punktirt, schwarz mit zwei nebeneinander stehenden, bleich- gelben, kleinen Längstrichen und gleichfarbiger Spitze.
Ober flu gel. Die Halbdecken und Anhängsel bleichgelblich, etwas ins Röthliche übergehend, reihenweise braun punktirt; erstere am untern Ende schwarz, aufwärts
50
mit drei Zacken, und in diesem schwarzen Felde ein den Innenrand nicht erreichender, abwärts gezackter, we issgelb- licher Querflecken, und ganz am Innenwinkel ein röthlich- gelber Punkt. Die Halb flu gel schwarzbraun, in der Mitte mit einem verwischten, blassgelblichen Flecken; die Adern mehr oder weniger hellgelblich.
Der Hinterleib oben und unten schwarz, und an der Einlenkung eines jeden Fusses steht ein gelbbräunli- ches Fleckchen.
Die Füsse siad röthlichgelb. Die dickern Schenkel des ersten Fusspaares haben in der Mitte einen grossen schwarzen Flecken; die Schenkel des zweiten und dritten Fusspaares sind vor dem Ende mit einem schwarzen Ring bezeichnet, und alle Schienen sind am Ende schwarz. Die Tarsen sind röthlichgelb.
Tab. VIII. Fig. 31.
Pachymerus quadratus.
Viereckigschildige Dickarmwanze.
Schwarz, die Ränder, der hintere Theil des Rückensehildes und die Halbdecken bleich bräunlich- gelb mit einem fast rautenförmigen Flecken unten nahe am Innenwinkel. Die. Halbflügel bräunlichweiss, in der Mitte mit einem braunen Wisch; die Schienen röthlichbraun.
Länge 2y^ Linie.
Breite % Linien.
51
Pachymerus qiiadratus. Niger; thoracis lateribus fasciaque baseos pallidis. Hemilytron griseum, niaciila nigra; tibiis ru- fis. Schilling, i. d. Beitr. etc. 1. Heft, pag. QQ. No. 4. Tab. V. Fig. 6. im Umrisse. Lygaeiis quadratiis, thorace cinerco : macula antica atra : elytris cinereis : macula postica nigra ; tibiis riifis. Fabr. Syst. Rhyng. pag. 232. No. 141.
Fabr. Ent. Syst. Suppl. pag. 541. No.lll. Coquebert, Illustr. I. pag. 37- Tab. 9. Fig. 12.
Vaterland. Deutschland, Frankreich und Schwe- den. An sandigen Waldrändern und andern sandigen Or- ten unter nledern Pflanzen schon im Mai und April in manchen Gegenden gemein.
Der Kopf oben und unten schwarz.
Die Fühler kaum solang als die Hälfte des Körpers, schwarz, das zweite Glied aber röthlichbraun mit schwar- zer obern Endigung.
Die Augen bis an den Rand des Riickenschildes aus- wärts stehend, schwarz.
Die Neben äugen klein, schwarz.
Der Sauger schwarz, glänzend.
Das Rücken Schild fast viereckig, die obern Ecken stark, die untern weniger gerundet, vorne schwach hinten sehr stark punktirt; die Seitenränder breit, etwas aufwärts gebogen, durchscheinend, bleichgelb; oben vorne tief schwarz, hinten aber bräunlichgelb. Unten wie der Un- terleib.
Das Schildchen länglich dreieckig, punktirt, schwarz.
Oberflügel. Die Halbdecken und Anhängsel bräunlichgelb, reihenweise braun punktirt; unten am In- nenwinkel befindet sich nahe am Innenrande eine fast rau- tenförmige, schwarze Mackel. Die Halbflügel sind bräun- lichweiss, und in der Mitte ist ein am Rande verwischter,
52
länglicher, brauner Flecken ; die Adern sind mehr oder we- niger braun.
Der Hinlerleib ist oben schwarz, unten von glei- cher Farbe, aber von äusserst feinen, dicht anliegenden Härchen weisslich schillernd; sämmtliche Einschnitte sind unten gelbbraun gerandet.
Füsse. Alle Schenkel sind schwarz; die Schienen und Tarsen aber röthlichbraun. Die Schenkel des ersten Fusspaares sind aufgeschwollen und unten vorne mit einem kleinen Zahn versehen.
Tab. VIII. Fig. 32.
Pachymerus marginepunctatus. Randpunktige Dickarmwanze.
Länglich-eiförmig, gelblich, braun, dunkelbraun, schwärzlich oder schwarz, punktirt; der Rand des Rückenschildes und der Halbdecken flach, heller, fleckweise schwarz punktirt.
Läng:e 3 Linien. Breite 1 V^ Linie.
Pachymerus marginepunctatiis. Griseus , ovalis 5 tho- race hemilytrique marginibus lateralibiis depressis, nigro ma- culatim punctatus. Schilling in d. Beitr. 1. Heft, pag. 71, No. 11. im Umrisse.
Lygaeus marginepuncta tus, Wolffs Wanz. Tab. 11. Fig. 97. Abänderung a) Hellstrohgelb mit weissen Halbflügeln.
53
Lygaeiis arcnarius, niger elytris cinereis, alis albis. Fabr. Syst. Rhyng. pag. 233. No. l46.
Fabr. Ent. Syst. 4. pag. 170- No. 119.
Abänderung b. Bräunllcbgelb mit weissllchen Halb- flügeln.
Abänderung c. Braun mit bräunlichen Halbfliigeln.
Abänderung d. Schwarzbraun mit braunen und schwarzgefleckten Halbflügeln.
Abänderung e. Ganz schwarz mit dunkelbraunen, schwarzgefleckten Halbflügeln.
Lygaeus arenarius, JVolffs Wanzen.
Von aUen den Abänderungen finden sich die sanfte- sten Uebergänge.
Vaterland. Deutschland. In sandigen Gegenden un- ter niedern Pflanzen im Frühlinge an manchen Orten sehr gemein.
Der Körper ist länglich-eiförmig, flach.
Der Kopf oben und unten gleichfarbig.
Die Fühler kurz, kaum ein Dritttheil so lang, als der Körper, fein behaart, mit dem Körper gleichfarbig, das letzte Glied aber immer dunkler.
Die Augen immer schwarz.«
Die Nebenaugen sehr klein, schwärzlich.
Der Sauger hell- oder dunkelbraun, wenig glänzend.
Das Rückenschild scheibenförmig, die vordem und hintern Ecken stumpf zugerundet; die Seitenränder breit, flach, etwas aufwärts gebogen.
Das Schildchen dreieckig, in der Mitte am Ende gekielt.
Oberflügel. Die H a Ibd ecke n punktirt, mit brei- tem, flachen, etwas aufwärts gebogenen Rande. Die Halb-
5
54
flügel weisslich mit helleren Adern (bei den hellfarbigen Abänderungen), oder braun mit dunklen Adern und Fleck- chen (bei den dunkelfarbigen Abänderungen).
Der Hinterleib oben gelblich, hell oder dunkel mit dunkleren Fleckchen, unten schwärzlich oder schwarz, dunk- ler gewölkt.
Fiisse. Wie der Körper verschieden gefärbt. Die Schenkel der Vorderfüsse verdickt, unten sägeartig gezähnt.
Tab. IX. Fig. 33.
Pachymerus sylvestris.
Wald - Dickarmwanze.
Schwarz, behaart; die Halbdecken rothbraun, am Grunde heller, auf jeder in der Mitte ein länglicher, dunkler Flecken \ die Halbflügel schwärzlichbraun, mit zwei gelblichen Fleckchen; die Schienen braunroth.
Länge 3 V^ Linie. Breite 1 Linie.
Pachymerus sylvestris. Niger, pilosus ; hemilytron bru- neuui, basi dilutius; membrana fusca, pustulis duabus albidis. Schilling, i. d. Beitr. etc. 1. Heft, pag. 73. No. 14. Tab. VI. Fig. 1. im Umrisse.
Cimex sylvestris, Linn. Syst. Nat.
Lygaeus sylvestris, Panz. Fn. germ. Fase. No. lO- *)
'*') Panzer schrieb unter seine Abbildung, welche gegenwärtige Art vorstellt, Lygaeus sylvestris Fabr.\ allein die Fabri-
55
Lygaeus plebcjiis. Fallen. Cimic. Suec. pag. 67. No. 11,
Vaterland. Deutschland und Schweden. In Wäl- dern am Fuss der Bäume unter Moos und in den Ritzen der Rinden.
Der Kopf vorgestreckt, fein behaart, schwarz.
Die Fühler über halb so lang, als der Körper, fein behaart; das erste oder Grundglied so lang, als der Kopf, schwarz; das zweite und dritte braunroth mit schwarzer obern Endigung; das vierte oder Endglied ganz schwarz.
Die Augen auswärts stehend, schwarz.
Die Neben äugen ganz nahebei den Augen stehend, schwarz.
Der Sauger braunroth, glänzend.
Das Rückenschild behaart, punktirt, schwarz, vorne abgerundet, in der Mitte an den Seiten ausgebuchtet, vor dem Ende mit einem Quer-Eindruck, hinten erw eitert, die beiden Ecken stumpf gerundet.
Das Schildchen etwas gewölbt, länglich dreieckig, punktirt, schwarz
Ob er flu gel. Die Halbdecken und Anhängsel punktirt, mit weisslichen Haaren besetzt, rothbraun, am Grunde heller, und jede in der Mitte mit einem dunklen, länglichen Flecken bezeichnet. Die Halb flu gel schwärz- lichbraun , jeder mit zwei gelblichen Fleckchen , einer am Aussenrande nahe am Ursprung und einer am Innenrande dem äussern gerade über stehend.
Der Hinterleib In der Mitte etwas erweitert, oben und unten pechbraun..
Füsse. Die Schenkel aller Füsse schwarz- oder pech-
ziiisisclic Wanze, (siehe dessen Syst. Rhyng. p. 232. No, 138.) ist nicht die Linneische. sondern eine ganz verschiedene Art.
5*
56
braun, cVie Schienen und Tarsen braunroth. Die Schenkel der Vorderfüsse sehr verdickt, unten sägeza'hnig, und am Vorderende unten mit einem starken Zahn besetzt.
Tab. IX. Fig. 34.
Pachymerus chiragra.
Bezeichnete Dickarmwanze.
Schwarz, behaart^ das Ende des Rückenschildes und die Halbdecken bräunlichgelb, letztere (heller und) am Ende schwarz, jede mit zwei gelblichbrau- nen Punkten (im schwarzen Felde) bezeichnet.
Länge 2V2 Linie. Breite % Linien.
Pachymerus chiragra. INiger, hemilytro griseo, postico nig- ro, maculis duabis in nigredine griseo-pallidis. Schill, i. d. Beiträgen, 1. Heft, pag. 75. No. 16. Tab. VI. Fig. 9. ina Umrisse. Lygaeus chiragra, ater elytris griseo fuscoqiie variis, femori- bus anticis incrassatis. Fabr. System. Rhyng. pag. 233. No. 144.
Fahr, Ent. Syst. 4. pag. 168- No. 113. Fallen Cimic. Siiec. pag. 66. Nr. 9.
Vaterland. Deutschland, Schweden. Am Fuss der Eichen unter Moos und losen Rinden.
Der Kopf nicht sehr vorgestreckt, etwas gewölbt, behaart, punktirt, oben und unten schwarz.
Die Fühler länger, als das Rückenschild, behaart;
57
das erste, dritte und vierte Glied ganz, und das zweite rothbraune, am Ende schwarz.
Die Augen etwas auswärts stehend, schwarz.
Die Nebenaugen zwar sichtbar, aber nicht gross, schwarz.
Der Sauger schwarz, nur das zweite Glied rothbraun.
Das Rückenschild gewölbt, punktirt, behaart, vorne- gerundet, an den Seiten in der Mitte etwas ausgebuchtet, am Ende erweitert, die beiden Ecken stumpf zugerundet, vor dem Ende durch die Mitte quer eingedrückt; schwarz, hinter dem Eindruck dunkel bräunlichgelb, mit drei hel- leren Flecken.
Das Schildchen dreieckig, punktirt, schwarz.
Oberflügel. Die Halbflügel unregelmässig. Die Anhängsel reihenweise punktirt, bräunlichgelb mit etwas dunkleren Wolken, am Ende schwarz, und In diesem schwarzen Felde stehen zwei ziemlich grosse, bräunlichgelbe Punkte; die Halbflügel sind braun, am Grunde gelb- lich mit dergleichen Adern.
Der H interleib ist oben und unten schwarz.
Füsse. Die Schienen und Tarsen aller Füsse, und die Schenkel des zweiten und dritten Fusspaares sind am Grunde rothbraun, übrigens aber, so wie das Ende der Schienen, schwarz; die Schenkel des ersten Fusspaares sind sehr verdickt, glänzend und unten vorne mit einem Zahn versehen.
58
Tab. IX. Fig. 35.
P a c Ii y m e r u s a n t e ii n a t u s.
Grossfühlerige Dickarmwanze.
Schwarz-, das erste und zweite Fühlerglied, der Sauger und die Füsse röthlicligelb ; die Halbdecken dunkelbraun, am Grunde heller; von den Halbfiügeln nur schwarzbraune Ansätze.
Länge kaum 2 Linien. Breite V/^ Linien.
Pachymerus antennatus. Niger; antennaruui anticulis pri- mo et secundo, rostello, pedibusque rufis; hcmilytro abbre- viato fusco, basi dilutiore. Schilling ^ \. d. Beiträgen etc. 1. Heft, pag. 76. No. 18. Tab. VIII. Fig. 10. im Umrisse, aber das Rückenschild ist vorne zu schmal.
Vaterland. Deutschland. Herr Schilling entdeckte diese ausgezeichnete Wanze in Schlesien in Wäldern un- ter abgefallenem Laube , und ich finde sie in hiesiger Ge- gend sehr zeitig im Frühlinge an sandigen, auf der Mittags- seite gelegenen Anhöhen, wiewohl sehr selten, unter nie- dern Pflanzen.
Der Kopf nicht vorgestreckt, punktirt, fein behaart, schwarz.
Die Fühler halb so lang, als der Körper, fein be- haart; das erste und zweite Glied röthlichgelb, das dritte und vierte dicker, als die übrigen, schwarz und glänzend.
Die Augen auswärts stehend, schwarz.
Die Nebenaugen sehr klein, schwarz.
Der Sauger röthlichgelb.
59
Das Rückenschild unregelmässig punktirt, vorne gewölbt, zugerundet, hinten etwas erweitert, fast platt, auf beiden Seiten in nicht sehr gerundete Ecken auslau- fend, an den Seiten etwas ausgeschweift, vor dem Ende durch die Mitte ein nicht tiefer Quer- Eindruck; schwarz.
Das Schildchen an den Seiten etwas gerundet, läng lieh dreieckig, punktirt, schwarz.
Oberflügel. Die Halbdecken am Grunde und die Anhängsel ganz reihenweise tief punktirt, erstere am Ende fein punktirt, dunkelbraun, am Grunde heller. Von den Halbflügeln sind nur sehr kurze, schwarzbraune Ansätze vorhanden.
Der Hinterleib oben glatt, unten sehr fein behaart, schwarz, glänzend.
Füsse. Sch€nkel, Schienen und Tarsen aller Füsse röthlichgelb; die Schenkel der Vorderfüsse sehr aufgeschwol- len, und unten vorne mit einem Zahn besetzt.
Anmerkung. Noch niemals kam mir ein Exemplar von 2V3 Linie gross vor, wie Herr Schilling angiebt.
Tab. IX. Fig. 36.
Pachymerus brevipeiinis,
Rurzflügelige Dickarmwanze*
Schwarz; das Rückenschild fast viereckig; die Fühlerglieder am Grunde, die Schienen und Tarsen röthlichbraun. Die Halbflügei fehlen fast gänzlich.
Länge 1 y^ Linie.
Breite y^ Linie.
60
Pachymerus brevipennis. Ater, thorace subquadrato, an- tennis filiforinibuSj hemilytro abbreviato. Schilling i. d. Beitr. 1. Heft, pag. 75. No. 16. Tab. VI. Fig. 10. im Umrisse, aber der Körper ist im Verhältniss zu dem Rnckenschild zu breit, und an den Seiten zu gewölbt Lygaeus brevipennis. Latreillo Gen. Crust. et Insect. pag. 123.
Vaterland. Deutschland und Frankreich. Unter nledern Pflanzen an sandigen Anhöhen, hier sehr selten.
Der Kopf nicht gross, nicht vorgestreckt, punktirt, schwarz, glänzend.
Die Fühler kurz, kaum länger als das Rückenscbild, nicht stark, fein behaart, dunkel, am Grunde röthllchbraun. Die Augen zwar auswärts stehend, erreichen aber nicht den Rand des Riickenschildes, schwarz.
Die Nebenaugen äusserst klein, nur mit bewaffne- ten Augen etwas sichtbar, schwarz, glänzend. Der Sauger röthlichbraun , glänzend. Das Rückenschild punktirt, fast ein längliches Vier- eck bildend, vorne etwas schmäler als hinten, die vordem Ecken gerundet, die hintern kaum merklich, die Seiten wenig ausgebuchtet, durch die Mitte läuft ein sanfter Quer- Eindruckj schwarz, glänzend.
Das Schildchen breit, dreieckig, punktirt, schwarz, glänzend.
Oberflügel. Die Halbdecken fast dreiviertheile so lang, als der Körper, und nebst den Anhängseln oben reihenweise und unten unregelmässig punktirt, schwarz, glänzend. Von den Halbflügeln sind nur ganz kleine, schwarze Rudimente vorhanden.
Der Hinterleib oben und unten glänzend schwarz.
Füsse. Alle Schenkel pechschwarz, glänzend; die
Schienen und Tarsen heller oder dunkler röthlichbraun
61
Die Schenkel der Vorderfüsse sind dick, unten vorne mit zwei Zähnen bewaffnet.
Tab. IX. Fig. 37.
Pachymerus staphiliniformis,
Rurzkäferartige Dickarmwanze.
Schwarz 5 der Körper schmal und langgestreckt; die Halbdeckeii kurz und bräunlichgelb.
Länge 1 Vj Linie. Breite % Linie.
Pachymerus staphiliniformis. Niger, corpore lineari, hemilytro abbreviato testaceo, membranae rudimento lacteo. Schilling i. d. Beitr. 1. Heft, pag. 77. No. 19. Tab. III. Fig. 4.
Vaterland. Deutschland. In der hiesigen (Nürn- berger) Gegend an sandigen Abhängen, welche gegen Mit- tag liegen, im April häufig unter niederm Gesträuche. Sie läuft ausserordentlich schnell.
Der Kopf kurz, fast so breit, als das Rückenschild, schwarz mit wenig Glänze.
Die Fühler nicht viel länger, als der Kopf und das Rückenschild, etwas dick, das erste und zweite Glied bräun- lichgelb , das dritte und vierte schwärzlich.
Die Augen ziemlich gross, über den Rand des Rücken- schildes hinausstehend , schwarz.
Der Sauger schwarz, glänzend.
Das Rückenschild länglich viereckig, die Seitenrän-
62
der in der Mitte sanft ausgeschweift, die hintern Ecken mehr als die vordem gerundet j durch die Mitte vor dem Ende ein Quer-Eindruck, punktirt, schwarz, glänzend, hin- ter dem Eindruck gelblichroth , die Ecken gelblich.
Das Schildchen länglich, dreieckig, punktirt, schwarz, glänzend.
Oberflügel. Die Halbdecken kurz, nur etwas über ein Dritttheil so lang, als der Hinterleib, und nebst den Anhängseln röthlich oder bräunlichgelb; die An- sätze von den Halbflügeln sind fast nicht bemerkbar.
Der Hinterleib ist oben und unten glänzend schwarz.
Die Füsse sind bräunlichgelb, und nur die Schenkel, mit Ausnahme des Grundes und des Endes, schwarz. Die Schenkel der Vorderfüsse sind etwas dicker, als die der übrigen.
Tab. X. Fig. 38.
Pacliymerus pedestris.
Laufende Dickarmwanze.
Schwarz 5 das Rückenschild am Hinterende und die Halbflügel röthlicbgelb, letztere am Ende schwarz, mit einem grosen, weissen Mackel, die Halbflügel braun, mit einem weissen Fleck am Endej Fühler und Füsse gelbroth, mit schwarzen Ringen und Flecken.
Länge 3 Linien. Breite V^ Linien.
63
Pachymerus pedeslris. Niger ; thoracis fascia baseos testa- cea; hemiltytron griseo pallidum, inacula nigra ante apicem album; antennis pedibusque riifo variegatis. Schill, i.d Beitr. 1. Heft, pag. 70. No. 10. Tab. VI. Fig. 7. Iiii Umrisse.
Lygaeus pedestris. Ater albo flavo varius: thorace antice nigro postico flavo , alis fuscis apice puncto albo , femoribus anticis dentatis. Panzer Faun, insect. germ. Fase. No. 22.
Vaterland. Deutscliland. In sandigen Gegenden an den Wurzeln strauchartiger Pflanzen, nicht gemein.
Der Kopf etwas breit, nicht sehr vorgestreckt, punk- tirt, oben und unten schwarz.
Die Fühler fast halb so lang, als der Körper, schwarz, das erste oder Grundglied am Ende und das zweite ganz gelbroth.
Die Augen bis zum Rand des Rückenschildes aus- wärts stehend, gelbroth.
Die Nebenaugen klein und schwarz.
Der Sauger gelbroth, nur das erste Glied schwarz.
Das Rückenschild vorne etwas schmäler, als hinten, die Seltenränder kaum merklich ausgebuchtet, etwas auf- wärts stehend, die Ecken gerundet, punktirt, vorne schwarz, hinten nicht sehr breit bleichgelb, am Rande aber gelb- roth und an jeder Hinterecke befindet sich am Rande ein schwarzer Flecken.
Das Schildchen schwarz, dreieckig, in eine schmale, bleichgelbe Spitze sich endigend.
Oberflügel, Die Halbdecken gelbroth, unre- gelmässig tief braun punktirt ; am Grunde befindet sich ein schwarzer Längsstrich, und das Ende derselben ist schwarz, und in diesem schwarzen Felde ist fast ganz am Ende ein rautenförmiger, weisser Flecken ; die Anhängsel sind rei-
64
henweise tief braun punktirt, gelbroth, am Grunde und Aussenraride aber bleichgelb.
Die Halbflügel sind braun, am Grunde weisslicb, und am Ende ist ein grosser, weisslicher Flecken.
Der Hinterleib ist oben schwarz, unten von glei- cher Farbe , und an der Eiijlenkung eines jeden Fusses ist ein gelbes Fleckchen sichtbar.
Fiisse. Schenkel, Schienen und Tarsen gelbroth, die ziemlich verdickten, unten mit zwei Zähnen versehenen Schenkel des ersten Fusspaares haben unten einen grossen, schwarzen Flecken, die des zweiten Fusspaares unten einen kleinern, auch sind die Schienen am Ende schwarz; die Schenkel des dritten Fusspaares haben vor dem Ende einen schwarzen Ring, auch sind die Schienen am Ende schwarz.
Tab. X. Fig. »9.
Pachymerus pictus.
Bemalte Dickarmwanze.
Schwarz; die hintere Hälfte des Halsschildes und die Halbdecken bleichgelblich, in der Mitte der letztern zwei schwarze Flecken, und das Ende der- selben breit schwarz; Fühler und Füsse röthlichgelb.
Länge 2 Linien. Breite ^/^ Linie.
Pachymerus pictus. Niger; thoracis lateribus, fasciaque baseos testaceus-, hemilytron testaceum maculis duabus medii
65
apiceque fiiscis. Antennis pedibusqiie testaceis. Schill i. d.
Beilr. I.Heft, pag. 97. No. 22. Tab. VII. Fig.l. im Umrisse.
Lygaeus podagricus. Fallen Cim. Suec. pag. 70. No. 16-
Vaterland. Deutschland und Schweden. Im Früh- linge und Spätsommer am Fuss der Bäume in sandigen Ge- genden unter Moos und unter losen Rinden. Nicht selten in hiesiger Gegend.
Der Kopf vorgestreckt, etwas schmal, der Hals ver- engt, oben und unten schwarz, wenig glänzend.
Die Fühler halb so. lang, als der Körper, röthllch- gelb; das erste Glied fast so lang, als der Kopf.
Die Augen auswärts stehend, schwarz.
Die Nebenaugen nicht gross, schwarz.
Der Sauger röthllchgelb , glänzend.
Das Rückenschild vorne schmäler als hinten, die Seitenränder etwas ausgebuchtet, aufwärts geschlagen; die Hinterecken stark gerundet; vorne seicht, hinten tief punk- tirt. Die Vorderhälfte ist schwarz, glänzend, die Seiten- ränder und die Hinterhälfte bleichgelblich, in der Mitte aber braunroth, und an jeder Hinterecke befindet sich ein schwarzes, halbmondförmiges Fleckchen.
Das Schildchen ist länglich, dreieckig, punktirt, schwarz.
Oberflügel. Die Halbdecken sind bleichgelb, mit röthlichbraunen Nerven und dergleichen Punkten, in der Mitte derselben befindet sich auf jeder ein schwarzer Flek-^ ken und ein dergleichen diesem gerade gegenüberstehender am Aussenrande; das Ende ist breit schwarz; die An- hängsel sind etwas dunkler bleichgelb, reihenweise braun- roth tief punktirt. Die Halbflügel sind weissllch, am Grunde und am Ende aber schwärzlich, mit dunkeln Adern.
Die Füsse sind alle röthllchgelb; die Schenkel des
66
ersten Fusspaares verdickt, unten sägeartig gezähnt und am Grunde dunkler.
Tab.X. Fig. 40.
Pachymerus fracticollis.
Bruchhalsige Dickarmwanze.
Schwarz; durch die Mitte des an den Seiten sehr ausgeschweiften Rückenschildes ein tiefer Öuer-Ein- schnitt; die Halbdecken bräunlichgelb, schwärzlich verloschen gefleckt, am Innenwinkel mit einem blei- chen, schwärzlich eingefassten, länglichen Flecken; die Fühler schwärzlich, die Füsse braunröthlicli.
Länge 3 Linien. Breite 1 Linie.
Pachymerus fracticollis. Niger; thorace transversim pro- funde sulcatus, lateribus sinuatiis; fascia baseos pedibiisque testaceis, hemilytro griseo postice fusco. Schill, i. d. Beitr. 1. Heft, pag. 82. No. 27- Tab. VII. Fig. 6. im Umrisse.
Vaterland. Deutschland. Im Frühjahre unter den Blättern des Wollkrautes (Verbascum Linn.'). Selten in hiesiger Gegend.
Der Kopf vorgestreckt, fast so breit, als der Vorder- theil des Halsschildes, punktirt, schwarz, glänzend.
Die Fühler etwas länger, als der Kopf und das Rük- kenschild, schwärzlich.
Die Augen auswärts stehend, schwarz.
67
Die Nebenan gen nahe neben den Augen stehend, nicht gross, glänzend, schwarz.
Der Sang er röthlichgelb, das erste Glied am Ende schwarz.
Das Rückenschild in der Mitte durch einen tiefen Quer-Einschnitt In zwei Theile getheilt^ der vordere fast halbzirkelförmig, schwarz, glänzend, der hintere Thell am Ende breiter, beiderseits in stumpfe Ecken auslaufend, tief punktlrt, schwarz oder sehr dunkel-braun-gelblich, in der Mitte mit zwei und an jedem Ecke .mit einem helleren Fleckchen bezeichnet.
Das Schild chen länglich dreieckig, punktlrt, schwarz.
Oberflügel. Die Anhängsel bräunlichgelb, rei- henweise braun punktirt; die Halbdecken von gleicher Farbe und Punkten, mit einigen schwärzlichen, verwischten, länglichen Flecken; unten am Innenwinkel steht auf jeder Seite ein länglicher, hellbleichgelbllcher, schwärzlich ein- gefasster Flecken; die Halbflügel sind an der Grund- hälfte bleichgelb, an der Endhäifte aber braun gefleckt j die Adern sind bleichgelb.
Die Füsse sind braunröthllch ; an den Schenkeln des zweiten und dritten Fusspares befindet sich vor dem Ende ein schwärzlicher Flecken; die Schenkel der Vorderfüsse sind verdickt, unten vorne mit zwei Zähnen bewaffnet und ganz braunröthllch
68
Tab. X. Fig. 41.
Pachymerus geniculatus,
Gelbknieige Dickarmwanze.
Schwarz 5 die Augen gross, Kopf, Rücke nschild und Halbdecken gelblichbraun, letztere mit schwar- zen Längsstrichen ; die Knie und Tarsen aller Füsse, die Schienen der Vorderfüsse ganz, die des zweiten Fu«spaares zur Hälfte, und die des dritten Fusspaares nur am Ende röthlichbraun.
Länge fast 3 Linien. Breite beinahe 1 V^ Linie.
Vaterland. Ich entdeckte diese neue, noch nir- gends beschriebene Art auf dem St. Hans-Georgenberg bei Hersbruck, drei Meilen von Nürnberg, im April unter Heidekraut (Erica herbacea i.) in etlichen Exemplaren. Sie läuft ausserordentlich schnell.
Der Kopf ist vorgestreckt, etwas breit, oben gelb- lichbraun, schwarz punktirt, unten schwarz mit wenig Glanz.
Die Fühler etwas langer, als Kopf und Rückenschild, schwärzlich
Die Augen gross, hervorstehend, glänzend schwarz.
Die Nebenaugen klein, kaum sichtbar, schwarz.
Der Sauger röthlichbraun, glänzend.
Das Rücke nschild vorne gerundet, an den Selten etwas ausgebuchtet, am Ende breiter, die hintern Ecken stumpf gerundet, gelblichbraun, schwarz punktirt , hinten etwas heller
69
Das Schild che 11 lä'ngh'ch dreieckig, tief punktirt, schwarz, an der Spitze gelblichbraun.
Oberfliigel. Die Halbdecken gelblichbraun, un- ordentlich schwarz punktirt, mit schwarzen, am Grunde schmalen , am Ende etwas breitern Längsstrichen be- setzt; die Anhängsel von gleicher Farbe, reihenweise schwarz punktirt, jedes in der Mitte mit einem schwarzen Lä'ngsstrich. Die Halbflügel dunkelbraun, am Grunde bleichgelblich. Die Adern hellbräunlich.
Der Hinterleib oben glänzend schwarz, unten schwarz, aber von äusserst feinen, dicht anliegenden Härchen weiss- lich schillernd.
Füsse. Die Schenkel der Vorderfüsse sehr aufge- schwollen , unten mit einem Zahn besetzt ; alle Schenkel schwarz, mit rÖthlichbraunen Knien; die Schienen der Yor- derfiisse ganz, die des zweiten Fusspaares nur zur End- hälfte, und die des dritten Fusspaares nur am Ende röth- lichbraun; die Tarsen aller Füsse roth.
Tab.X. Fig. 42.
Pachymerus varius.
Bunte Dickarmwanze.
Eiförmig, schwarz; dais Rückenschild schwarz, grünlich erzfarben glänzend; die Halbdecken bräun- lichgelby mit drei schwarzen öuerbinden; die kürzen Halbflügel dunkelbraun, mit zwei weissiichen Fleck- chen.
70
Länge 1 V3 Linie. Breite Vj Linien.
Pachymerus rarius. Niger, ovale, thorace subaeneo; henii- lytron griseum, vitta niaculis nigris pallidisque alternantibus composita; membrana pustulis duahus aibidis. Schill., i. d. Beitr. 1. Heft, pag. 78. No. 21. Tab. VI. Fig. 12. im Um- risse.
Lygaeus varius. fVolffs Wanzen, Tab. 13. Fig. 123. Die Abbildung ist im Verhältniss der Länge zu breit.
Vaterland. Deutschland. Schon im März und April an sandigen Orten unter niedern Pflanzen allenthalben an- zutreffen.
Der Körper ist etwas kurz, eiförmig, behaart.
Der Kopf nicht vorgestreckt, fast so breit, als vorne das Rückenschild, schwarz, grünlich, erzfarbcn schillernd, punktirt.
Die Fühler kaum länger, als Kopf und Rückenscbild, sehr fein behaart, braunroth; das Ende des zweiten und dritten Gliedes aber und das vierte ganz schwärzlich.
Die Augen nicht sehr auswärts stehend, und den Rand des Rückenschildes nicht ganz erreichend , schwarz.
Die Nebenaugen sehr klein, schwarz, glänzend*
Das Rückenschild länglich viereckig, vorne etwas schmäler als hinten, die Seiten sanft ausgeschweift, die Hinterecken stumpf zugerundet, behaart, punktirt, schwarz, grünlich erzfarben glänzend; am Grunde in der Mitte zwei gelblichbraune Flecken.
Oberflügel. Die Halbdecken bräunlich gelb, hel- ler oder dunkler, reihenweise tief braun punktirt, am Grunde und am Ende schwarz (ganze Querbinden), in der Mitte ein den Innenrand nicht erreichendes, schwarzes Quer- band j die Anhängsel bräunlichgelb, reihenweise braun
71
tief punktirt. Die Halb flu gel kurz, das Ende des Hin- terleibes nicht bedeckend, schwarzbraun, und oben am Innenrande, so wie unten am Aussenrande, befindet sich auf jedem ein längliches, weisses Fleckchen.
Der Hinterleib oben und unten glänzend schwarz, an der Einlenkung eines jeden Fusses aber mit einem gel- ben Fleckchen bezeichnet.
Füsse. Die Schenkel aller Füsse schwarz, glänzend, die Schienen und Tar*en ^er gelbröthlich ; die Schenkel der Vorderfüsse verdickt.
Tab. XI. Fig. A. B. C. und D. Rennzeichen der Gattung
ETEROGASTER
Bauchwanze.
H et ero gaste r. Fam. I. Schilling, in d. Beitr. zur Entomol.
Schlesiens. L y g a e u s , Fabr. Fallen .
Die Fühler unter dem Kopfrande vor den Augen auf einem kleinen Vorsatze eingefügt, (Fig. A.B. 1.) kaum länger, als der Kopf und das Rückenschild, viergliederig; (Fig. D.) das erste oder Grundglied C^ig- D. 2.) kurz und dicker, als die übrigen ; das zweite (Fig. D.S.) ist das längste von allen; das dritte (Fig. D. 4.) kürzer; das vierte oder Endglied (Fig. D. 5.) so lang, als das dritte, kaum merk- lich dicker, zjlinderförmig, (vorne und hinten dünn endi- gend).
Der Sauger (Fig. A.6.) bis zur Einlenkung des zwei- ten Fusspaares reichend, viergliederig; das erste Glied dick, kaum halb so lang, als der Kopf; das zweite lang, dünner; das dritte dünner, kürzer, als das erste; das vierte kürzer, als das dritte, sich spitzig endigend.
73
Die Neben äugen (Fig. A. B. 9.) nicht weit von den Augen entfernt, klein, sichtbar.
Oberflügel. (Fig. C.) Die Halbdecken (Fig. C. 7 ) mit zwei äussern langen und einer kürzern (mit den beiden äussern langen verbundenen) mittleren Längsnerve. Die Halb flu gel (Fig. G. 8.) mit vier fast geraden, ab- wärts bis beinahe zum Endrande reichenden Adern, welche vor dem Grunde durch Queradern verbunden sind, wovon drei Adern aufwärts den Grund ganz erreichen, eine vierte^ nach dem Innenrande zu, aber nicht ganz, erreicht.
Die Schenkel der Vorderfiisse sind dicker, als die der übrigen.
Die Körperform ist länglich eiförmig. Von den Einschnitten des Unterleibes (Fig. C.) ist unten (am Weib- chen) der vorletzte stark aufwärts gebogen.
Die Wanzen dieser Gattung halten sich auf Pflanzen auf, und laufen schnell.
Tab. XL Fig. 43. a. A. B.
Heterogaster Urtica e. Nessel - Bauchwanze.
Schwarz- erzfarben glänzend; das Rückenschild am Grunde, und die Halbdecken gelbbräunlich, letztere schwarz gefleckt; die Seitenränder des Hin- terleibes schwarz, mit weissen Flecken; die Füsse weiss und schwarz geringelt.
74
Länge 3 Linien. Breite fast 1 Linie.
Heterogaster urticae. Griseus nigro maculatus; abdomi- nis bateribus nigro albidoque alternantibus, tibiis nigris albido annulatis. Membrana puncta nigro. Schilling i. d. Beitr. 1. Heft, pag. 84. No. 1. Tab. VII. Fig. 8. im Umrisse. Lygaeus urticae, niger elytris griseis, alis albis : puncto nigro. Fabr. Syst. Rliyng. pag. 231. No. 136. Fabr. Ent. Syst. 4. pag. 166. No. 106. Fallen. Cim. Suec. pag. 63. No. 2.
Vaterland. Deutschland und Schweden. Auf Nes- seln und auch andern hochwachsenden Pflanzen.
Der Kopf etwas vorgestreckt, breit, behaart, punk- tirt, schwarz, erzfarbig glänzend.
Die Fühler kaum so lang, als der Kopf und das KUk« kenschild, etwas stark, behaart, röthlich, das Grund - und zweite Glied dunkel.
Die Augen stark auswärts stehend, ziemlich gross, schwärzlich.
Die Nebenaugen klein, schwarz.
Der Sauger bleichgelb, am Grund und an der Spitze schwarz.
Das Rückenschild länglich viereckig, die Seiten nicht sehr ausgeschweift, vorne schmäler als hinten; die Hinterecken gerundet und etwas abwärts gezogen, mit tie- fen Punkten besetzt, behaart, schwarz erzfarbig glänzend, am Grunde gelbbräunlich.
Das Schildchen dreieckig, unten verlängert, tief punktirt, in der Mitte eingedrückt, schwarz, erzfarben glän- zend, die Spitze bleichgelb.
Oberflügel. Die Halbdecken und Anhängsel ^elbbräunlich, punktirt, erstere mit schwarzen Fleckchen
75
besetzt. Die Halb flu gel weissHch, glasartig, durchsich- tig, mit zwei schwärzlichen oder bräunlichen Punkten, welche aber, wenn die Flügel zusammengelegt sind, fast nicht sichtbar sind.
Der Hinterleib (Fig. B.) ist oben schwarz, stark erzfarbig glänzend, und jeder Einschnitt hat am Aussen- rande einen weisslichen Flecken, unten ebenfalls grünlich glänzend, mit weisslichen Flecken am Aussenrande, und einem weisslichen Längsfleck in der Mitte.
Füsse. Die Schenkel der Vorderfüsse sind dicker, als die der übrigen, und unten vorne mit einem Zahn be- setzt; alle Schenkel sind in der Mitte breit schwarz, und jede Schiene mit drei schwarzen Ringen bezeichnet, übri- gens nebst den Tarsen gelblichweiss.
Tab. XII. Fig. A. B. C. D. Rennzeichen der Gattung
G T M U S.
Sandwanze.
Heterogaster, Fam. III. Schill, in d. Beitr. zar Entomol. Schlesiens.
Lygaeus, Fallen.
*
Die Fühler vor den Augen nahe am Kopfrande auf einer kleinen Erhöhung eingefügt,, (Fig. A. B. 1.) kaum so lang, als Kopf und Rückenschild zusammen , viergliedrig, (Fig. D.) das erste oder Grundglied (Fig. D. 2.) kurz und dicker, als die übrigen Glieder^ das zweite (Fig. D.S.) und dritte (Fig. D. 4.) dünner, beide fast gleich lang; das vierte (Fig. D. 5.) oder Endglied länger und dicker, als das erste, cjlinderförmig.
Der Sauger (Fig. A. 6.) bis zur Einlenkung des drit- ten Fusspaares reichend; das erste Glied dick, so lang, als das etwas dünnere zweite; das dritte wieder dünner und kürzer, als die vorigen; das vierte oder Endglied aber ist das kürzeste, und endigt sich in eine Spitze.
Die Nebenaugen (Fig. A. B. 9.) sehr nahe an den Augen stehend, klein.
77
Oberflügel. (FJg. C.) Die Halbdecken (Fig. C. 7) mit zwei einzeln stehenden, nur sehr wenig geschwunge- nen Längsnerven, eine nahe am Aussenrande, eine vom Innenrande etwas weiter entfernt. Die Halb flu gel (Fig. C. 8.) mit mehreren einzelnen, am Grunde beginnenden, öfters aus, und einwärts gebogenen Adern.
Die Schenkel aller Füsse sind gleich dick.
Die Körperform ist länglich -eiförmig; die Ober- flügel sind viel breiter, als der Hinterleib, und reichen weit über denselben hinaus; das Schildchen ist breit und kurz.
Die Sandwanzen leben im Sande an den Wurzeln ver- schiedener strauchartiger Pflanzen und auf diesen selbst.
Tab. XII. Fig. 44.
Cymus claviculus,
Kleine Sandwanze.
Unten grünlich oder gelblich, oben bräunlich oder röthlich-bleichgelblich, mit vielen kleinen, punkt- förmigen Grübchen besetzt; die Augen, das letzte Fühlerglied und der untere Rand der Halbdecken schwärzlich.
Länge 1 y^ Linie. Breite Vg Linie.
Heterogaster claviculus. Glandicolor, variolosus; oculis antennarumque apice nigrisj hemilytris margine depresso.
6*
78
Schul i. d. Beitr. 1. Heft, pag. 90. Tab. VIII. Fig. 6- im Umrisse. Lygaeus claviculus. Fallen Cim. Suec. pag. 64. No. 4.
Vaterland. Deutschland und Schweden. Schon in den ersten Frühlingstagen, sobald der Schnee geschmol- zen ist, an sandigen, auf der MItlagsselte liegenden An- höhen an den Wurzeln verschiedener Pflanzen, ziemlich gemein.
Der Kopf vorgestreckt, so breit als der Hals und vorne das Rückenschild, punktirt, bräunlich oder röthllch- blelchgelbllch.
Die Fühler kaum so lang als der Kopf und das Rückenschild, mit dem Kopfe gleichfarbig; nur das dicke letzte oder Endglied ist schwarz oder schwärzlich.
Die Augen über das vordere Ende des Rückenschil- des hinaus stehend, schwarz oder schwärzlich.
Die Nebenaugen klein, schwärzlich.
Der Sauger bräunlich.
Das Rücken Schild vorne schmäler als hinten, (nicht breiter wie der Hals) die Selten fast gerade, beiderseits hinten in stumpfe Ecken auslaufend, oben mit einer schma- len Querwulst und einer die Mitte des Rückenschildes nicht erreichenden, schmalen Längs-ErhÖhung; vorne weniger, hin- ten mehr mit punktförmigen Grübchen besetzt; mit dem Kopfe gleichfarbig.
Das Schildchen kurz, breit, dreieckig, die Seiten ausgeschweift, dunkler als der Kopf, in der Mitte mit einer erhöhten (hellfarbigen) Längserhöhung.
Oberflügel. Die Halbdecken breiter als der Hinterleib, mit kleinen Grübchen dicht besetzt, die Sei- tehranclier fe'relt und platt, mit dem Kopfe gleichfarbig, nur der Hinterrand und die Spitzen dersell)en sind schwärzlich
70
oder dunkelbraun j die Anhängsel sind breit und wie die Halbdecken gefärbt, auch mit gleichen Grübchen be- setzt; die Halbflügel reichen weit über den Hinterleib hinaus, und sind durchsichtig und weisslich.
Der Hinterleib ist oben dunkler, unten heller grünlich oder gelblich.
Die F usse sind heller oder dunkler röthlich-bleich- gelblich.
Tab. XII. Fig. 45.
Cymus glandicolor.
Grössere Sandwanze.
unten gelbbräunlich oder röthlich, oben bräun- lich oder röthlich bleichgelblich, mit vielen kleinen Grübchen besetzt; die Augen, das letzte Fühlerglied und ein Längsstrichchen an der zweiten Längsnerve (auf den Halhdecken) hinten nahe am Innenwinkel, schwärzlich oder dunkelbraun.
Länge 2 y^ Linie. Breite 1 Linie.
Hcterogaster claviculus Var. Schill, i. d. Beitr. l.Hft. pag. 91.
Vaterland. Deutschland. Man findet diese Art nie so frühzeitig als vorige, sondern erst in den Monaten Juli und August, und zwar selten im Sande unter den Pflan- zen selbst, sondern immer auf denselben.
90
Der kleinen Sandwanze zwar nahe verwandt, bei ge- nauer Ansicht aber standhaft verschieden, und zwar
a) durch ihre bedeutendere Grösse ,
b) durch den Längsstrich auf den Halbdecken am Un- terende der zweiten Längsnerve, welcher der klei- nen Sandwanze immer . mangelt, dagegen ist bei die- ser der Hinterrand niemals so breit schwärzlich oder braun ,
c) durch den verhältnissmässig schmälern und etwas länger gestreckten Kopf, und endlich
d) durch die verschiedene Erscheinungszeit und Aufent- halt.
Daher glaube ich auch, dass deren Art-Rechte nicht in Zweifei gezogen werden können.
Tab. XIII. Fig. A — D, Kennzeichen der Gattung
ni T R M u s.
Graswaiize.
Coreus, Fallen Monogr. Cimic. Siiec.
Rhopalus, Fara. II. Schilling i. d. Beiträgen zur EntomoL Schles.
Die Fiihler unter den Augen auf einer kleinen Erhöhung etwas unter dem Kopfrande eingefügt, vierglie- derig (siehe Fig. A. 1.), so lang als die ganze Hälfte des Körpers 3 das erste oder Grundglied (Fig. D. 2.) fast halb so lang als der Kopf, stark, oben dicker als unten, das zweite (Fig. D. 3.) etwas dünner und länger als alle übri- gen, das dritte cFig. D. 4.) eben so stark, kaum merk- lich kürzer als das vierte oder Endglied CFig« D. 5.), wel- ches so dick als das Grundglied und länglich cjlinderför- mig ist.
Die Saugerscheide (Fig. A. 6.) bis über die Ein- leükung Aes zweiten Fusspaares hinausreichend, viergliede- rig; das erste Glied dick, nicht ganz so lang als der Kopf, das zweite fast noch einmal so lang und dünner, das drit- te und vierte kürzer als das erste, beide gleich lang und nicht stärker als das Zweite.
Die Nebenaugen (Fig. A. B. 9.) sehr sichtbar, nahe bei den Augen stehend.
I. 3. 7
82
Die Oberflügel bedecken den Hinterleib nicht ganz (Fig. C), die Halbdecken (Fig. C. 7.) mit zwei Längs- nerven , welche sich vor dem Unterende durch eine Quer- nerve verbinden, und durch eine kurze, kleine Längsnerve zwei geschlossene Zellen bilden. Die Halbflügel (Fig. C. 8.) mit vielen Längsadern, wovon mehrere am Ende gegabelt sind.
Die Füsse sind alle gleich gebaut.
Die Körperform ist lang gestreckt nnd ziemlich schmal; der Kopf ist schnauzenförmig verlängert; die Füsse sind alle gleich stark.
Sowohl als Larve, als auch als ausgebildetes Inscct hält sich diese Gattung im Grase auf.
Tab. XIII. Fig. 40 und 47.
M j r m u s in i r i f o r m i s
Laiigwanzenälmlichc Graswanze.
Geiblich, röthlich oder j>;rünlich; der Rand des Kopfes, des Rückenscliildes, der Oberfli'igel und die Nerven derselben oewöhnlich heller.
Länge eines 3Iännchens 3 — 4 Linien.
Breite V^ Linien.
L.änge eines Weibchens 3 Vj — 4V2 Linien.
Breite 1 Linie.
Coreus miriformis, oblongus virescens nudiusculus ; antennis pedibusque riifis hirsutis. Fallen Monogr. Cimic. Suec. pag. CO. Nr. 8. _
83
Rliopalus miriforuiis. Vircscens, capitis apice producto; antcniiis crassis, scabiis, pilosis, rufis, apice obscuriore. Schill, i. d. Bcitr. 1. Heft. paa. 54. Nr. Q. Tab. VI. Fig. 3. Die kurzJflügeJige Abänderung im umrisse.
Abänderung a. Mit ganzen Ober- und Unter flügeln; der Kopf schwärzlichbraun, bräunlichgelb geran- det mit einer gleichfarbigen Mittellinie; das Rückenschild schwärzlichbraun , bräunlichgelb gerandet mit einer gleich- farbigen Mittellinie und vier gelblichen Flecken; das Schild- chen gelblichbraun mit bräunlichgelber Mitlelllnie und Ran- de; die Oberflügel schwärzlichbraun mit breitem, bräunlich- gelben Aussenrande und gelblichen Nerven ; die Fühler nnd Füsse bräunlichgelb; der Hinterleib aber röthlich mit drei schwarzen Längsstreifen. -Ein Männchen. Siehe Tab. XHI. Fig. 46.
Abändervung b. Wie vorige, aber statt der bräun- lichgelben Farbe grünlichgelb; Fühler und Füsse röthlich. Männchen.
Abänderung c. Wie Abänderung 0, aber das Rückenschild mit drei vollkommenen Längsstreifen und dunkelbraunen Nerven der Oberflügel. Der Hinterleib und die Füsse sind bei manchen Exemplaren röthlich, bei manchen bleichgelb. Männchen.
Abänderung d. Wie Abänderung b, aber nur mit kurzen Ansätzen von Oberflügeln und die Unterflügel mangeln gänzlich. Männchen.
Abänderung e. Der Kopf grün, am Grunde röth- lich oder nur mit zwei verloschenen, röthlichen Flecken; das Schildchen grün; die kurzen Oberflügel grün mit röth- lichen oder rothen Nerven , die Halbflügel so wie die Un- terflügel fehlen ganz; der Hinterleib grün, oben in der Mitte röthlich mit einem schwarzen Längsstreifen; Fühler
7*
84
lind Füsse rötlilidi. Ein Weibchen. Siehe Tab. XIH. Fig. 47.
Vaterland. Deutschland und Schweden. Im Mo- nat August schon ausgewachsen aufwiesen im Grase ver- steckt. In hiesiger (Nürnberger) Gegend nicht gemein.
Der Kopf am Grunde so breit als oben das Riik- kenschild, vorne schnauzenförmig verlängert, fast dreilap- pig, punktirt, an der Spitze und vor den Augen mit stei- fen Härchen besetzt.
Die Fühler von etwas erhöhten Punkten rauh und mit steifen, kurzen, borstenartigen Haaren besetzt.
Die Augen ziemlich stark auswärts stehend, schwarz- braun.
Die Nebenaugen, unfern den Augen stehend, ziem- lich gross, schwarzbraun oder rÖthlichgelb, glänzend.
Die Saugerscheide gelblichbraun oder grünlich, zuweilen auch röthlich.
Das Rücken Schild fast viereckig, vorne etwas schmäler als hinten, die Seiten gerade, die Unterecken et- was abgerundet, punktirt, vor dem Vorderende eine einge- drückte Querlinie, an den Rändern mit steifen, kurzen Haa- ren besetzt.
Das Schildchen dreieckig, punktirt.
Die Oberflügel bedecken den Hinterleib ganz. Die Halbdecken und Anhängsel sind punktirt, die Ner- ven erhöht und sehr sichtbar. Die Halbflügel schwärz- lichbraun, heller oder dunkler.
Der Hinterleib ist verschieden gefärbt, wie bei den Abänderungen angegeben ist.
Die Füsse sind von erhöhten schwarzen Punkten rauh und mit steifen, borstenartigen, kurzen Haaren besetzt.
Tab. XIV. Fig. A— D. Kennzeichen der Gattung
OPHTHALMIGUS
Grofskopfwanze.
Ophthalmie US, Schilling i. d. Beitr. zur Enlom. Schics.
Cimex, Linn.
Acanthia, Fabr. Entora. Syst. fVolff.
Saide, Fabr. Syst. Rhing.
Lygaeus, Fall, Monogr. Cim. Suee.
Die Fühler nahe beisammen stehend, unten am Kopfe vor den Augen unfern der Spitze des Kopfes auf einer kleinen Erhöhung eingefügt (Fig. A. B. 1), und so lang als Kopf, Riickenschild und die Hälfte des Schildchens, viergliederig, äusserst fein behaart; das erste oder Grund- glied (Fig. D. 2.) kurz und dick, das zweite (Fig. D. 3.) etwas stark, länger als die übrigen, das dritte (Fig. D. 4.) etwas kürzer als das vorhergehende, kaum merklich am En- de dicker, das vierte oder Endglied (Fig. D. 5.) so lang als das vierte, aber etwas dicker und fast cjünderförmig.
Die Saugerscheide (Fig. A. 6.) fast bis zur Ein - lenkung des dritten Fusspaares reichend , viergliederig, das erste Glied fast so lang als der Kopf, das zweite kürzer und dicker, das dritte und vierte etwas länger, aber dünner.
Die Augen sehr gross, über das Rückenschild weit hinaus ragend.
86
Die Nebenaugen nahe an den Augen stehend, klein^
Oberflügel. Die Halbdecken - ohne fühlbare Nerven, stark punktirt, unten abgerundet; die Halbflü- gel kurz, mit mehreren undeutlichen, öfters gebogenen Län^sadern (fehlen öfters ganz), und bedecken den Hin- terleib niemals ganz.
Die Fii SS e sind stark, alle gleich gebildet.
Die Körperform ist länglichvicreckig, der Kopf ist gross und breit, und endiget sich vorn in eine etwas stumpfe Spitze. Die Halbflügel sind kurz und fehlen bei einigen ganz, so wie auch die Unterflügel.
Die Wanzen dieser Gattung laufen sehr schnell, und halten sich an sandigen Orten unter niedern strauchartigen Pflanzen auf.
Tab.Xiy. Fig. 48.
O p h t h a 1 m i c u s g r y 1 1 o i d e s.
Gesäumte Grofskopfwanze.
Schwarz, glänzend, punktirt; Rückenschild und die Halbdecken gelblichweifs gerandet , die Füsse bleichgelb»
Länge fast 27^ Linien.
Breite V^ Linie.
Ophthalmie US grylloides. Atcr, impresso punctatus; thora- cis hemilytrique marginibus albidis; pedibus pallidis; clavus
87
nulliis. Schilling in d. Beitr. etc. I. Keft, pag. 62. Nr. 1.
Tab. VIII. Fig. 7- im Umrisse. Salda grylloides, nigra thoracis elytrorumque marginibus al,
bis. Fabr. Syst. Rhyng. pag. 115. Nr. 7. Acanthia grylloides. Fabr. Entom. Syst. IV. p. 69- Nc. 6. Lygaeus grylloides. Fallen Monogr, Cim. Suec. pag. 63.
Nr. 1. Cimex grylloides. Linn. Syst. Nat. II. pag. 717. Nr. 13.
L>inn. Faun. Suec. 910. ,
Vaterland. Deutschland und Schweden an sandi- gen Orten unter Gras und niedern Gebüschen, in man eben Gegenden gemein, in hiesiger Gegend aber nicht häufig.
Der Kopf breit, vorne in eine spitzige, kurze Schnau- ze sich endigend, schwarz, glänzend, oben fein punktirt, unten unter der Spitze befindet sich ein röthlichgelber Fleck.
Die Fühler so lang als der Kopf, das Riickenschild und die Hälfte des Schildchens zusammen, äusserst fein behaart, scbwarz, oder auch zHweilen ist das letzte und vorletzte Glied braungelb.
Die Augen gross, über das Rückenschildw ei hin- ausstehend, schwarz oder schwarzbraun, mit bräunlichgel- bem Rande.
Die Nebenaugen sehr nahe an den Augen stehend, klein, schwarz.
Die Saugerscheide schwarzbraun oder gelbüch- braun.
Das Rückenschild fast viereckig, breiter als lang, die Selten gerade, vorne kaum merklich etwas schmäler als hinten, durch die Mitte läuft ein kaum bemerkbarer Kiel, und vor dem Ende befindet sich eine in der Mitle unter- brochene, erhöhte, glänzende Schwiele; oben schwarz, glän-
88
zenJ, tief punktirt, um und um gelbllchweiss gerandel; unten schwarz, matt glänzend, tief punktirt, mit gelblich- weissem Vorderrande.
Das Schildchen ist länglich dreieckig, unten in eine starke Spitze sich endigend, etwas gewölbt, mit einem wenig bemerkbaren Kiel durch die Mitte, stark punktirt, schwarz, glänzend.
Oberflügel. Die Halbdecken etwas gewölbt, unten gerundet, stark punktirt, scb warzglänzend, alle Räi*- der gelblichweiss. Die kurzen Halbflügel schwarzbraun.
Der Hinterleib oben und unten schwarz , feir» punktirt, und an der Einlenkung eines jeden Fusses befin- det sich ein weisses Fleckchen.
Die Füsse sind bleichgelb.
Tab. XIV. Fig. 49 und 50.
Ophthalmicus ater
Schwarze Grofskopfwanze.
Schwarz, glänzend, punktirt; auf dem Rücken- schild eine weifsHchgelbe Mittellinie-, alle Knie, Schie- nen, und Tarsen weifslichgelb. *. Länge 1 Vj Linie.
Breite Vj Linie.
Ophthalmicus ater. Aterrimus niiens; thoracis linea iongi- tudinali media albidaj tibiac pallidae- Schilling \. d. Beitr, 3. Heft, pag. 62. Nr. 2.
89
Salda atra, atra nitida thoracis linea doreali alba. Fabr. Syst.
Rhyng. pag. 114. Nr. 4- Acanthia atra. Fabr. Bnt Syst. IV. pag. 68. Nr. 4.
fVolffs Wanz. II. p. 40. Nr. 40. Tab. 5. Fig 40.
A band er, a. Der gelblichweisse Mittelstreifen auf dem Rückenschild ist fast gänzlich verloschen, und die zwei letztern Fühlerglieder sind gelblichbraun.
Ab ander, b. Die Schenkel des ersten und zweiten Fusspaares sind bleichgelb.
Vaterland. In Schweden nach Fallen sehr selten, in Deutschland aber in manchen Gegenden, wie z. B. in hiesiger, an sandigen Anhöhen und andern sandigen Orten, welche an der Mittagsseite liegen, unter niedern Pflanzen sehr gemein.
Der Kopf wie bei voriger Art, aber ganz schwarz.
Die Fühler,
Augen und
Nebenaugen ebenfalls wie bei vorbeschriebener Art.
Die Saugerscheide ist schwarzbraun.
Das Rückenschild viereckig, breiter als lang, die Seiten gerade, vorne kaum bemerkbar etwas schmäler als hinten, oben vor dem Oberende mit einer erhöhten, glän- zenden Querwulst; tief punktirt, glänzend und durch die Mitte läuft eine weisslichgelbe Linie ; unten schwarz, mit weisslichgelbem Vorderrande.
Das Schildchen ist wie bei voriger Art gebildet und gefärbt, aber die Spitze ist weniger lang.
Oberflügel. Die Halbdecken sind weniger als bei O. grjUoides gewölbt, unten gerundet, an der In- nenseite am Schildchen herab mit zwei aus nahe an einan- der stehenden tiefen Punkten bestehenden Linien, übrigens
00
nicht sehr tief, unregelmässig punktirt, scfiwarz, glänzend. Die kurzen Halbflügel sind schwarzbraun.
Der Hinterleib ist oben und unten fein punktirt, schwarz und an der Einlenkung eines jeden Fusses befin- det sich ein weisses, glänzendes Fleckchen.
Die Füsse sind bleichgelb und nur die Schenkel sind bis auf die Knie schwarz oder schwarzbraun und glänzend.
Die Larve ist schwarzglänzend, sehr fein punktirt, die Ränder des Hinterleibes und eine Mittellinie, welche vom Anfang des Rückenschildes bis zum After herabläuft, nebst allen Füssen gelb. Bei Jüngern Larven ist der Hin- terleib braunroth und die gelbe Mittellinie mangelt noch.
Tab. XV. Fig. A—D. Kennzeichen der Gattung
ARMA.
Buschwaiize.
Ciuiex, Lmn., Fabr., ff^olff etc. Pentatoma, Latr,
Die Fühler unten am Kopfe vor den Augen ein- wärts auf einer kleinen Erhöhung eingefügt (Fig. Ä. 1.), dünn, gleich dick, fünfgliederig, fast länger als die ganze Hälfte des Körpers; das erste oder Grundglied (Fig. D. 2.) sehr klein, über den Rand des Kopfes nicht vorragend, das zweite (Fig. D. 3.) lang, länger als die folgenden, das dritte (Fig. D. 4.) etwas kürzer, das vierte (Fig. D. ö.) wieder, aber kaum merklich, kürzer, das fünfte Of^er Endglied (Fig. D. 6.) kürzer, aber etwas dicker, als die drei vorhergehenden, und cylinderförmig.
Die Saugerscheide (Fig. A. 6.) viergliederig, bis zur Einlenkung des dritten Fusspaares reichend; das erste Glied kaum so lang als der Kopf, dick, das zweite länger, zusammengedrückt, das dritte kürzer als das erste, und das vierte kürzer und in eine stumpfe Spitze sich endigend.
Der Kopf ist in das Rückenschild eingesenkt, vor- gestreckt, vorne auf beiden Seiten einen grossen und in der Mitte einen kleinen Lappen bildend.
Ul
Die Nebenaugeir etwas unter deir Äugen nabc am Unterrande stehend.
Oberflüget (Fig. Cj. Die Halbdecken (Fig. C. 7.) mit einer einzigen, nur etwas geschwungenen Längs- nerve, welche nicht sehr weit vom Aussenrande steht. Die Halbflügel (Fig. C. 8.) mit mehreren Längsadern,, wovon einige unten gegabelt sind und sämmtlich vom Ober- rande aus einer Querader entspringen.
Die Schenkel und Schienen des ersten Fusspaa-^ res sind bei mehreren Arten mit Zähnen besetzt.
Die Körper form ist eiförmig, breit, mehr oder weniger gestreckt. Die Seiten des Rückenschildes laufen gewöhnlich in mehr oder minder scharfen Spitzen aus; das Schildchen ist in eine ziemlich lange, abgerundete Spitze verlängert, und reicht fast immer über das Innenende der Halbdecken hinaus.
Der Aufenthalt der Wanzen dieser Gattung sind Ge- büsche oder andere hochwachsende Pflanzen.
Tab. XV. Fig. 51.
Arnia bidens. Zweizähnige Buschwanze.
Gelblich braungrau 5 das llückenscbild auf bei- den Seiten in eine scharfe Spitze sich endigend; die Spitze des Schildchens heller; die Schenkel und Schie-
93
«len der Vorderfiisse mit einem Zahn bewaffnet, und liebst den übri2;en Füssen und den Fülllern braunrotli.
Länge 5 Y^ Linien.
Breite 3 Linien.
Cimex bidens, thora^e acute spinoso griseus antennis rufis. Fabr^ Syst. Rhyng. pag. 155. Nr. 2. Fabr. Entom. Syst. IV. pag. 32. Nr. 54. I^i/m. Syst. Nat. II. pag. 718. Nr. 23. — Fn. Suec. 921.
De Geer Insect. III. Tab. 13- Flg. 9. Fallen Monogr. Cim. Suec. pag. 43. Nr. 1. Rossi Fn. etc. II. pag. 230- Nr. 1279. Wolffs Wanz. I. pag. 7. Nr. 7. Tab. 1. Fig. 7. Panz. Fn. Germ. Fase. 26. Tab. 22.
Vaterland. In beinahe allen Ländern Europas fin- det sich diese Wanze vor. Zu ihrem Aufenthalt wählt sie sich Hecken und Gebüsche, und nur selten findet man sie im Grase oder auf niedern Pflanzen. In hiesiger Gegend ist sie in manchen Jahren im Herbste nicht selten.
Der Kopf ist ziemlich tief in das Rückenschild ein- g^esenkt, vorgestreckt, vorne abgestumpft, fast durch zwei Einschnitte dreilappig; oben durch eingedrückte Punkte und Quereindrücke rauh, gelblichbraungrau, erzfarbig schil- lernd; unten gelbbräunlich, schwarz punktirt.
Die Fühler halb so lang als der Körper, sehr fein behaart, braunroth.
Die Augen nicht vorstehend, braunschwarz mit gel- bem Rande.
Die Nebenaugen kaum sichtbar, braungelb.
Die Saugerscheide gelbbräunlich.
Das Rückenschild vorne schmäler als hinten, die vordem Nebenseiten röthlichgclb, sägezähnig, in eine scharfe
1)4
Spitze beiderseits auslaufend, und etwas unter der Spitze mit einer Kerbe versehen, oben röthlich oder gelblicb- braungrau mit vielen eingedrückten, dunklen Punkten über- sät, die Spitzen sind schwarz und in der Mitte etwas vor- wärts befinden sich 4 bis 6 röthlichgelbe, kleine Erhö- hungen, unten wie oben gefärbt, und mit einigen gelbro- then, glänzenden Flecken bezeichnet.
Das Schildchen ist fast dreieckig, oben breit, die Seiten aus- dann einwärts gebogen und sich in eine ziem- lich lange, unten abgerundete Spitze endigend ; röthlich oder gelblichbraungrau, dicht mit eingedrückten, schwarzen Punk- ten, welche öfters Narben bilden, besetzt. Oben an je- der Ecke befindet sich ein röthlichgelber, etwas erhöhter Punkt, und die Spitze Ist gewöhnlich gelblichweiss.
Oberflügel. Die Halb decken sind röthlich oder gelblich braungrau, mit vielen eingedrückten, schwarzen Punkten bestreut, wovon manche so nahe an einander ste- hen, dass sie dunkle Flecken bilden; die Halb flu gel be- decken kaum den After und sind heller oder dunkler braun, erzfarbig schillernd.
Der Hinterleib oben schwarz, punktirt, wenig me- tallisch glänzend, der breite, punktirte Rand und der letzte Einschnitt aber grünlich, sehr stark metallisch glänzend; unten bräunlichgelb, schwärzlich punktirt.
Die Füsse sind braunroth oder auch gelblichbraun, schwarz punktirt und mit feinen Härchen besetzt; die Schenkel und die Schienen des ersten Fusspaares sind vor ihrem Ende nach innen mit einem Zahn bewaffnet.
95
Tab. XV. Fig. 52.
Arma Custos
Gelbröthliche Biischwanze.
Gelbrötlilich, dicht mit eingedrückten, schwarzen Punkten besät; das Rückenschild auf beiden Seiten in dicke Spitzen sich endigend; die Fühler röthlich, <las dritte und vierte Glied \or dem Ende mit einem schwai-zen Ring.
Länge b% Linien.
Breite 3 Linien.
C imex Custos, thorace obtuse spinoso griseus antennis flavis: annuHs dttobus nigris. Fahr. Syst. Rhyng. pag. 157. Nr. 7. Fahr. Ent. Syst. IV. pag. 94. Nr. 58-
Vaterland. In verschiedenen Gegenden Deutscli- lynds auf Gebüschen und Hecken, aber nirgends häufig.
Der Kopf in das Rückenschild eingesenkt, vorge- streckt, vorne abgestumpft, dreilappig, oben gelbröthlich, mit einge drückten, schwarzen Punkten besetzt.
Die Fühler halb so lang als der Körper, fein arm behaart, röthlich, das dritte Glied vor dem Ende mit ei- nem breiten, schwarzen Ring, und das vierte mit einem dergleichen, welcher aber unten nicht zusammenhängt.
Die Augen kaum vorstehend, braungelb, in der Mitte dunkler.
Die Nebenaugen kaum sichtbar, röthlichgelb.
Die Saugerscheide hleichgelb.
Das Rückenschild vorne schmäler als hinten, die Seiten von vorne herab sehr wenig sägezähnig, vom Vor-
06
dergrunfle aus beiderseits etwas schief und dann fast ge- rade auswärts laufend und so eine Spitze bildend; vor dem Vordergrunde befinden sich nebeneinander zwei etwas erhöhte Schwielen; oben röthlichgelb, dicht schwarz nar- benartig punktirt; an den Aussenrändern und Spitzen ste- hen die Punkte sehr nahe, daher auch mit blossem Auge diese Theile fast schwarz aussehen; unten bleichgelblich, punktirt, auf beiden Seiten mit zwei schwarzen Punkten bezeichnet.
Das Schildchen oben breit, die Seiten geschwun- gen und in eine ziemlich lange, unten abgerundete Spitze sich endigend, das untere Ende hat in der Mitte einen erhöhten Kiel, und oben am Grunde befindet sich an je- der Ecke ein schwarzer Punkt; röthlichgelb, mit vielen schwarzen, eingedrückten Punkten besetzt.
Oberflügel. Die Halbdecken röthlichgelb, ziem- lich tief schwarz punktirt; die Halbflügel reichen ziem- lich weit über den Hinterleib hinaus und sind röthlich- braun.
Der Hinterleib ist oben schwarz, violettblau schil- lernd, die Ränder hellröthlichgelb , jeder Einschnitt aber ist am Grunde und Ende schwarz; unten bleichgelb und auf jedem Einschnitte stehen vier schwarze Punkte.
Die Füsse sind bleichröthlichgelb, schwarz punktirt, sehr sparsam mit feinen Härchen besetzt.
97 Tab. XV. Fig. 53.
A r m a 1 u r i d a
Trübgelbe Buschwanze.
Trüb grünlichgelb-, das Rückenschüd beiderseits in kaum merklich aufwärts gebogene, stumpfe Spitzen ausgehend; das zweite, dritte und vierte Fühlerglied am Ende weifslich oder röthlichgelb ; der Rand des Hinterleibes abwechselnd röthlich und schwarz ge- fleckt.
Länge sy^ Linien. Breite 3 Linien.
Cimex luridus, thorace obtuse spinoso subvirescentej dytris gri- seis: macula fusca, clypeo emarginato. Fahr. Syst. Rhyng. pag. 157. Nr. 6.
Fahr. EnL Syst. IV. pag. 94. Nr. 57.
Wolffs Wanz. IV. pag. 130. Nr. 130- Tab. 13. Fig. 130-
Panz. Fn. Germ. Fase. 92, Tab. 9.
Fallen Monogr. Cim. Suec. pag. 46. Nr. 8.
Vaterland. Schweden, England und Deutschland auf verschiedenen Gesträuchen, wie es scheint aber allent- halben nicht häufig.
Der Kopf ziemlich tief In das Rückenschild einge- senkt, vorgestreckt, fast nur zweilappig, da der dritte oder mittlere Lappen kleiner Ist und tiefer sitzt; oben trüb, grün- lichgelb, grün erzfarben schillernd, von tiefen, eingedrück- ten dunklen Punkten rauh; unten bräunlichgelb.
Die Fühler so lang als die Hälfte des ganzen Kör- pers, mit sehr kurzen, schwärzlichen, mikroscopischen Haa- 1. 3 8
i>8
ren besetzt, schwarz oder schwarzbraun, am Ende des zwei- ten oder dritten Gliedes ein schmaler und am Ende des vierten ein breiter weissHch- oder röthllchgelber Ring.
Die Augen nicht sehr vorstehend, gelbbraun, in der Mitte dunkel.
Die Nebenaugen mit unbewaffnetem Auge nicht sichtbar, klein, braungelb.
Die Saugerscheide bräunlichgelb.
Das Rücken Schild vorne enger als hinten, die Sei- ten nach vorne mit stumpfen, röthlichgelben Sägezähnen besetzt und auswärts beiderseits in runde, wenig spitzige Spitzen auslaufend, deren oberer Rand kaum merklich et- was auswärts gebogen ist. Oben trüb grünlichgelb mit vielen eingedrückten, narbenartigen Punkten ; vorne an den Seiten und Ecken ist die Farbe dunkler mit etwas grün- lichem Schiller.
Das Schildchen dreieckig, oben am Grunde sehr breit und dann allmählig in eine schmale , ziemlich lange, unten runde Spitze sich endigend; trüb, grünlichgelb, mit vielen narbenartigen Punkten besetzt. Durch die Mitte läuft ein etwas erhabener Kiel und oben am Grunde befindet sich an jeder Ecke ein schwarzer Punkt.
Oberflügel. Die Halbdecken sind trüb grünlich- gelb und ebenfalls mit vielen eingedrückten, dunklen Punk- ten besetzt, welche zuweilen an manchen Stellen so nahe aneinander gereihet sind, dass sie dunkle Flecken bilden; die Halbflügel reichen ziemlich weit über den Hinter- leib hinaus und sind hell- oder dunkelbraun, oder braun- gelb mit etwas Erzglanze.
Der Hinterleib ist oben schön blau mit violettem Schiller, die Ränder aber sind gelblichroth und jeder Ein- schnitt ist oben und unten breit schwarz, daher abwech-
99
selnd röthlichgelb und schwarz gefleckt; unten bleich bräun- llchgelb und auf jedem Einschnitt steht auf jeder Seite ein schwarzer Punkt, auf dem vorletzten aber noch ausserdem in der Mitte ein schwarzer Fleck.
Die F ü s s e sind bleich bräunlichgelb und schwarz oder dunkelbraun punktirt. Die Schenkel sind nur sehr wenig, die Schienen aber stärker fein behaart. Die Schie- nen der Vorderfüsse sind vorne, nicht sehr weit vom En- de, innen mit einem auswärts stehenden Zahn bewaffnet.
8*
Tab.XVI. FiV.A— D.
Kennzeichen der Gattung
JALLA.
Strauchwanze.
Cimex, Linn. Fabr. Fallen. Panzer.
Die Fühler einwärts vor den Augen unten am Kopfe auf einen Höcker eingefügt (Fig. A. 1.), fünfgllederig, alle Glieder. fast gleich dick, stark, kaum länger als Kopf und Rückenschild zusammen; das erste oder Grundglied (Fig. D. 2.) sehr klein, nicht länger als dick und den Kopfrand nicht erreichend, das zweite (Fig. D.S.), länger als alle folgenden und so dick als das dritte (Fig. D. 4.), welches kürzer als das folgende vierte (Fig. D. 5.) ist, dieses ist etwas dicker als die vorhergehenden und so lang als das fünfte oder Endglied (Fig- I^» ö-)i welchies so dick als das vierte und cjlinderförmig ist.
Die Saugerscheide (Fig A. 6.) bis etwas Weni- ges über die Einlenkung des zweiten Fusspaares reichend, viergliederig, das Glied kaum so lang als der Kopf breit, das zweite länger , oben schmal, am Ende breit , das dritte kaum länger als das erste und fast eben so breit, das vierte kurz, sich in eine Spitze endigend.
Der Kopf ist in das Rückenschild eingesenkt, gleich- breit, wenig vorgestreckt, vorne kaum bemerkbar drei- lappig.
101
Die Neben au gen sehr klein, wenig von den Au* gen abwärts stehend.
Oberflügel (Fig. C). Die Halbdecken (Fig. C. 7.) mit zwei Längsnerven, eine unfern des Aussenrandes von oben sanft einwärts, dann wieder ausw^ärts geschwun- gen, eine unweit des Innenrandes gerade bis zum Rand herablaufend, dann auswärts gebogen. Die Halb flu gel (Fig. C. 8.) mit vielen oben am Grunde aus einer Quer- ader entspringenden Längsadern, w^ovon einige an ihren Enden gegabelt sind.
Die Schenkel und Schienen der Vorderfüsse sind mit einem Zahn besetzt.
Die Körper form ist fast eiförmig. Die Seiten des Rückenschildes und die Ecken desselben sind stumpf; die Seiten der Oberflügel, welche den Hinterleib ganz bedek- ken, sind fast gerade.
Die Arten dieser Gattung leben auf niedern Gesträu- chen. Ihre Bewegungen sind nicht behende.
Tab. XVI. Fig. 54 und 55.
J a 1 1 a d u m o s a.
Hecken -Strauchwaiize.
Röthiichbraun (o^) oder bräuulichgeib (?); der Saum des Rückenschiides, zwei Punkte auf dem Schildchen, ein Längsstrich durch die Mitte des Kopfes,
lO'i
des Rückenschildes und des Schildchens, so wie alle Schienen in der Mitte roth (o^) oder bleichgelb (?).
Länge des Männchens öVj Linien.
Breite 3 Linien.
Länge des Weibchens 6 % Linien.
Breite SVj Linien.
Cimex dumosue. C. obscurus linea dorsali punctis duobus scii- telli, annuloque tibiarum rufo. Fabr. Syst. Rhyng. pag. 168- Nr. 71. Ein Männchen.
JLinn. Syst. Nat. II. pag. 721. Nr. 46.
Li'nn. Faun. Siiec. 929.
Fallen Monogr. Cim. Suec. pag. 47. Nr. 10. Ein Weibchen.
Panz. Fn. Gerni. Fase. 33. Tab. 18. Ein Männchen.
Vaterland. Schweden und Deutschland, auf ver- schiedenen Gesträuchen , aber überall selten.
Der Kopf oben und unten schwarz punktirt, aber zuweilen etwas erzfarben glänzend; oben durch die Mitle eine etwas erhöhte rothe (er*) oder bleichgelbe (?) Längs- linie.
Die Fühler schwarz, äusserst fein behaart.
Die Augen nicht sehr auswärts stehend, »den Rand des Rückenschildes kaum erreichend, rothbraun (</) oder schwarz (?).
Die Nebenaugen äusserst klein, schwarz.
Die Saugerscheide schwarz.
Das Rückenschild oben hell röthlichbraun (d*) oder hell bräunlichgelb ($); am Grunde schwarz, mit vielen unre- gelmässig stehenden, tiefen Hohlpunkten besetzt; an den Seiten roth (</) oder bleichgelb (?) gesäumt, und durch die Mitte läuft ein gleichfarbiger Längsstrich. Unten schwarz, punktirt, wenig glänzend.
103
Das Schildchen wie das Rückenschüd gt'Parht, tief punktirt, in der Mitte schwarz; oben am Grunde mit zwei rothen (c/') oder bkicbgelbcn (S) Punkten und einer gleichfarbigen Mittellinie.
Oberflügel. Die Halbdecken und Anhängsel wie das Rückenschild gefärbt, unregelmässig tief schwarz punktirt, mit einem rothen (c^) oder bleichgelben (?) schmalen Saum.
Der Hinterleib oben schwarz, etwas erzfarbig glän- zend , am Rande auf jedem Einschnitt ein rother (c^) oder bleichgelber (?) Flecken; unten schwarz, punktirt, nicht sehr glänzend.
Die Fiisse scliwarz, fein behaart; die Schenkel und Schienen des ersten Fusspaares mit einem vorwärts gerich- teten Zahn versehen; alle Schienen in der Mitte roth {a^^i ©der bleichgelb ($).
Tab. XVII. Fi^. Ä. B. €. D. Kennzeichen der Gattung
RHTNARIUS.
Nasenwaiize.
Lygaeiis, Salda et Acanthia, Fabt\ Acanthia, IFolff. Lygaeus, Fallen.
Die Fühler vor den Augen, unter dem Kopfrande auf einer kleinen Erhöhung eingefügt (Fig. A. B. 1.), so lang als die Hälfte des ganzen Körpers, viergliederig (Fig. D.)> das erste oder Grundglied (Fig. D. 2.) nicht lang, doch das Ende des Kopfes fast erreichend, etwas dicker als die übrigen Glieder, das zweite (Fig. D. 3.) länger als alle folgenden , das dritte ( Fig. D. 4. ) etwas länger als das Grundglied, das vierte oder Endglied (Fig. D. 5.) et- was länger als das vorhergehende , cjlinderförmig. Das zweite, dritte und vierte Glied sind gleich dick.
Die Saugerscheide (Fig. A. 6.) bis zur Einlenkung des zweiten Fusspaares reichend, viergliederig; das erste Glied dick, etwas kürzer als das darauf folgende zweite dünnere, das dritte und vierte dünn, das dritte am kür- zesten.
Die Neben äugen (Fig. A.B. 9.) ganz nahe an den Augen stehend, klein, punktförmig
105
Obeifliigel (Fig. C). Die Halbdecken (Fig. C. 7.) mit zwei am Grunde beginnenden, fast gerade her- ab laufenden Nerven, eine nahe an der Innenseite und ei- ne beinahe durch die Mitte sich herabziehend. Die Halb- flügel (Fig. C. 8.) mit einer einzigen gebogenen Ader am Aussenrande.
Alle Flüsse sind gleich dick.
Die Körperform ist eiförmig, mehr oder minder gestreckt, das Rückenschild vorne verengt, hinten an bei- den Ecken stumpf, fast gelappt. Der Kopf ist nasenför- mig vorgestreckt.
Die Arten dieser Gattung leben allenthalben auf Ge- sträuchen, im Grase etc. und überwintern als ausgebildetes Insekt unter Moos , Baumrinden etc.
Tab. XVIJ. Fig. 56.
Rhynarius sylvestris.
Wald -Nasenwanze.
Schwarz, glänzend; die Halbdecken vom Grunde bis zur Mitte bleich bräunlich, am Ende braunroth, ein runder Flecken in der Mitte und ein fast vier- ecktger dergleichen neben diesem am Aussenrande und die Spitzen schwarz. Die Halbflügel am Grunde und an der Spitze schwarzbraun. Die Füsse gelb. Die Schenkel des zweiten und dritten Fusspaares vor dem Ende mit einem schwarzen Ring.
10(V
Länge 1 V2 Linien. Breite V3 Linie.
Salda sylvestris. S. atra elytris albis: arcu apicis nigro.
Fahr. Syst. Rhyng. pag. 116. Nr. 17. Acanthia sylvestris. Fahr. Ent. Syst. IV. pag. 76. Nr.37.
Wolffs Wanzen III. pag. 90. Tab. Q. Fig. 54. Lygaeiis nemorum. Var. a. Elytris pallidis, puncto medio
et apice nigris, antennis basi pedibusque lutescentibus. 7*^«/-
len Monogr. Cim. Suec. pag. 72.
Abänderung h. Alle Schenkel gelb.
Abänderung c. Der schwarze Randflecken auf den Halbdecken ist fast ganz verloschen,
Vaterland. Allenthalben in ganz Europa in Wäl- dern auf Gebüschen, auf Wiesen im Grase etc. gemein.
Der Kopf oben und unten schwarz, glänzend.
Die Fühler schwarzbraun, das zweite Glied aber mit Ausnahme der Spitze röthlich oder bräunlichgelb.
Die Augen schwarz, wenig glänzend. ' Die Neben äugen sehr klein, punktförmig, braun- roth, glänzend.
Das Rückenschild schwarz glänzend, fast durch die Mitte ein Quer -Eindruck. Die Brust schwarz mit we- nigem Glänze.
Das Schildchen dreieckig, vorne erhöht, hinten vor der Spitze niedergedrückt, schwarz, glänzend.
Oberflügel. Die Halbdecken vom Grunde bis zur Mitte bleichbräunlich, dann braunroth; unter der Mitte steht ein etwas dem Innenrande näher stehender, runder, und diesem gegenüber am Aussenrande ein fast viereckiger, schwarzer Flecken, auch sind die Spitzen ziemlich breit, schwarz. Die Anhängsel sind bleichröthllch oder braun- roth mit schwarzer Spitze. Die Halb flu gel bräunlich-
107
weiss, am Grund und an der Spitze breit, in der Mitte schmal , schwarzbraun.
Der Hinterleib oben und unten schwarz, mit nicht vielem Glänze.
Die Füsse bleicher oder dunkler röthllchgelb; die Schenkel des zweiten Fusspaares vor dem Ende mit einem schmalen, und die des dritten oder hintersten Fusspaares mit einem breiten schwarzen Ring.
Tab. XVII. Fig. 57.
Rhyiiarius pratensis, W ie s en- Nasen wanze.
Schwarz, glänzend; die Halbdecken heller oder dunkler braunroth, in der Mitte am Innenrande ein schwarzer Flecken-, die Spitzen selbst schwarz; die Halbflügel bräunlichweifs mit schwarzbrauner Spitze. Alle Füsse gelb.
Länge 2 Linien.
Breite beinahe 1 Linie.
Salda pratensis. S. atra elytris flavescentibus apice obscurio-
ribus, alis albis: maciilis apicis fiisca. Fahr, Syst. Rhyng.
pag. 116. Nr. 16.
Acanthia pratensis, Fabr. Ent. Syst. IV. pag. 76. Nr. 36-
Lygaeus nemoruni. Var. e. Elytris pallidis apice fuscis; pe-
dibus lutescentibus. Fallen Monogr. Cimic. Suec. pag. 72.
108
Vaterland. Schweden nnd Deutschland. Auf Ge- büschen und verschiedenen hochwachsenden Pflanzen auf Wiesen und an Hecken nicht gar selten.
Der Kopf,
die Fühler,
die Nebenaugen und
die Sauger scheide ganz wie bei vorbeschriebe- ner Art.
Das Rückenschild wie bei R. sylvestris gestaltet und gefärbt, aber am Grunde sehr fein quer nadelrissig.
Oberflügel. Die Halb d ecken heller oder dunkler braunroth, mit einem schwarzen Flecken in der Mitte am Innenende, und schwarzer Spitze; die Anhängsel braun- roth mit abwärts schwarzer Spitze. Die Halbflügel sind bräunlichweiss , an der Spitze aber breit schwarzbraun.
Der Hinterleib oben und unten schwarz, wenig glänzend.
Die Füsse durchaus heller oder dunkler röthllchgelb.
Bemerkung. Ist der vorbeschriebeuen Art (R. syl- vestris) zwar sehr nahe verwandt, aber immer etwas grös- ser und das Rückenschild nicht so lang gezogen, auch kommt sie viel sparsamer und später zum Vorschein.
Tab. XVII. Fig. 58.
Rhynarius au Striae us.
Oesterreicliische Nasenwanze.
Schwarz, glänzend; die Untereckeii des Rücken- schildes und die Halbdecken röthlichbraun, durch die
109
Mitte der letztern eine den Innenrcand nicht errei- chende, breite, schwarze önerbinde, und schwarze Spitzen; die Halbflügel schwarz, mit 2 oder 3 weis- sen, verschieden gestalteten Flecken. Die Füsse gelb; die Schenkel des zweiten und dritten Fusspaares mit einem schwarzen Ringe.
Länge 1 Vg Linien.
Breite nicht ganz ^^ Linie.
Lygaeus au Striae us. L. ater, elytris basi, alis punctis tribus
albidis. Fabr. Syst. Rhyng. pag. 239- Nr. 181.'
Lygaeus neraorum. Var. S. Fallen Monogr. Cim. Suec. pag. 72.?
Abänderung b. Alle Schenkel gelb, ohne schwar- zen Endring.
Vaterland. Oesterreich. Ich fand sie in hiesiger (Nürnberger) Gegend auf Hecken, aber nur erst in we- nigen Exemplaren.
Der Kopf oben und unten schwarz, glänzend.
Die Fühler schwarzbraun, das erste oder Grund- glied ganz und das zweite, bis auf die Spitze, röthlichgelb.
Die Augen schwarz, mit wenigem Glänze.
Die Neben äugen sehr klein, bräunlich, sehr stark glänzend.
Die Saugerscheide schwarz.
Das Rückenschild schwarz, glänzend, die untern Seitenecken röthlichbraun.
Das Schildchen schwarz, dreieckig, am Grunde so breit als lang, vorne erhöht, hinten niedergedrückt.
Oberflügel. Die Halbdecken röthlichbraun; durch die Mitte läuft eine den Innenrand nicht erreichende, schwarze Binde, auch sind die Spitzen breit schwarz.
110
Die Anhängsel braunroth mit schwarzer Endspitze. Die Die Halbflügel sind schwarz, mit weissen, eckigen Zeich- mingen, welche zwei oder auch drei Flecken bilden.
DerHin terleib oben und unten schwarz, mit schwa- chem Glänze.
Die Füsse röthlichgelb ; die Schenkel des zweiten und dritten Fusspaares vor dem Ende mit einem schwar- zen Ring.
Bemerkung. Diese Art ist immer kleiner und ver- hältnissmässig schm'äler als die zwei vorbeschriebenen Arten.
Tab. XVII. Fig. 59.
Rhynarius obscurus
Dunkelfarbige Nasenwanze.
Eiförmig, kurz; schwarz glänzend; die Halbdek- ken schwarzbraun , die Halbflügel hellbraun ; die Fühler, die Schienen und Spitzen der Schenkel des ersten Fufspaares hleichgelb. Länge 1 Linie. Breite Va Linie.
Vaterland. Diese ausgezeichnete Art entdeckte ich in hiesiger Gegend unter Ginster (Spartium scorparium Linn.) an sonnigen Anhöhen im Monat August, sie ist aber nicht gemein.
Der Kopf oben und' unten glänzend schwarz.
Die Fühler bleichgelb.
111
Die Augen schwarz, nicht «ehr glänzend.
Die Nebenaugen äusserst klein, schwarz und glän- zend.
Die Saugerscheide schwarz.
Das Rückenschild breiter als lang, vorne sehr ver- engt, nur so breit als der Kopf; die Seitenecken sehr ab- gerundet; vorne mit einem Quer -Eindruck; schwarz, glän- zend.
Das Schildchen dreieckig, die Seitenränder ab- wärts gebogen, schwarz glänzend.
Oberfliigel. Die Halbdecken schwarzbraun mit dunklerer Spitze; die Halbflügcl hellbraun.
Der Hinterleib oben und unten schwarz mit wenig Glänze.
Die Füsse schwarz, mit Ausnahme der Spitzen der Schenkel und der Schienen des ersten Fusspaares, welche bleichgelb sind.
Tab. XVII. Fig. 60.
Rhyiiarius miuutus^
Kleinste Nasenwanze.
Eiförmig, kurz; schwarz, glänzend; die Halbdek- ken bräunlichgelb, am Ende braun; die Halbflügel bräunlichweiss ; Fühler und Füsse bleichgelb.
Länge Vs Linie.
Breite V^ Lini^.
112
Lygaeiis minutus, niger nitidus, elytris lividis apice fuscis: membrana alba Immaculata, pedibus testaceis. Fallen Monogr. Cim. Suec. pag. 73. Nr. 22.
Cimex minutus. Linn. Fn. Suec. 941.
Vaterland. Schweden und Deutschland. Ich fand sie in hiesiger Gegend auf Anhöhen im August und Sep- tember an manchen Orten Im Grase.
Der Kopf,
die Fühler,
die Augen,
die Nebenaugen und
die Saugerscheide ganz wie bei R. obscurus gefärbt und gestaltet, eben so auch
das Rückenschlld, aber die Seltenecken sind mehr abwärts gezogen.
Das Schildchen ebenfalls wie bei vorbeschriebe- ner Art.
Oberflügel. Die Halbdecken bräunlichgelb, am Ende braun; die Halbflügel bräunllchwelss , ungefleckt.
Der Hinterleib oben und unten schwarz.
Die Füsse bielchgelb.
Bemerkung. Dem R. obscurus sehr nahe ver- wandt, aber bestimmt verschieden.
Tab. XVIII. Fig. A, B. C. D, Kennzeichen der Gattung
HALTIGUS.
Htipfwanze.
Salda et Acanthia, Fahr, Lygaeus, Fallen. Cicada, JLinn.
Die Fühler vor den Augen auf einer Weinen Er= liöhung unweit des Kopfrandes eingefügt, C^ig. A. B. 1.) viergliederig, dünn, fadenförmig, fast länger als der ganze Körper (Fig. D,). Das erste oder Grundglied (Fig. D. 2.) kürz und dick, das zweite CFig« I^- ^0 sehr lang und dünn, das dritte (Fig. D. 4.) etwas kürzer als das vor- hergehende und dünner, das vierte oder Endglied (Fig. D. 5.) wieder etwas kürzer und noch dünner»
Die Sauger scheide (Fig. A. 6.) viergliederig, fast bis zur Einlenkung des dritten Fusspaares reichend. Das erste Glied sehr kurz und dick, das zweite und dritte gleich lang, allmählig dünner werdend, das vierte kürzer, dünner, sich spitzig endigend.
Nebenaugen fehlen.
Die Augen gross, auswärts stehend.
Oberflügel. Die Halbdecken gewölbt, lederartig, genarbt, ohne Nerven; die Halbflügel kurz, mit einer I. 3. 9
114
einzigen, am Grunde oben nach dem Aussenrande geschwurt- genen, kurzen Ader.
Die Schenkel der Hinterfüsse verdickt, die Schie- nen sehr lang, auswärts mit kurzen Stacheln besetzt, zum Hüpfen gebildet.
Die Körper form ist eirund, in der Mitte bauchige der Kopf und die Augen verhältnissma'ssig gross.
Die Hüpfwanzen leben im Grase auf der Erde, doch findet man sie auch nicht selten auf Gebüschen. Sie hüpfen sehr behende.
Tab. XVm. Fig. 61.
Halticus pallieornis.
Bleichgelbfühlerige Hüpfwanze.
Schwarz, glänzend; das erste und zweite Fühler- glied ganz und die Orandhälfte des dritten, nebst den Enden der Schenkel und allen Schienen bleich- gelb; die hintern sehr verdickt.
Länge 1 Linie.
Breite fast V3 Linie.
Lygaeus pailicornis, niger nitidus antennis tibiisque albls inpunctatis, frmoribus posticis incrassatis. Fallen Monogr. Cim. Suec. pag. 95. Nr. 80. Abänderung h. Die Halbflügel und Unterflügel fehlen ganz.
Salda pallicornis, atra nitida clytris coriaceis abbreviatis ira- maculatis, antennis pedibusque pallidis. Fuhr. Syst. Rhyng. pag. 115. Nr. 6
115
Acanthia pallicornis. Fahr, Ent. Syst. IV. pag. 69- Nr. 5^ Cicada aptera. JLinn. Fn. Suec. 894.
Vaterland. Allenthalben In Europa auf der Erde im Grase. Die geflügelten Arten sind ziemlich selten.
Der Kopf ist fast so breit als das Vorderende des Rückenschildes; oben und unten schwarz, glänzend.
Die Fühler bleichgelb, das vorletzte Glied aber an der Endhälfte und das letzte ganz schwärzlich.
Die Augen auswärtsstehend, gross, schwarz.
Die Saugerscheide bleichgelb.
Das Rückenschild fast viereckig, breiter als lang, die Selten fast gerade herablaufend, die Ober- und Un- terecken zugespitzt; quer nadelrissig, schwarz, glänzend.
Das Schildchen klein, dreieckig, schwarz, glänzend.
Oberflügel. Die Halb decken gewölbt, an den Seiten in der Mitte bauc.hig, lederartig, mit seichten Nar- ben besät, schwarz, glänzend. Die Halbflügel schwarz- braun.
Der Hinterleib oben und unten schwarz, glänzend.
Die Schenkel aller Füsse am Grunde breit schwarz, glänzend, am Ende aber und alle Schienen bleichgelb. Die Schenkel der Hinterfüsse sind sehr dick und die Schienen länger als die der übrigen. Das erste Tarsenglied gelb, die übrigen schwarz.
9*
Tab. XVIIl. Fig. E. F. G. H.
Kennzeichen der Gattung
ATTUS.
Flohwanze.
Lygaeus, Fallen.
Die Fühler etwas von den Augen entfernt, vorn nahe unter dem Kopfrande auf einer kleinen Beule ein- gefügt (Fig. E. F. 1.), so lang als zv^^ei Dritttheile des ganzen Körpers, viergliederig; (Fig. H.) das erste oder Grundglied (Fig. H. 2.) kurz und dicker als alle übrigen, das zweite (Fig. H. 3.) lang, so lang als das dritte (Fig. H. 4.), aber etwas dicker als dieses, das vierte oder End- glied (Fig. H. 5.) um ein Dritttheil kürzer als die zwei vorhergehenden, aber dünner.
Die Saugerscheide (Fig. E. 6.) bis über die Ein- lenkung des zweiten Fusspaares reichend, viergliederig; das, erste Glied länger als der Kopf, dick, am Grunde mit einem Anhängsel, das zweite dünner und kürzer, das dritte fast eben so lang aber dünner, das vierte oben sehr kurz, dünn und spitzig.
Die Nebenaugen fehlen.
Die Augen sind nicht sehr gross und reichen nur etwas über den Rand des Rückenschildes hinaus.
117
Oberflügel (Fig. G.)- Die Halbdecken (Fig. G. 7. ) mit einer einzigen , nahe am Aussenrande fast ge- rade sich herabziehenden Längsnerve. Die Halb flu gel mit einer fast oben nahe am Innenrande entspringenden, abwärts , dann wieder aufwärts gebogenen Querader, wel- che das Eck des Anssenrandes oben wieder erreicht, be- zeichnet.
Die Schenkel der Hinter füsse sind verdickt, und die Schienen derselben länger als die übrigen, daher zum Hüpfen geschickt. Alle Schienen mit kurzen Stacheln besetzt.
Die Körper form ist vollkommen eiförmig.
Die Flohwanzen halten sich unter niedern Gesträu- chen, an sonnigen Anhöhen, im Sande auf, und hüpfen sehr geschickt. Sie sind sehr weich.
Bemerkung. JValkenaer hat in seinem Tabl. des Aran. den Gattungsnamen Attus zwar schon einer Spin- nengattung beigelegt; allein LatreiUe hat derselben Spinnen- Gattung den Namen Salticus gegeben, daher also der Name Attus hier angewendet werden konnte.
Tab. XVIII. Fig. 62. Attus p u 1 i c a r i II s
Gelbscheukelige Flohwanze.
Schwarz, seidenartig glänzend, das zweite, dritte und vierte Fühlerglied gelb, das erste ganz und am
118
zweiten an der Grundhälfte oben ein schmaler Längs- strich schwarz; die Schenkel des hintersten Fusspaa- res verdickt und so wie die übrigen nebst allen Schie- nen gelb; letztere mit schwarzen Punkten.
Länge y^ Linie.
Breite % Linie,
Lygaeiis pulicarius, niger nitidus, tibiis albis nigro-puncta- tis; femoribus posticis incrassatis. i^«//e>i Monogr. Cini. Suec. pag. 95. Nr. 81.
Vaterland. Schweden und Deutschland. Häufig in hiesiger Gegend im Sande unter niedern Gesträuchen auf Anhöhen, welche auf der Mittagsseite liegen. Sie ist sehr schwer zu haschen, da sie nicht nur allein sehr schnell hüpft, sondern auch sehr welch ist und zwischen den Fin- gern leicht zerdrückt wird.
Der Kopf fast so breit, als vorne das Rückenschild, schwarz, glänzend.
Die Fühler gelb, das erste oder Grundglied aber ganz schwarz, und das zweite vom Grund an zur Hälfte oben mit einem schmalen, schwarzen Längsstrich bezeichnet.
Die Augen schwarz, wenig glänzend.
Die Saugerscheide schwarzbraun.
Das Rilckenschlld oben schwarz, fein punktirt, mit seidenartigem Glänze. Die Brust schwarz.
Oberflügel. Die Halbdecken fein punktirt, schwarz mit seidenartigem Glänze; die Halbflügel matt schwarz.
Die Schenkel aller Füsse gelb, die des hintersten Fusspaares verdickt; die Schienen gelb, schwarz punktirt, mit kurzen, schwarzen Stachelhaaren besetzt. Das erste und zweite Glied der Tarsen gelb, und das letzte oder Ktauenglied schwarz.
Tab. XIX. Fig. A. B. C ii. D. . Kennzeichen d e r G a 1 1 u n g
AELIA.
R ü s s e 1 w a 11 z e.
Aelia, Fabr. Syst. Rhyng. Latr, Fallen. Cimex, Li'nn. Fabr. Ent. Syst. De Gecr, Geoffr. Panzer, frolff.
ISi^t Fühler unten am Kopfe vor den Augen auf ei- ner kleinen Erhöhung eingefügt (Fig. A. B. 1.), fünfglic- derig *), so lang als das Rückenschild; das erste oder Grundglied (Fig. D. 2.) kurz, etwas kürzer als das dritte Glied (Fig. D. 4,), das zweite Glied (Fig, D. 3.) so lang als das vierte (Fig. D. 5.), welches aber etwas dicker ist; das fünfte oder Endglied (Fig. D. 6.) so lang als das vor- hergehende und eben so dick, cylinderförmig.
Die Sauger scheide (Fig. A. 7.) bis zur Einlenkung des dritten Fusspaares reichend, viergliederig; das erste Glied dick, nicht so lang als der Kopf, das zweite und dritte länger, beide gleich lang und stark, das vierte aber sehr kurz, in eine etwas stumpfe Spitze sich endigend.
Die Nebenaugen (Fig. B. 10.) nahe an den Au- gen siebend, klein.
'^^ Nicht viergliederig, wie Fabricius (siehe dessen Syst. Rhyng. p. 188.) angiebt.
I. 4. 10
120
Oberflügel (Fig. C). Die Halbdeck* n (Fig. C. 8.) unten gerundet mit einer am Aussenrande fast gerade herablaufenden, und in der Mitte mit einer dergleichen un- ten gegabeften Längsnerve. Die Hnlbflügel (Fig. C. 9.) mit mehreren geraden, oder etwas geschwungenen, oder unt&n gegabelten Längsadern,
Alle Fii SS e gleich slark.
Die Körperform ist eifö'rmig, vorne und hinten zu- gespitzt.
Der Kopf, ist mehr oder weniger vorne verlängert.
Die Rüsselwanzen halten sich auf niedern Gesträuchen und auch unter diesen, im Sande auf.
Tab. XIX. Finr. 63.
A e 1 i a a c u m i n a t a
Zugespitzte Russehvanze.
Der Kopf gestreckt, sehr w^ni«» nach der Spitze abwärts j^enelgt, bleiclig^elblich , bräunlich ziemlich tief pimktirt, mit einer hellen Mittellinie i'iher den Kopf, Rückenschild und Schildchen, welche auf bei- den Seiten breit dunkel eingefasst und dann wie- der heller begrenzt Ist. Die Halbdecken ohne Flek- ken •, die unten gegabelte Längsnerve gewöhnlich heller.
Länge 5 Linien. Breite 2*/, Linien.
121
Aelia acmninata exalbida fusco striata antennis apice tufis. Fabr. Syst. RlijGg. pag. IS9. Nr. 6 Fallen Monogr. Cim. Sure pag. 51 Nr. 1. Latr. Gen. Cnist et Insect.
Cim ex acii min atiis. Linn. Syst. Nat. TL pag. 723. Nr. 59. Linn. Fn. Suec, p.i)t39. Fuhr, Ent. Sy«t. IV. pag. 126. Nr. 179. De Geer Insect. HL pag. 27 L Nr. 16- Tab. 14- Fig. 12. 13. ff'olffs Wanzen L 19. 19. Tab, 2. Fig. 19. Bossi Fn. Etrusc. IL pag. 237. Nr. 1316. Panz, Fn. Germ. Fase. 32. Tab. 17- Geoffr, Insect, I. pag. 472. Nr. 77- Fues^L Helv. 62. 488. Schaeff. Icon. Tab. 42. Fig. IL RaJ Insect. 56. 6.
Vaterland. Beinahe In allen Ländern Europas auf niedem Gesträuchen und auch im Grase und aaf der Erde. In Deutschland nirgends selten.
Der Kopf gestreckt, sehr wenig aach der Spitze zu abwärts geneigt, bleich gelbbräualich, oben puitktirt, in der Mitte mit emer helleren, auf beiden Seiten dunkler ein- gefassten Längsliule bezeichnet.
Die Fühler fein behaart, bleich gelbbräunlich.
Die Augen nicht gross, wenig hervorstehend, Lleich- gelb, in der Mitte schwarz.
Die Neben au gen klein, sichtbar, nahe an den Au- gen stehend, bräunliclgelb^ glänzend.
Die Saugers eil ei de bleich bräunücligelb , der Sau- ger schwarzbraun.
Das PvSckeaschiid vorne verengt, hinten erweitert, durch die Mitte ein Quereindruck, oben bleich bräunlichgelb, punktirt; in der Mitte mit einer hellen Längslinie, welche auf beiden Seiten breit heller oder dunkler braun einge-
122
fasst und wieder heller begrenzt ist; die Seilenründer hel- ler bleichgelblich ^ hinten fast am Grunde befindet sich auf jeder Seite noch eine hellere, kurze, etwas geschwungene Zeichnung, welche .aber öfters ganz unsichtbar ist. Die Brust ist brimnlichgclb punktirt.
Das Schildchen gross, so lang als die Halbdecken, punktirt, an beiden Obereoken mit einem schwarzbraunen, nach innen hell weissllch begrenzten Längsfleckchen, und durch die Mitte läuft eine oben breitere, unten schmälere helle Längslinie, welche heller oder dunkler auf beiden Seiten braun eingefasst und nach aussen etwas heller be- grenzt ist.
Oberflügel. Die Halbdecken bleich bräunlichgelb, punktirt, am Aussenrande heller, auch ist die unten ge- gabelte Längsnerve gewöhnlich heller. Die Halbfliigel weisslich.
Der Hinterleib oben schwarzbraun, bleichgelb ge- randet, mit einem hellbräunlichen Mittel- und zwei Sei- lenstreifen, unten bleich bräunllchgelb, punktirt.
Die Füsse bleich bräunllchgelb, feni beiiaart.
Tab. XIX. Fig. 64, A e 1 i a K 1 u g i i .
Klugs- Rüsselwanze.
Der Kopf nicht sehr gestreckt, nach der Spitze zu stark abwärts geneigt; gelbbräun lieh, punktirt;
123
über den Kopf, Rückenschild nnd Scliildchen läuft eine vveissgelbliche, auf beiden Seiten etwas breit schvvärzlichbraun eingefasste Mittellinie^ die Halb- decken unweit dem Aussenrande mit einem schwarz- braunen, oben schmäleren, unten breiteren Längs- streifen bezeichnet.
Länge 3 Linien.
Breite l y^ Linien. Vaterland. Diese von vorbeschriebener Aelia acn- 111 Ina ta sehr auffallend vrrscliiedene Art entdeckte ich in hiesiger Nürnberger Gegend Im Sommer an sonnigen, sandigen Anhöhen, unter Ginster und andern nicdern Ge- sträuchen Im. Sande, wo sie sich zuweilen ziemlich tief elni>räbt.
o
Aus reiner Verehrung wage Ich es, diesem ausge- zeichneten Insekt, welches zu entdecken Ich die Freude halte, den Namen des um die gesammte Entomologie hoch verdienten Herrn Obermediclnalraths und -Professors Dr. Klug zu Berlin beizulegen.
Der Kopf Ist nicht sehr gestreckt, vom Grunde aus nach der Spitze zu aber stark abwärts geneigt, gelbbräun- lich punktirt, mit einer gelbllchweisseii, auf beiden Selten breiten, schwarzbraun eingefassten Mittellinie bezeichnet.
Die Fühler fein behaart, bräunlichgelb, das dritte, vierte und fünfte öder Endglied dunkler, zuweilen schwärz- lich.
Die Augen wenig hervorstehend, nicht gross, bräun- lichgelb. In der Mitte braun.
Die Neben äugen klein, nahe hei den Augen ste- hend, bräunlich, glänzend.
Die Saugerscheide bleichgelb, der Sauger schwarz- braun.
124
Das Rü'ckenschlld gelbbräiinlich , punktirt, in der Mille ein Quereindruck und durch die Mitte lüuft eine gelblichweisse, auf beiden Seiten breit braun oder bräun- lich eingefasste Mittellinie; die Seitenränder sind gelblich- weiss und nach innen dunkler begrenzt. Die Rnist bleich bräunlich, punktirt.
Das Schildchen so lang als die Halbdecken, oben breit, nach unten verloren stumpf zugespitzt, gelbbräunlich, punktirt, durch die Mitte läuft eine oben breitere, nach unten verloren spitz zulaufende, auf beiden Seiten breit braun eingefasste, weissgelbliche Linie, und oben an beiden Ecken befindet sich ein dunkelbraunes , krummes Strichel- chen.
Oberflügel. Die Halb decken unten stark abge- rundet, punktirt, bräunlichgelb, unweit dem Aussenrande mit einem schwarzbraunen, oben schmäleren, unten breite- ren, nach aussen gelbweisslich begrenzten Längsstreifen bezeichnet. Die H a l b f 1 ü g e 1 weiss.
Der Hinterleib oben schwarzbraun mit gelblichem , Rande, unten bleichgelb, mit vier ziemlich breiten, helleren oder dunkleren, bräunlichen Längsstreifen, Die Füsse fein behaart, bräunlichgelb.
Tab. XX. A— F. K e 11 II z e i c h e n d e r Gatt u n g
G A P S U S.
Dickhornwaiize.
Capsus, Fahr. Syst. Rhyng. Lalr. Fall, Lygaeus, Fahr. Entom. Syst. ffolff, Pani.. C i m e X , JLinn. Geoffr.
Die Fühler am Vorderrande des Kopfes vor den Augen auf einer kaum merklichen Erhöhung eingefügt (Fig. A. B. 1.), viergllederig, länger als Kopf und Rückenschild. Das letzte Glied in der Mitte mit einer Knickung, welche beinahe wie ein Gliedabsatz aussieht. Das erste oder Grund- glied (Fig. D. E. F. 2.) kurz, dick, kürzer als alle übri- gen, das zweite (Fig. D. E. F. 3.) länger als alle übrigen, entweder keulenförmig (Fig. D. 3.), cylinderfurmig (Fig. E. 3.) oder nur stangenförmig (Fig. F. 3.), (d. i fast dün- ner als das erste Glied) ^ das dritte Glied (Fig. D. E. F. 4.) dünn, kürzer als das vorhergehende, das vierte (Fig. D. E. F. 5.) fast eben so lang als das dritte, aber uoch dünner und in der Mitte mit einem Absatz.
Die Saugerscheide (Fig. A. 6) bis zur Einlen- kung des dritten Fusspaares reichend; das erste Glied dick, kaum so lang als der Kopf, das zweite länger als alle übri-
V16
gen, <Jas drifle und vierte kurz, zusammen niclil länger als das erste.
Die An gen auswärts stehend.
Die Neben äugen mangeln.
Oberflugel (Fig. C). Die HalLdecken (Fig. C. 7.) mit einer wenig bemerkbaren, fast geraden Nerve am Aus- sen- und einer dergleichen am innenrande. Die Halb- f 1 ü g e 1 am Grunde mit einer einzigen , eine längliche Zelle bildenden Querader.
Die Füsse alle gleich stark.
Die Körper form fast vollkommen eiförmig.
Die Wanzen dieser Gattung findet man auf Hecken, Gebüschen , niedern Gesträuchen und auch im Grase.
Tab. XX. Fig. 65. C a p s u s a t e r
Schwarze Dickhornwanze.
Schwarz mit Kohlenglanze, das zweite Fühler- glied keulenförmig, das erste Glied der Saugerschei- de bräunlichroth.
Länge 2 '/j Linien.
Breite 1 % Linie.
Caps US ater corpore alro immaculato. Fabr. Syst. Rhyng. pag.24l. Nr. 1. Fallen Monogr. Cim. Suec. pag. 97. Nr. 1. Lygaeu» ater, Fabr. Entom. Syst. IV. pag. 177- Nr. 149=
m
Cimex ater. Linn. Syst. Nat. II. pag. 725. Nr. 72. Linn. Fn. Suecu 944. Geoffr. Insect. I. pag. 460. Nr. 54.
Abänderung h. Schwarz, die Füsse br'aiinllchroth.
Abänderung c. Schwarz, die Füsse bräunllchrolh, schwarz gefleckt.
Abänderung d. Schwarz, der Kopf, das Rückenschild lind die Füsse bräunlichroth. (Siehe unsere Abbildung.)
Caps US flavicollis, niger capite thorace pedibusqiie rufis.
Fabr. Syst. Rhyng. p. 243. Nr. 13. Lygaeus flavicollis. Fahr. Entom. Syst. IV. pag. 178. Nr. 156.
rVolffs Wanzen I. 32. 32. Tab. IV. Fig. 32.
Abänderung e. Schwarz, Kopf und Füsse bräun- lichroth.
Vaterland. Deutschland, Frankreich, Italien und Schweden. Auf Hecken , Gebüschen und im Grase auf Waldwiesen.
Der Kopf schwarz oder bräunlichroth, mit Kohlen- glanze.
Die Fühler entweder ganz schwarz, oder das erste Glied ganz, das zweite und dritte zur Grundhälfte bräun- lichroth; das erste und zweite Glied kurz, das dritte und vierte etwas länger behaart. Das zweite Glied stark keu- lenförmig.
Die Augen schwarz oder bräunlichroth.
Die Saugerscheide schwarz, glänzend, mit Aus- nahme des ersten Gliedes, welches beständig bräunlich- roth ist.
Das Rückenschild und die Brust entweder schwarz oder bräunlichroth, nicht sehr glänzend, oben vor dem
128
Vorderrand mit zwei neben einander stehenden, öfter« zu* sammenhängenden Querwülsten.
Das Schildchen nicht gross, dreieckig, schwarz, mit Kohlenglanze.
Oberfliigel. Die Halbdecken schwarz, mit nlat- tem Kohlenglanze; die Halb flu gel schwarzbraun.
Der Hinterleib oben luid unten schwarz, unten stark glänzend.
Die Füsse fein behaart^ schwarz, bräunlichroth oder auch schwarz gefleckt.
Tab. XX. Fig. 06. Capsus tibialis
Gelbrothschieaige Dickhornvvanze.
Schwarz, fast glanzlos, oben und unten mit fei- nen, ziemlich dicht anliegenden, kurzen, weisslichen Härchen besetzt; die Schienen aller Füsse oelbröth- lich; das zweite Fühlerglied nicht dicker al« das Grund- oder erste Glied. Länge 2 Linien. Breite kaum 1 Linie.
Vaterland. Im Sommer und Frphling an W^ald- rändern auf Ginster (Spartiura scorparium L.) in hiesi- ger Nürnberger Gegend nicht sehr selten. Sie ist ausser- ordentlich schnell und sehr schwer zu haschen.
129
Der Kopf oben und unten schwarz, fast ganz glanz- roth
Die Fühler schwarz, das zweite Glied nicht dicker als das erste, das erste und zweite Glied sehr kurz, kaum bemerkbar behaart, das dritte und vierte aber sichtbar mit längeren Haaren besetzt.
Die Augen vorstehend, heller oder dunkler braun- roth.
Die Saugerscheide schv\'arz , wenig glänzend.
Das Rückenschild oben schwarz, fast glanzlos, fein qnernadelrissig; die Brust schwarz, an der Einlenkung ei- nes jeden Kusses mit einem gelbröthllchen Fleckchen be- zeichnet.
Das Schiidchen nicht sehr gross, dreieckig, sch^varz, fast glanzlos, mit sehr feinen, dicht anliegenden, weisslichen, kurzen Härchen besetzt.
Oberflügel. Die Halbdecken schwarz, beinahe glanzlos und eben so wie das Schildchen mit weisslichen Härchen besetzt. Die Halbflügel schwarzbraun.
Der Hinterleib oben schwarz, glänzend, unten mattschwarz, mit weisslichen, kurzen Härchen sehr dicht besetzt.
Die Füsse fein behaart. Die Schenkel und Tarsen mattschwarz, die Schienen gelbröthlich. *
130
Tab. XX. Fig. 67. C a p s u s magnicornis.
Starkfühler ige Dickhornwanze.
Schwarz, sehr matt glänzeiul, oben mit dicht anliegenden, gelblichen , kaum bemerkbaren Härchen besetzt-, das zweite Fühlerglied sehr dick und fein kurz behaart, das dritte und vierte dünn und gelb- bräunlich; alle Schienen bräunlichgelb, die des er- sten und zweiten Fusspaares am Ende schwarz , die des dritten Fusspaares aber länger als die übrigen und schwarz geringelt.
Länge 1 V2 Linie.
Breite kaum V5 Linie.
Caps IIS magnicornis niger, supra aureo- pilosus; anti'nnarum artJculo secundo fusiformi nigro, ultiniis setaceis albis. Fal- len Monogr. Cim. Suec. pag.99. Nr. 7.
Vaterland. Schweden und Deutschland. Auf nie- deren Fohrenbäumen (PInus picea i. ) in hiesiger Gegend nicht sehr selten.
Der Kopf oben und unten schwarz, sehr matt glän- zend.
Fühler. Das erste Glied kurz und dick, sch^varz, sehr kurz und wenig bemerkbar behaart; das zweite länger als alle übrigen, dick und walzenförmig, schwarz, sehr dicht kurz behaart; das dritte und vierte dünn, beide kaum so lang als das zweite, sehr unbemerkbar fein behaart, bräunlichgelb.
Die All gen auswärts stehend, bräunlich.
131
Die Saugerscheide schwarz, i^iaiizlos.
Das Rückenschild schv/arz, sehr matt glänzend, mit dicht anliegenden, gelhlichen, kaum bemerkbaren, sehr kurzen Härchen besetzt.
Das Schilde hen nicht gross, dreieckig, schwarz, ^vie das Rückenschild mit gelblichen Härchen besetzt.
Oberflügel. Die Halbdecken schwarz, sehr matt glänzend (öfters am Ende purpurfarben angelaufen), eben- falls mit Härchen besetzt. Die Halbflügel schwarzbraun, metallartig und grünlich glänzend. Die Grundader gelblich oder bleich;
Füsse. Alle Schenkel schwarz, alle Schienen kurz gedornt, bräunlichgelb, die des ersten mid zweiten Fuss- paares am Ende schwarz, die des dritten Fusspaares aber länger, als die der übrigen, und schwarz geringelt. Das erste und zweite Tarsenglied bräunlichgelb, das dritte oder Klauenglied aber schwarz.
Tab. XXI. Fig. A-I). Kennzeichen der Gattung
B E R T T U S.
Stelzenwanze.
ßerytus, Fabr. Syst. Rhyng. /f'ö/^. Schilling.
Neides, Latr.
(Jerris, Fahr-. Ent. Syst. Fallen.
Ciinex, Linn. Frisch,
Die Fühler vor den Augen am Kopfrande auf einer Erhöhung eingelenkt (Fig. A. B. 1.), lang, dünn, vierglie- derig; das erste oder Grundglied (Fig. D. E. 2.) so lang als das dritte, am Ende kolbenförmig verdickt; das zweite (Fig. D. E. 3.) kurz und dünn, aber doch länger als das vierte; das dritte (Fig. D. E. 4.) so lang als das erste, am Ende nur sehr wenig verdickt ; das vierte oder End glied (Fig. D. E. 5.) kurz, verdickt, cylinderförmig.
Die Saugerscheide (Fig. A. 6.) viergliederig, alle Glieder fast gleich lang und dick.
Die Neben au gen (Fig. B. 9.) klein, unter den Au- gen nahe beisammen stehend.
Oberflügel (Fig. G.). Die Halbdecken (Fig. C. 7.) mit drei vom Grunde aus gerade und dann etwas ein- wärts gebogenen Längsnerven, welche mit der Innenrands-
133
nerve sich vereinigen. Die Halbflügel (Fig. C. 8.) mit fünf etwas gebogenen Längsadern.
Alle Füsse sehr lang und schmal, die iSchenkel an ihren Enden mehr oder weniger keulenförmig verdickt.
Die Körper form ist lang gestreckt und schmal, die Fühler und Füsse ebenfalls lang und dünn.
Die zwei bekannten Arten dieser ausgezeichneten Gat- tnug halten sich unter strauchartigen Gewächsen im Sande, oder zuweilen auch auf den Gewächsen herumstreichend, auf. Ihr Gang ist nicht schnell, auch fliegen sie nur sehr selten. .
Tab. XXI. Fig. 68.
Berytus tipiilarius
Mückeiiähnliclie Stelzenwanze.
Bieichgelblich; auf der liinenrandsnerve jeder Halbdecke fünf dunkle Punkte 5 die Fiisse sehr laiig^. Länge 5 Linieru Breite y^ Linie.
Berytus tipiilarius exalbidus pedibiis Omnibus longissimis:
ftmoribus clavatis. Fabr. Syst. Rhyng. pag.264. Nr. 1. Berytus tipularius. Griseus, pedes postici elongati; nervus
hemilytri interior punctis quinque fuscis. Schilling i. d.
Beitr. etc. I.Heft, pag. 56. Nr. 1 Tab. VIL Fig. 3- a. (im
Umrisse.) Neides tipularis. Latr. Syst. Crust. et Insect.
134
Gcrris tipularius, Fahr. Entom. Syst. IV. pag. 103. Nr. 18.
Gerris tipularius teslaceo-griseus : capitis cornu coiupresso por- recto, thorace postice elevato gibbo elytrisque impres- so punclatis. Fallen Monogr. Ciin. Succ. pag. 118. Nr. 7. Cimex tipularius. Linn. Syst. Nat. II. pag. 73.3. Nr. 120- Linn. Faun. Suec. 973. Frisch Insect. VII. pag. 28. Tab. 20.
Vaterland. Deutschland, Schweden, Frankreich, Italien. Im Saude , am Fusse strauchartiger Pflanzen ; in hiesiger Gegend im Spätsommer und im Herbste gemein.
Der Kopf gestreckt, schnauzenförmlg verlängert, vor- ne vor den Fühlern etwas aufwärts gebogen, bleichgelblich.
Die Fühler Vs so lang als der ganze Körper, dünn, bleichgelblich , das erste Glied am Ende verdickt und da- selbst braun gepunktet, das letzte oder Endglied schwarz oder schwarzbraun.
Die Augen etwas auswärts stehend, schwärzlich.
Die Nebenaugen klein, mit freiem Auge kaum sicht- bar, bräunlich.
Die Saugerscheide bleich bräunlich.
Das Rückenschild vorne schmäler als hinten, an den Seiten und in der Mitte eine erhöhte, Längsnaht, un- ten vor jedem Ecke eine runde, beulenartige Erhöhung, bleichgelblich. Die Brust schwärzlich, mit einer Rinne zur Aufnahme der Saugerscheide.
Das Schildchen klein, dreieckig, bleichgelb.
Oberflügel. Die Halbdecken bleichgelblich, tief punktirt, auf jeder Innenrandsnerve fünf dunkle Punkte. Die Halb flu gel hellweissbräunlich , die Längsadern dun- kel.
135
Der Hinterleib oben röthllchbraun, unten gleich- farbig pimktirt.
Die Flüsse bleichgelblich, die Schenkel des ersten und zweiten Fusspaares mehr am Ende verdickt als die des dritten Paares, alle am Ende schwarz gepunktet.
Tab. XXI. Fig. Ö9.
Berytus clavipes
Reulenschenkelige Stelzenwanze.
Hellbräunlich röthlich; die Innenrandsnerve der Halbdecken ohne Punkte; die Fiisse nicht sehr lan^, alle Schenkel am Ende keulenförmig-.
Länge 2V^ Linien.
Breite kaum % Linie.
Berytus clavipes, cinereus pedibus brevibiis: femoribus clava- tis. Fabr. Syst. Rhyng. pag. 265. Nr. 2-
Berytus clavipes. Griseus; antennarum articulo tertio brevis- simo obconico. Schilling i. d. Beitr. etc. 1. Heft, pag. 56. Tab. VII. Fig. 3. b. (im Umrisse.)
Neides clavipes. Latr. Syst. Crust. et Insect.
Gerris clavipes. Fabr. Ent, Syst.'IV. pag. 192. Nr. 20.
Gerris clavipes, testaceo griseus', capitis cornu brevi , thorace piano elytrisque impresso -punctatis. Fallen Monogr. Cim. Suec. pag. 118. Nr. 8.
Vaterland. Deutschland, Schweden. Man findet sie im Spätsommer und Herbste in sandigen Gegenden un- 1. 4. 11
130
ter iiledern Gestränchen. Sie ist viel seltener als die vor- beschriebene Art.
Der Kopf gestreckt, weniger schnauzenförmig , ge- rade verlängert, hellbräiinllch röthlich.
Die Fühler y^ so lang als der ganze Körper, bräun- lich, das erste Glied am Ende sehr verdickt und daselbst dunkel, das zweite sehr kurz, am Ende dunkel, das dritte am Ende etwas verdickt und ebenfalls dunkelfarbig, das vierte oder Endglied kurz behaart, kurz, dick, cylinder- förmig.
Die Augen nicht gross, Avenig auswärts stehend, schwärzlich.
Die Neben au gen klein, punktförmig, bräunlich.
Das Riickenschild hinten kaum merklich breiter als vorne, an jeder Seite und in der Mitte mit einer erhöh- ten Längsnaht, oben eben, hinten ohne beulenartige Er- höhungen, hell bräunlichröthlich. Die Brust etwas dunk- ler, mit einer Rinne zur Aufnahme der Saugerscheide.
Das Schildchen klein, dreieckig, hellbraunröthlich.
Oberflügel. Die Halbdecken hellbraunröthlich, dicht tief punktirt. Die Halb flügel röthlichbraun , die Adern gleichfarbig.
Der Hinterleib oben und unten röthlichbraun. Der After gegabelt.
Die Füsse nicht sehr lang, bräunlich, alle Schenkel am Ende stark keulenförmig verdickt und daselbst schwärz- lich, schwarz oder braun.
i3T
Tab. XXIL Fig. 70. Pachymerus Echii
Rohlenschwarze Dickarmwanze,
Schwarz; die Halbflügel sehr dunkel schwarz- braun; die Schenkel des vordem Fusspaares sehr auf- geschwollen und unten gezähnt,
Länge 3 V^ Linien.
Breite 1 y^ Linie.
Pachynierus Echii. At«r, membrana fusca, tibiis «pinosis^
femoribus anticis «ubtus dentatis. S<ihilling i. d. Beitr. etc.
I. Heft, pag.73. Nr. 13. Lygaeus Echii. Panz. Fn. Germ. Fase. 72. Tab. 22. Lygaeus Echii, ater immaculatus, femoribits anticis trideatatia.
Fabr. Syst. Rhyng. pag. 235. Nr. 160. Cimex carbonarius. iJö*« Fn. Etrusc II. pag^244. Nr. 1330«
Tab. VII. Fig. 7. kennbar.
Vaterland. Deutschland, Italien. Aa unfruchtba- ren, sandigen Orten unter den untern Blättern der gemei- nen Hundszunge (Echium vulgare L.) im Sande, zuweilen auch auf der Pflanze selbst. In hiesiger Gegend manches Jahr im Herbste sehr gemein, auch trifft man in den er- sten Frühlingstagen überwinterte Exemplare an den Wur- zeln der genannten Pflanze im Sande an.
Der Kopf ziemlich tief in das Rückenschild einge- senkt, oben und unten schwarz mit sehr geringem Koh- lenglanze.
11*
138
Die Füll 1er halb so lang als der Körper, ziemlich stark, mit einzeln stehenden, nicht langen Borstenhaaren besetzt, schwarz, glanzlos.
Die Aug«n nicht über den Rand des Rückenschil- des hinausstehend , schwarz mit wenig Glänze.
Die Nebenaugen klein, sichtbar, schwarz.
Die Saugerscheide schwarz, fast ohne Glanz.
Das Rückenschild fast scheibenförmig, "vorne et- was verengt, die Seiten gerundet, die beiden Unterecken fast rund, am Grunde etwas tief punktirt, schwarz, mit einigem Kohlenglanze. Die Brust schwarz - weisslich , wie bereift.
Das Schildchen dreieckig, punktirt, schwarz, mit einigem Kohlenglanze.
Oberflügel. Die Halbdecken punktirt, dunkel- schwarz, ohne allen Glanz. Die Halbflügel dunkel- schwarzbraun.
Der Hint^rl^ib oben punktirt, schwarz , unten schwarz, bei frischgefangenen Exemplaren wie mit einem welsslichen Reif überdeckt.
Die Füsse schwarz, die Schenkel des ersten Fuss- paares sehr verdickt und unten mit 3 bis 5 Zähnen be- waffnet (der vordere Zahn ist der grösste), alle Schienen mit steifen Stachelhaaren besetzt. Die Tarsen dunkel- schwarbrann, behaart.
139
Tab. XXII. Fig. 71.
Pachymerus decoratus
Gezierte Dickarmwanze.
Schwarz; die hintere Hälfte des Rückenschildes röthlichbraun, die Haibdeeken bleichgelblich mit zwei schwarzen Fleckchen in der Mitte und breit schwarzem Ende: Fühler schwarzbraun, das erste Glied dersel- ben am Ende und das zweite am Grunde röthlich- gelb; die Füsse röthlichgelb, alle Schenkel, mit Aus- nahme der Spitze derselben, schwarz. Länge fast 2 Linien. Breite etwas Weniges über Vj Linie.
Abänderung b. Das erste und zweite Fühlerglied ganz und das dritte zur Hälfte nebst den Schenkeln des zweiten und dritten Fusspaares röthllchgelb.
Abänderung c. Die Halbdecken kurz und die Halb flu gel fehlen gänzlich, oder es sind nur Ansätze der letztern vorhanden. Diese Abänderung kommt am öf- testen vor.
Pachymerus affinis. JNiger; thoracis lateribus pallidis, fascia baseos obscure ferruginea; hemilytron abbreviatuin testaceum, macuHs duabus apiceque nigris; antennis basi rufis, pedibus pallidis femoribus anticis nigris. Schilling i. d. Beitr. I.Heft, pag. 80. Nr. 25.
Vaterland. Deutschland. Unter Moos am Fuss und an den Wurzeln der Fichten und Fohren, welche
140
an Waldrändern stehen. In hiesiger Gegend nicht sehr selten.
Der bemalten Dickarmwanze (Pachymerus pictus, 2tes Heft pag. 64. Tab. X. Fig. 30) sehr nahe verwandt, allein bei genauer Ansicht standhaft in Folgendem von ihr verschieden, nämlich:
1. ist die ganze Wanze etwas schmaler und merklich kleiner;
2. sind die Fühler stärker und nicht ganz röthlichgelb, sondern schwarzbraun, und nur das Grundglied am Ende und das zweite am Grunde ist röthlichgelb;
3. ist das Riickenschild vorne rostroth gerandet, und die hintere Hälfte desselben dunkler rÖthlichbraun;
4. stehen die zwei schwarzen Fleckchen auf jeder Halb- decke nicht einander gerade gegenüber , sondern das am Aussenrande steht etwas tiefer;
5. sind alle Schenkel , mit Ausnahme der Spitzen , schwarz.
Anmerkung. Herr Schilling a. a. O. kannte nur die Abänderung c, daher ich auch den Artnamen ab- ändern zu müssen glaubte.
Tab. XXII. Fig. 72.
Lopus albomarginatus
Weissgerandete Blumenwanze.
Schwarzbraun, glanzlos, behaart; die Augenein- fassung und ein Längsstrich auf dem Schildchen gelb-
141
roth, eine Mittellinie über den Kopf, der Vorderrand und die Seitenränder, dann eine Mittellinie und zwei Länosflecken am Grunde des Rückenschildes, so wie drei gerade Längsstreifen und die Spitzen der Halb- decken gelblichweiss.
Länge 3 Linien.
Breite 1 Linie.
Capsus albo marginal US, niger. ociiloruni Orbita elytroruuique
margine pallidis. Fabr. Syst. Rhyng. pag. 245. Nr. 24- Lygaeus alboiiiargina tus. Fabr. Entoni. Syst. IV. pag. ISO-
Nr. 164. Capsus albomarginatus, niger hirsutus; eiytris margine albi«.
Fallen Monogr. Cim. Succ pag. 68. Nr. 2.
Coquebert lllustr. I. 41. Tab. 10. Fig. 12. ♦)
Abänderung b. Kopf, Riickenschild , Schildchcn und die Halbdecken purpurfarben angeflogen.
Abänderung c. Die Schenkel des zweiten und dritten Fusspaares unten mit einem weissen Fleck und die Schienen braunroth.
Vaterland. Deutschland, Frankreich und Schweden. Man findet sie im Spätsommer auf Waldwiesen im Grasti und auf Blumen. In hiesiger Gegend nicht selten.
Der Kopf schwarzbraun, behaart, oben um die Au- gen ein gelbrother Ring, u/ud über die Mitte mit einer weissgelblichen Mittellinie bezeichnet; unten gelblich oder röthlichweiss.
Die Fühler behaart , schwarzbraun.
Die Augen ziemlich weit auswärtsstehend, schwarz.
*) Dieses Werk kann ich nicht vergleichen und blos der Voll- ständigkeit wegen habe ich das Citat nach Fabricias hier beigesetzt.
142
Die Sangerscheide schwarz, glänzend, das erste oder Grundglied röthlichbraun.
Das Rückenschild schwarzbraun, behaart, vorne mit einer Qiierwulst, der Vorderrand und die Seitenrän- der schmal, weisslichgelb; eine Mittellinie, welche durch die Querwulst unterbrochen ist, und zwei Längsstriche am Grunde nahe an den Ecken weissgelblich. Die Brust schwarz, an den Seiten gelblich oder röthllch.
Das Schildchen dreieckig, behaart, schwarzbraun, in der Mitte ein gelbrother Längsstreifen.
Oberflügel. Die Halbdecken behaart, schwarz- braun, mehr oder weniger purpurfarben überlaufen, jede mit weissgelblicheni Rande und zwei gleichfarbigen Längs- streifen, nämlich einer nahe am Schildchen und einer un- fern des Aussenrandes. Die Spitzen gelblichweiss. Die H a 1 b f 1 ü g e 1 schwarzbraun.
Der Hinterleib oben und unten schwarzbraun, an den Seiten aber breiter oder schmäler gelblichweiss.
Die Füsse behaart, schwarzbraun, die Schenkel öf- ters unten mit einem weissen Fleck und die Schienen mehr oder weniger braunroth.
Anmerkung: Da im ersten Hefte Tab. L Fig. 4. und Tab. H. Fig. 5. schon zwei zu dieser Gattung gehö- rige Wanzen abgebildet und im selbigen Hefte pag. 10. und 12. beschrieben, auf Tab. I. Fig. 4. B. C. D und E. auch die Gattungskennzeichen bildlich dargestellt, nicht aber beschrieben wurden , so wird dieses hiermit nachge- tragen. -
Heft I. Tab. I. Fig. 4. B. C. D u. E. Kennzeichen der Gattung
LOPUS.
Blumenwaiize.
Capsus. Fahr. Syst. Rhyng. Fallen. Lygaeus. Fabr. Entom. Syst. Cimex. Linn, Geoffr. ffolff.
Die Fühler (Tab. ]. Fig. 4. B. D.) vor den Augen am Kopfrande auf einer kleinen Erhöhung eingelenkt, vier- gllederig, behaart; das erste oder Grundglied kurz, etwas dick, das zweite etwas schwächer und am längsten von allen, das dritte dünner, nur halb so lang als das zweite; das vierte oder Endglied noch dünner als das vorhergehen - de und etwas länger als das erste oder Grundglied.
Die Saugerscheide (Tab. I. Fig. 4. C.) viergliede- rig, das erste Glied stark und lang, die folgenden vier schwächer und kürzer, aber alle gleich lang.
Die Nebenaugen fehlen.
Der Kopf ist so breit als vorne das Rückenschild; die Augen ziemlich gross und stark auswärts stehend.
Oberflügel. Die Halbdecken (Tab. 1. rig.4.E.) mit zwei geraden Längsnerven, wovon eine nahe am Aus-
144
senrand und eine durch die Mitfe herab läuft. Auf den Halbflügeln gehen vom Grunde aus drei etwas ge- schwungene Adern bis zur Mitte herab, welche sich un- ten vereinigen und so iwei geschlossene Zellen bilden.
Die Füsse sind behaart, alle gleich stark und lang.
Die Körperform ist gestreckt, nicht sehr breit und der Hinterleib mit den Halbdecken und Halbflugeln gegen den Vorderleib verhällnlssmässig etwas länger, als bei an- dern Gattungen dieser Familie.
Man findet die Arten dieser Gattung vorzüglich auf A^iesen und auf Feldrainen, wo sich die grössern Arten gewöhnlich im Grase, die kleinem auch auf verschiedene« Blumen aufhalten. Sie laufen sehr schnell und fliegen auch äusserst behende, daher sie sehr schwer zu haschen sind.
Tab. XXII. Fig. 73,
Lop US Hieraeei Habichtskraut - Blimienwanze.
Gelblichbraun, glanzlos, behaart; der Kopf schwarz, mit einer bleichgelben, in der Mitte unterbrochenen Mittellinie; das Rückenschild gelblichbraun, am Grun- de dunkler, mit einer hleichgelben Mittellinie, vorne mit einer schwarzen üuervvulst und am Grunde mit
145
einem schwarzen Ctuerstrichchen , welches an beiden Enden mit einem weissen Fleckchen begrenzt ist; das Schildchen gelbroth; die Halbdecken braunröth- lich mit helleren Nerven und weiss gesäumten Spitzen; die Halbflügel schwarzbraun 5 die Adern auf selbigen weiss; die Fühler und Füsse gelblichbraun mit schwar- zen Punkten besetzt.
Länge 1 V2 Linie.
Breite V^ Linie.
Vaterland. In hiesiger Gegend auf den Blüthen des Habichtskrauts (HIeraceum comosum L.) im Sommer häufig. Sobald sie Gefahr bemerkt, fliegt sie davon, oder verbirgt sich im Grase. '
Der Kopf ist schwarz, behaart, oben mit einer bleich- gelben, in der Mitte (aber nicht immer) unterbrochenen Mittellinie.
Die Fühler behaart , gelblichbraun.
Die Augen stark auswärts stehend, rothbraun.
Das Rückenschild behaart, gelblichbraun, am Grun- de schwärzlich, vorne vor dem Ende eine srhwarze, in der Mitte durch eine bleichgelbe Mittel - Längslinie unter- brochene Querwulst; am Grunde stehen auf beiden Selten der bleichgelben Linie zwei schwarze Querstrichchen, wel- che an jedem Aussenende mit einem weissen Punkt be- grenzt sind.
Das Schildchen dreieckig, gelbroth, öfters aber schwärzlich und nur in der Mitte mit einem gelblichen Mittelstreifen.
Oberflügel. Die Halbdecken äusserst fein und dicht behaart , heller oder dunkler röthlichbraun oder
116
hraunröllilich mit helleren , öfters weisslichen I.jfngsner- ven; unten vor den Spitzen eine weisse Querlinic und die Spitzen selbst sind am Jnnenrande schmal weiss.
Der Hinterleib ist oben bräunlich, unten weiss- lich, mit schwarzen Punkten, der After röthlich.
Die Füsse behaart, gelblichbraun mit kleinen, schwar- zen Punkten besetzt und auf jedem Schenkel befindet «ich oben vor dem Ende ein gleichfarbiger grösserer Punkt.
Tab. XXIII. Fig. A — D. Kennzeichen der Gattung
LTGUS.
Wiesenwanze.
Lygaeus. Fabr. Latr. fVolff. Fallen.
Miris. Fabr.
Cimex. Linn. De Geer, Geoffr.
Die Fühler (Fig. A. B. 1.) ganz nahe vor den Au- gen auf kleinen Erhöhungen eingefügt, länger oder kürzer, doch niemals kürzer als 2/3 des ganzen Körpers, vierglie- derig (Fig. D.); das erste oder Grundglied (Fig. D. 2.) kurz, dicker als alle übrigen, doch jedesmal fast länger als der Kopf; das zweite Glied (Fig. D. 3.) lang, fast vier- mal so lang als das erste, aber nicht so stark; das dritte Glied (Fig. D. 4.) viel dünner als das vorhergehende, aber länger als das vierte oder Endglied (Fig. D. 5.), welches wieder dünner ist.
Die Saugerscheide (Fig. A. 6.) viergliederig; das erste Glied ziemlich dick, kaum langer als der Kopf, das zweite und dritte gleich lang und dick , das vierte fast eben so lang, aber dünner.
Die Neben au gen mangeln gänzlich.
Oberflügel (Fig. C). Die Halbdecken (Fig. C. 7.) mit einer unfern des Aussenrandes gerade herablaufen-
148
den und einer in der Milte etwas geschwungenen Längs - nerve. Die Halb flu gel mit einer grössern und kleinern Querader, welche beide unten am Ende der Halbflügel entspringen und sich nach schräger Wendung wieder ver- einigen, wodurch eine grössere und kleinere Zelle sich bildet.
Die Füsse sind verhältnissmässig dünn und ziemlich lang; die Schienen des hintersten Fusspaares sind am läng- sten.
Die Körperform ist eiförmig, gestreckt, mehr oder weniger breit oder lang, sogar schmal, daher sich diese zahlreiche Gattung in mehrere Familien theilt.
Sie leben grösstentheils auf Wiesen im Grase, doch trifft man verschiedene Arten auch auf niedern Gebüschen und an Hecken an. Sie laufen schnell und fliegen sehr gerne.
Tab. XXIII. Fig. 74. Lygus pabulinus.
Futter -Wiesenwanze.
Eiförmig; grün; der Körper unbehaart; die Tar- sen schwarzbraun.
Länge 3 V4 Linien. Breite 1 Vg Linie.
MiriB pabulinus, viridis immaculatis alis hyalinis. Fahr. Syst. Rhyng. pag. 254. Nr. 5- Fahr, Entona. Syst. IV. pag. 184. Nr. 5.
149
Lygaeus pabulinus, viridis, midus inimaculatiis , plantis ni-
gris. Fallen Monogr. Ciin. Suec. pag.75. Mr. 28- Ciinex pabulinus. Linn. Syst. Nat. II. pag. 727. Nr. 83-
Linn. Fn. Suec. 947.
De Geer Insect. III. pag. 293. Nr. 31.
Geoffr. Insect. I. pag. 456. Nr 43.
Vaterland. In fast ganz Europa, im Sommer und Herbste aufwiesen im Grase; gemein in hiesiger Gegend.
Der Kopf grün, mit etwas Glänze.
Die Fühler fast so lang als der ganze Körper, spar- sam mit Haaren besetzt, gelblichgrün.
Die Augen schwarzbraun.
Die Saugerscheide gelblichgrün.
Das Rückenschild grün, etwas glänzend. Die Brust grün, glanzlos.
Das Schildchen grün mit etAvas Glänze.
Ob er flu gel. Die Halbdecken grün, mattglänzend; die Halbflügel grünlich, ins Biäunliche übergehend; die Adern auf denselben grün.
Der Hinterleib oben und unten grün.
Die Füsse gelblichgrün. Die Tarsen schwarzbraun.
Tab. XXIII. Fig. 75. Lygiis icterocephalus
Gelbköpfige Wiesenwanze.
Eifönuig, etwas gestreckt; grün, kurz fein be- haart ; der Kopf und der Vorderrand des Rückenschildes
150
nebst den Adern auf den Halbflügeln gelb; Fühler und Füsse gelblichgrün, Tarsen schwarzbraun.
Länge 2% Linien.
Breite kaum 1 Linie.
Vaterland. In hiesiger Nürnberger Gegend auf Wiesen im Grase entdeckte ich diese bisher noch unbe- schriebene, mit L. pabulinus zwar nahe verwandte, aber bei genauer Betrachtung bestimmt verschiedene Art.
Die Fühler V^ so lang als der ganze Körper, spar- sam behaart, gelblichgrün.
Die ^ugen schwarzbraun.
Die Saugerscheide gelblichgrün, sehr glänzend.
Das Rückenschild grün, am Vorderrande röth- lichgelb, wenig glänzend, mit feinen, schwärzlichen Här- chen arm besetzt; die Brust grün.
Das Schildchen grün, fast glanzlos.
Oberflügel. Die Halbdecken grün, ohne Glanz und mit schwärzlichen, kurzen, feinen Härchen besetzt. Die Halbflügel grünlich, ins Schwärzliche ziehend, die Adern auf selbigen gelb.
Der Hinterleib oben und unten grün und ohne Glanz.
Die Füsse mehr oder weniger gelblichgrün, die Tarsen schwarzbraun.
151
Tab. XXin. Fig. 76.
L y g u s c o 11 t a m i n a t u s,
Beschmutzte Wiesenwanze-
Eiförmig; schmutzig grünlichoelb; vor dem Ende der Halbdecken eine bräunliche Önermackel und am ünterrande der Halbflügel einige braune Flecken,
Länge 3 Linien.
Breite l Viq Linie.
Lygaeus containinatus virescens, elytris versus apicem laeviter fusco - maculatis. Fallen Monogr, Ciin. Suec. pag. 76. Nr. 29.
Vaterland. Deutschland und Schweden, Ich fand sie gewöhnlich an Waldrändern im Grase.
Der Kopf oben und unten grünlichgelb, wenig glän- zend und mit sehr kurzen, schwärzlichen Härchen sparsam besetzt.
Die Fühler beinahe so lang als der ganze Körper, fein behaart, grünlichgelb.
Die Augen schwärzlich.
Die Saugerscheide grünlichgelb.
Das 'Rückenschild schmutzig grünlichgelb, wenig glänzend, mit sehr kurzen, schwärzlichen Härchen sehr sparsam besetzt. Die Brust grünlichgelb.
Das Schildchen wie das Rückenschild gefärbt und behaart.
Oberflügel. Die Halbdecken von derselben Far- be; am Innenwinkel steht vor dem Ende auf jeder eine bräunliche Quermackel. Die Halb flu gel sind bräunlich und am Seiten- und Unterrande befinden sich einige braune Flecken.
f. 4. 12
152
Der Hinterleib ist oben und nnton schmutzig gelb* lichgriin.
Die Füsse grünlichgelb, alle Schenkel haben vordem Ende zwei schmale, bräunliche Ringe.
Tab. XXlIl. Fig. 77.
L y g u s 1 i m h a t II s.
Brcit«:eraiidete Wiesenwanze.
Kiförniig. bleich grünlichgelb; der Körper unbe- haart: der Unterrand des Rückenschildes, das Schild- chen, der Innenrand der Halbdecken und die Halb- flügel schAvarzbraun; die Schenkel am Ende röthlich, jeder daselbst mit zwei braunen Ringen.
Länge 2 % Linien.
Breite 1 Vg'^jLinie.
Ijygaeus limbatus virescens, nudus, snpra niger capite ely- trorumque margine exteriori pallidis. fallen Monogr. Cim. Suec. pag. 85. Nr. 54. A'^aterland. Deutschland und Finnland. Auf Wie- senblumen in hiesiger Gegend nicht gar selten.
Der Kopf oben und unten bleich grünlichgelb, glänzend. Die Fühler über ^/^ so lang als der ganze Körper, nur das erste Glied etwas behaart, rölhlich, das zweite Glied am Ende und das dritte und vierte braun. Die Augen braunroth. Die Saugerscheide bleichgelb, glänzend. Das Rückenschild bleich grünlichgelb, glänzend, am Unterrande schwarzbraun. Die Brust bleichgelb ins Röthliche ziehend.
153
Das S c Ii i 1 d c li e n schwarzbraun , glänzend , an jedem Ecke mit einem brannrothen Fleckchen bezeichnet, wo!che aber nicht bei allen Exemplaren sichtbar sind.
Ob er flu gel. Die Halbdecken bleich giünlichgelb, glänzend, am Innenrande breit, vor dem Ende auswärts eine Spitze bildend, schwarzbraun ; die H a 1 b f 1 ii g e l schwarz- braun.
Der Hinterleib oben und unten grünlichgelb, stark glänzend.
Die Fiisse grünlich oder gelblich, mehr oder weni- ger ins Röthliche ziehend; die Schenkel vor ihrem Ende stark röthlich mit zwei dunklen Ringen ; die Schienen dun- kel geringelt. Die Tarsen gelblich.
Tab. XXIV. Fig. 78.
Lygus nassatus.
Gelbgesäumte Wiesenwanze.
Ziemlich lang gestreckt; grün, oben fein gelblich behaart; das Schildclien am Grunde, der Innen- und Aussenrand der Halbdecken gelb: dieHalbflügei röth- lich und grünlich schillernd, mit grünen Adern.
Länge 3 y^ Linien.
Breite 1 Linie.
L ygaeus n ass atiis, viridis antennis pedibusque flavescentibas. Fabr. Syst. Rhyng. pag. 236. Nr. 167.
Fabr. Entom. Syst. IV. pag. 174. Nr. 135.
Lygaeiis nassatus, viridis immaculatiis siipra villosus; thorace snbaequali: elytris raargine ciliatis. Fallen Monogr. Cim. Snec. pag. 76- Nr. 31.
12*
154
Valerlaiifl. Deutschland und Schweden. Auf Wafcf- wiesen im Grase; in hiesiger Gegend selten.
Der Kopf oben und unten grün, mit sehr feinen wcissHchen Härchen besetzt.
Die Fühler y,^ so lang als der ganze Körper, fein sparsam behaart, gelb, oder zuweilen auch grünlichgelb.
Die Augen gelbröthJich, in der Mitte schwarz.
Die Saugerscheide gelblich, oder auch grünlich, glänzend.
Das Rückenschild grün, sehr fein weisslich behaart, vorne mit einer wenig bemerkbaren Querwulst, zuweilen ist der Hinterrand schmal gelb, auch stehen bei manchen Exemplaren verwischte gelbe Fleckchen daselbst. Die Brust ist grünlich oder gelblich.
Das Schildchen grün, fein behaart, glänzend, am Oberrande gelb.
Ob er flu gel. Die Halbdecken oben sehr fein, am Rande aber etwas dichter weisslich behaart, grün, am Innen- und Aussenrande gelb. Die Halbflügel schwärz- lich, röthlich und grünlich schillernd; die Adern auf den- selben grün.
Der Hinterleib oben und unten grünlich oder gelblich.
Die Füsse grün oder gelblich, die Schenkel fein behaart; das Klauenglied an den Tarsen schwärzlich.
Bemerkung. Weder Fahridus noch Fallen be- merken dea gelben Rand der Halbdecken, und es scheint, dass sie ihre Beschreibungen nach alten, ganz verbleichten Exemplaren gemacht haben, weil die gelbe Farbe auch an getrockneten Wanzen selten ganz verschwindet.
155
Tab. XXIV. Fig. 79. L y g u s m e I a n o c e p li a 1 u s,
Scliwarzköpfige Wiesenwanze.
Langgestreckt 5 sclimal, röthlichgelb, unbehaart, Kopf, Rrust und Hinterleib glänzend schwarz. Länge 2 Linien. Breite kaum y^ Linie.
Clin ex melanoceplialus. Linn. Syst. Nat. 728- Nr. 88- Miris pallens, pallidus capite corporeqne atris. Fabr. Syst. Rhyng. pag. 254. Nr.S- Fabr. Ent. Syst. IV, pag. 185. Nr. 7. Lygaeus revestitus, supra testaceus, capite corporeqne nigris nitidis. Fallen Monogr. Cim. Suec. pag. 82. Nr. 48. Vaterland. Deutschland und Schweden. Auf nie- dern Gebüschen an Wiesenra'ndern. In hiesiger Gegend selten, in Schweden aber soll sie nach Fallen gemein seyn.
Der Kopf oben und unten glänzend schwarz. Die Fühler y^ so lang als der ganze Körper, arm behaart, bleich röthlichgelb.
Die Augen schwarzbraun. Die Saugerscheide bleichgelb, glänzend. Das Rückenschild länger als breit, die Selten fast gerade herablaufend, vorne mit einer kleinen Querwulst, oben röthlichgelb mit wenigem Glänze. Die Brust schwarz, glänzend.
Das Schildchen röthlichgelb, schwach glänzend. Oberflügel. Die Halbdecken röthlichgelb; die Halbflügel bleich röthlichgelb, am Ende mit einer brau- nen Mackel, die Adern gelb.
Der Hinterleib oben und unten schwarz, stark glänzend.
156
Die Fiisse bleich röthlichgelb.
Bemerkung. Hiiislclitlich der Körperform weicht diese Wanze von den übrigen Gattnngsverwandten elwas ab; allein die bei der Gattung Lygns aufgestellten Gat- tungs- Karaktere passen dennoch genau auf sie. Zur näm- lichen Familie gehört auch die im I.Hefte Tab. IV. Fig. 16. dieses Werkes abgebildete Wanze, es geht daher die dort aufgestellte Gattung Phylus ganz ein. Uebrigens ist sel- bige keine neue Art, sondern L. Coryli, Lirin. Fahr, fallen.
• Tab. XXIV. Fig. 80. L y g II s r u b r i c a t u s.
Röthliche Wieseiiwanze.
Eiförmig 5 etwas gestreckt; gelbliclirotli; die Spitzen der Halbdeckeii und das Ende, der Schenkel der Hinterfüsse blutroth.
Länge 1,V^ Linie.
Breite y^ Linie.
Lygaeiis rubricatus flavo - rufescens : elytroruiu puncto tcrini- nali, femoribusque posticis apice sanguineis. Fallen Monogr. Cim, Suec. pag. 91. JNr. 70- Vaterland. Deutschland und Schweden. Auf Foh- rengebüschen. In hiesiger Gegend kommt sie sehr sparsam vor. Der Kopf oben und unten gelblichroth, glänzend. Die Fühler -/^ so lang als der ganze Körper, arm behaart, bleich gelblichroth.
Die x\ugen schwarzbraun.
Die Saugerscheide bleich gelblichroth, glänzend. Das Rückenschild breiter als lang, gelblichroth, glänzend; die Brust bleich.
15
Das Schildchen gelblichroth, glänzend.
Oberflügel. Die Halb decken durchscheinend, gelblichroth , glänzend ; die Spitzen derselben mehr oder weniger blntroth. Die H a I b f 1 ü g e 1 bräunlich, kaum merk- lich Ins Gelbröthliche ziehend.
Der Hinterleib oben und unlen bleich röthlichgelb, glänzend.
Die Fii sse lielJ gelblichroth. Die Schenkel des hin- tersten Fusspaares am Ende stärker oder schwächer blut- roth und vor dem Ende mit einem braunen, schmalen Ring bezeichnet.
Anmerkung. Auch diese Wanze weicht im Um- risse von L. pabulinus, contaminatus u. s. w; etwas ab, und muss daher mit mehreren ähnlichen eine eigene Familie bilden.
Tab. XXIV. Fig. 81. Lygus floralis Blumen - Wiesenwanze.
Eiförmig, oben und an den Seiten mit weissli- rhen Haaren sparsam besetzt, bleich grünlichgelb* die Augen hellbraun.
Länge 1 % Linie. Breite kaum y^ Linie. Vaterland, ich entdeckte diese, meines Wissens bisher noch unbeschriebene, Art auf verschiedenen blühen- den Pllanzen In lichten Waldstellen hiesiger Gegend- Sie ist an allen Theilen Ihres Körpers einfarbig bleich grünlichgelb, öfters fast strohgelb, mit Ausnahme der Au- gen, welche hellbraun sind; an den Fühlern, welche kaum
158
y^ so lang als der ganze Körper sind, nnd oben mit ein- zeln stehenden Härchen sparsam besetzt.
Auch bei dieser Art ist die bei voriger gemachte An- merkung anwendbar.
Tab. XXIV. Fig. 82. Lygus tenellus.
Länglich eiförmig**, grün, fast ganz glanzlos, un- behaart, oben dunkler als unten, vorne auf dem Riik- kenschild eine öuerwulst; die Halbflügel schwärzlich.
Länge 1 % Linie.
Breite kaum % Linie.
Lygaeus tenellus, virescens nudus snpra pallidior, pedibus iin- punclatus. Fallen Mon. Cim. Suec. pag. 90- Nr. 67.
Vaterland. Deutschland und Schweden. In hiesiger Gegend fand ich diese niedliche Wanze auf trocknen Heiden auf verschiedenen blühenden Pflanzen, aber niemals häufig.
Der Kopf oben und unten grün, fast glanzlos.
Die Fühler etwas über halb so lang als der ganze Kör- per, unbehaart; das erste Glied grün, die übrigen gelblichgrün.
Die Augen schwarzbraun.
Die Saugerscheide bleichgrün, wenig glänzend.
Das Rückenschild viel breiter als lang, vorne mit einer Querwulst; oben grün, glanzlos; die Brust bleichgrün.
Das Schild eben grün, glanzlos.
Oberflügel. Die Halbdecken grün, ohne Glanz; die Halb flu gel schwärzlich; die Adern von gleicher Farbe.
Der Hinterleib oben und unten bleichgrün.
Die Füsse unbehaart, bleichgrün, die Schienen mit nur wenigen, oft kaum bemerkbaren Stachelhaaren auf der Innenseite besetzt.
Diese Wanze gehört ebenfalls zu einer eigenen Familie.
Tab. XXV. Fig. A — E. Kennzeichen der Gattung*
GYDNUS.
E r d w a n z e.
Cydnus, Fabr. Latr. TVolf. Fall. Cimex, Linn, Fabr. De Geer. Schrank.
Die Fühler nahe vor den Augen unter dem Kopf- rande (Fig. A. B. 1.) eingefügt, so lang, etwas länger oder auch kürzer als das Rückenschild; fünfgliedrigj das erste oder Grundglied (Fig. D. E. 2.) ragt wenig oder gar nicht über den Kopfrand hinaus und ist kürzer als alle übrigen; das zweite (Fig. D. E. 3.) ist etwas länger; das dritte (Fig. D. E. 4.) wieder merklich länger und stärker; das vierte (^i^. D. E. 5.) bedeutend stärker und dicker als alle, und das fünfte oder Endglied (Fig. D. E. 6.) ist fast eben so lang als das vorhergehende und cylinder- förmig. ,
Die Saugerscheide ist viergliedrig und reicht bis zur Einlenkung des vierten Fusspaares; das erste Glied ist dick und nicht sehr lang, das zweite länger und dünner, das dritte dünn, nicht so lang als das erste, und das vierte und letzte sehr kurz.
Die Nebenaugen (Fig. B. 10.) sind sehr klein und stehen mit den Augen in gleicher Linie.
1. 5. 13
160
Oberflügel. (Fig. C.) Die Halbdecken (Fig. C. 8.) mit einigen fast gerade herablaufenden Längsnerven, wovon eine in der Mitte unten gegabelt ist. Bei mehreren Exem- plaren aber ist dieses öfters nicht bemerkbar. Die Halb- flügel (Fig. C. 9.) haben mehrere (oftmals wenig ausge- drückte) Längsadern, wovon einige unten gabelförmig ge- bildet sind.
Die Schienen an allen Füssen sind stark mit dorn- artigen Stacheln besetzt.
Die Körperform, so wie die Länge der Fühler, ist bei dieser Gattung etwas verschieden (obgleich die Gat- tungskennzeichen standhaft bleiben), daher sie in mehrere Familien zerfällt.
Fam. 1. Der Umriss länglich, oben fast glatt, fast vier- eckig; die Fühler so lang als das Rückenschild. C. tristis. Fam. 2. Der Umriss länglichrund, oben kaum be- merkbar gewölbt; die Fühler so lang als das Rückenschild.
C. morio. Fam. 3. Der Umriss länglichrund; der Körper behaart; die Fühler kürzer als das Rückenschild. C. picipes. G. flavicornis. Fam. 4. Der Umriss länglichrund, oben etwas gewölbt j die Fühler kaum so lang als das Rückenschild. G. nigrita. G. albomarginatus. Fam. 5. Der Umriss länglichrund; oben fast glatt; die Fühler fast länger als das Rückenschild. C. biguttatus. Alle Arten dieser Gattung, mit Ausnahme der der 5ten Familie, welche zuweilen auf Pflanzen vorkommen, leben im Sande und auf der Erde unter Pflanzen und
161
Sträuchern, auch unter Steinen und Erdschollen, daher man im Frühlinge und Sommer sie auf Wegen umherlau- fend antrifft.
Tab. XXV. Fig, 83. Cydnus tristis.
Trauernde Erdwanze.
Länglichrund, das Rückenschild fast viereckig; das Kopfschild vorne kreisrund, der Rand aufwärts gebogen 5 der untere Rand der Halbdecken ausge- buclitet; schwarz, punktirt, mit schwachem Glänze: die Halbflügel bräunlichweiss.
Länge 5V2 Linien*
Breite 1% Linien.
Cydnus tristis, ater clypeo orbiculato, thorace retusa. Fahr,
Syst. Rhyng. pag. 185. No. 7.
Panz. Fn. germ. Fase. 32. No. 16. j nur die Abbildung. Cimex tristis. Bossi ¥n. etrusc. IL pag. 237. No. 1315.
Geoffr. Insect. I. pag. 470. Nr. 70-
Cyrill Entom. Neapol. 1. Tab. I. Fig. 14. Cimex spinipes. Schrank Insect. Aitstr. 527.
Vaterland. Südliches Europa. Sie findet sich in ganz Italien, im südlichen Frankreich und auch in Oestreich vor. Meine Exemplare sind aus der Gegend von Neapel. Es ist sehr zu bezweifeln, ob auch diese Art In Schweden vorkommt, weil Fallen In seiner Monogr. Clm. Suec. p. 52. C. tristis Fabr. nur als kleinere Abänderung des G. morio
13*
162
Fahr. Linn. elc. aufführt, da sie doch noch einmal so ^ross als diese ist. Ueberhaupt scheint es, dass der sonst so scharfsinnige Fallen die schwarzen Arten dieser Gattung nicht sorgfältig genug untersucht und auseinandergeschie- den habe, wie seine Anmerkungen bei C. morio nur zu deutlich zeigen.
Der Kopf vorne rund, der Rand aufwärts gebogen, vorne in der Mitte kaum merklich ausgeschnitten; punktirt, schwarz, mit mattem Glänze.
Die Fühler so lang als das Rückenschild, schwarz mit äusserst feinen, mikroskopischen Härchen besetzt.
Die Augen verbal tnissmässig klein, dunkelbraun, roth oder schwarz, glanzlos.
Die Nebenaugen sehr klein, schwarz, elwas glänzend.
Die Saugerscheide dunkel braunroth, fast schwarz, glänzend.
Das Rückenschild fast viereckig, die beiden Vor- derecken stark abgerundet; vorne in der Mitte vertieft und hinter dieser Vertiefung eine erhöhte Querwulst, welche aber den Rand nicht erreicht; oben punktirt, schwarz, matt glänzend; die Brust schwarz, glänzend.
Das Schild eben breit, dreieckig und endiget sich in eine schmale, unten gerundete Spitze; die Seitenränder etwas niedergedrückt; gepunktet, schwarz, matt glänzend.
Oberflügel. Die Halbdecken am Unterrande aus- gebuchtet, platt, punktirt, schwarz mit mattem Glänze. Die bräunlichweissen Halbflügel bedecken nicht ganz den Hinterleib.
Der Hinterleib ist oben matt, unten glänzend schwarz.
Die Füsse sind schwarz, glänzend; die Tarsen braun- roth. Die Schienen der Vorderfüsse sind vorne breit
163
und auswärts sägezähnig^ die der übrigen Füsse auf bei- den Selten mit dornenartigen, nahe aneinanderstehenden Stacheln besetzt. Alle Schenkel mit einzeln stehenden, ziemlich langen Haaren.
Tab. XXV. Fig. 84. Cydnus morio.
Mohrenschwarze Erdwanze
LängKchrund, oben kaum bemerkbar gewölbt, punktirt, schwarz, glänzend; das erste und zweite Fühlerglied, die Saugerscheide und die Tarsen braun- roth. Die Halbflüsel bräunlich.
Länge 3 Linien.
Breite 1% Linie.
Cydnus morio, ater plantis rufis. /^«Jr. Syst. Rhyng. pag. 184.
No. 3. Cydnus morio, niger, supra confertim impresso -punctatus, an-
tennis basi tarsisque ferrugineis. Fall. Monogr. Cim.
Suec. pag. 52. No. 1. '^) Cimex morio, Li'nn. Syst. Nat. IL p. 722. No. 51-
Li'nn. Faun. Suec. 932.
Fabr. Ent. Syst. jLV. pag. 124- No. 17L
Panz. Fn. germ. Fase. 32. No. 15.
fTolfs Wanz. Tab. 7. Fig. 64. pag. 67- No.64,
Sulzers Insect. Tab. 11. Fig. 77.
Stall Wanz. Tab. 32. Fig. 223. ?
Schaeff. Icon. Insect. Ratisb. Tab. 57- Fig. 11.
*) Die daselbst angeführte Var. ß. gehört aber nicht hieher.
164
Vaterland. Deutschland, Frankreich und Schweden. In hiesiger (Nürnberger) Gegend ist sie im Frühllnge, auf Fnsswegen und an andern Orten auf der Erde herumlau- fend, gar nicht selten, niemals aber traf ich sie auf Ge- müsarten oder auf andern Pflanzen an, wie mehrere Ento- mologen angeben.
Der Kopf vorne etwas gerundet, in der Mitte ein- gekerbt, mit zwei Längsfurchen, punktirt, schwarz, glänzend.
Die Fühler so lang als das Rückenschild, schwarz, mit Ausnahme des ersten und zweiten Gliedes, welche braunroth sind.
Die Augen schwarz, kaum glänzend.
Die Nebenaugen sehr klein, schwarz, glänzend.
Die Saugers cheide braunroth , glänzend.
Das Rückenschild vorne etwas verengt, an den Seiten gerundet, der Rand schmal, etwas aufwärts gebo- gen; vorne mit einer Querwulst, welche aber die beiden Seltenränder nicht erreicht, versehen, sehr wenig gewölbt, punktirt, schwarz, glänzend. Die Brust punktirt, schwarz, glänzend.
Das Schildchen wenig gewölbt, länglich, dreieckig, die Spitze zugerundet, punktirt, schwarz, glänzend.
Oberflügel. Die Halbdecken flach, punktirt, schwarz, glänzend; die Halbflügel reichen etwas über den Hinterleib hinaus, und sind bräunlich.
Der Hinterleib oben und unten schwarz, glänzend.
Die Füsse schwarz, glänzend; die Tarsen braunroth. Die Schienen des ersten Fusspaares vorne erweitert, an der Aussenseite sägezähnig, an der Innenseite aber mit dornartigen Stacheln versehen, die der übrigen Füsse aber aussen und innen mit dergleichen Stacheln besetzt.
165
Tab. XXV. Fig. 85. Cydnus picipes
Rothrandige Erdwanze.
Schwarz, punktirt, glänzend, braunroth behaart; der Kopfrand und die Seitenränder des Rückenschil- des, so wie Fühler, Füsse und Tarsen braunroth. Länge 2 Linien, Breite IVg Linie. Aendert in der Grösse etwas ab.
Cydnus picipes, niger, antennis pedibusque margineque exte- riori elytrorum obscure ferrugineis. Fallen Monogr. Cim. Suec. pag. 54. No. 4.
Abänderang p, Rückenschild und Halbdecken heller oder dunkler braunroth.
Vaterland. Deutschland und Schweden. Ist an sandigen Orten in Hiesiger Gegend gar nicht selten.
Der Kopf oben schwarz, punktirt, glänzend j vorne gerundet, in der Mitte ausgebuchtet, der Rand aufwärts gebogen, braunroth und dicht mit kurzen, braunrothen Haaren begrenzt, ausserdem aber noch mit längeren, steifen, braunrothen Haaren ziemlich dicht besetzt.
Die Fühler nicht so lang als das Rückenschild, die zwei letzten Glieder kurz und dick, braunroth, mit äusserst feinen Härchen besetzt.
Die Augen schwarz oder schwarzbraun, wenig glänzend.
Die Nebenaugen äusserst klein, schwarz, glänzend.
166
Die Saugerscheide hell braunroth, glänzend.
Das Rückenschild vorne etwas verengt und mit einem Eindruck daselbst versehen ; an der Vorderhälfte schwach, an der Hinterhälfte aber stark punktirt, schwarz, glänzend; die Seitenränder schmal, merklich aufwärts ge- bogen, braunroth. Die Brust schwarz oder pechbraun, an den Seiten braunroth behaart.
Das Schild eben oben breit, länglich, dreieckig, die Spitze stark gerundet, grob punktirt, schwarz, glänzend.
Oberflügel. Die Halbdecken stark punktirt, schwarz, an den Innenrändern gewöhnlich ins Braunrotbe übergehend. Die Halbflügel reichen etwas über den Hinterleib hinaus und sind weiss oder zuweilen auch bräunlich.
Der Hinterleib ist oben und unten schwarz oder pechbraun, glänzend; an den Seiten mit braunrothen Haa- ren besetzt.
Die Füsse und Tarsen braunroth; alle Schienen mit vielen dornartigen Stacheln besetzt. .
167
Tab. XXVI. Fig. 86. Cydnus albomarginatus
Weissgerandete Erdwanze.
Länglichrund, gewölbt, punktirt, schwarz, glän- zend ; der Aussenrand der Halbdecken weiss. Länge 2 Linien. Breite 1 Vg Linie.
Cimex albomarginatus, ater elytrorum margine albo. Fahr.
Syst. Rhyng. pag. 179. No. 121.
Fahr, Ent. Syst. IV. pag 132. No. 168.
Wolffs Wanz. 11. pag. 65- No, 62. Tab. VII. Fig. 62.
Geoffr. Insect. I. pag. 470. No. 72.
Panz. Faun, germ. Fase. 33. No. 22.? Denn auch die Ränder des Rückenschildes sind an der Ab- bildung weiss.
Vaterland. Deutschland. Niemals fand ich diese Art auf Küchengewächsen oder andern Gartenpflanzen, wie gewöhnlich angegeben wird, sondern immer nur auf der Erde und unter Pflanzen. Sie ist in hiesiger Gegend nicht gemein.
Die Saugerscheide ist schwarz; das erste Fühle r- glied rothbraun, die übrigen schwarz; die Brust und der Hinterleib oben und unten schwarz, punktirt, glänzend; die Halbflügel bräunlich; die Tarsen an allen Füssen heller oder dunkler braunroth.
168
Tab. XXVI. Fig. 87.
Cydnus nigrita.
Dunkelschwarze Erdwanze
Länglichrund, etwas gewölbt, punktirt, schwarz, glänzend; die Füsse und Tarsen bei jungen Exem- plaren röthlich, bei altern fast ganz schwarz.
Länge 2 Linien.
Breite iVg Linie.
Cydnus nigrita, ater alis albis, pedibus rufis: tibiis serratis.
Fahr. Syst. Rhyng. pag. 184. No. 1. Cimex nigrita, Fahr. Ent. Syst. IV. pag. 123. No. 169.
Vaterland. Deutschland. In hiesiger Gegend an sandigen Orten unter niedern Gesträuchen, auch auf We- gen umherlaufend, nicht selten.
Die Saugerscheide glänzend schwarz; die Fühler schwarz, fast glanzlos; die Brust und der Hinterleih oben und unten schwarz, punktirt, glänzend; die Halbflügel bräunllchwelss ; die Füsse und Tarsen bei erst vollkommen entwickelten Exemplaren rothbraun, bei älteren aber fast ganz schwarz.
169
Tab. XXVI. Fig. 88. Cydnus biguttatus
Zweitropfige Erdwaiize.
Etwas länglichrund, oben flach, punktirt, schwaiz, glänzend: das Rückenschild und die Halbdecken am Äussenrande weiss, auch steht in der Mitte der letz- tern ein weisser kleiner Flecken,
Länge 1% Linien.
Breite ly^ Linie.
C i m e X b i g u 1 1 a t u s , niger margine ündique albo, elytris puncto albo. Fabr. Syst. Rhyng. pag. 178. No. 116- Fabr. Ent. Syst. IV. pag. 122- No. 164. Li'nn. Syst. Nat. II. pag. 722. No. 54. Linn. Faun. Suec. 935. *Scopel. carn. 356. ^Faesl. Helvet. 75- 493. Panz. Faun. germ. Fase. 32. No. 14. Cydnus biguttatus, Fall. Cim. Suec. pag. 53- No. 3.
"Vaterland. Deutschland, Frankreich, Schweden. Sie findet sich auf verschiedenen Gewächsen in Gärten, auf Wiesen und auf Heiden. In hiesiger Nürnberger Ge- gend nicht gemein.
Die Fühler sind länger und die Schienen nicht so stark mit Stacheln besetzt, als bei den übrigen Arten die- ser Gattung, daher sie mit noch einigen, wo nicht eine eigene Gattung , aber doch eine eigene Familie bildet.
Die Saugerscheide ist gelbroth; die Fühler so lang als die Hälfte des ganzen Körpers, fein behaart, schwarz, fast glanzlos ; die Brust und der Hinter leib oben und un-
170
ten punktirt, schwarz, stark glänzend; die Halbflügel braun; die Füsse und Tarsen schwarz, glänzend, bei manchen Exemplaren aber dunkelbraunroth.
Tab. XXVI. Fig. 89. Cydnus flavicornis.
Rothfühlerige Erdwanze.
Rund, wenig länglich, kaum etwas gewölbt, ringsum mit braunrothen Haaren besetzt, pechbraun oder rothbraun; Fühler und Füsse heller oder dunk- ler bräunlichroth , die Schienen der letztern stark mit Stacheln besetzt.
Länge i% — 1% Linie.
Breite 1 — % Linie.
Cydnus flavicornis, ater alis albis, antennis flavis, thorace
tibisque cilialis. Fabr. Syst. Rliyng. pag. 184.
No. 2. Cimex flavicornis, Fabr. Ent. Syst. IV. pag. 124. No. 170-
Wolff. Wanz. IL p. 63. No. 63. Tab. VII. Fig. 63.
Panz. Faun. germ. Fase. 33. No. 23.
Vaterland. Deutschland, Schweden. In sandigen Gegenden im Sande selbst, oder auf demselben unter Ge- sträuchen, läuft auch im Frühlinge häufig auf den Fuss- wegen umher; Hier sehr gemein.
Nicht nur in der Grösse, sondern auch in der Farbe ändert diese "Wanze ausserordentlich ab; man findet sie von 2 Linien bis zu kaum einer Linie lang, und vom dun-
171
kelsten Schwarz bis zum hellesten Gelblichrothbraunen in den sanftesten CJebergängen. Dem Cydnus pieipes (Tab. XXV. Fig. 85.) ist sie sehr nahe verwandt, allein der mit dem Rückenschild immer gleichfarbige Rand und die min- dere Grösse unterscheidet sie hinlänglich.
Tab. XXVII. Fig. A — D. Kennzeichen der Gattung
SGUTELLERA.
Scliildwanze.
Scutellera, Latr.
Tetyra, Fahr. JVolff.
Cimex, Linn. Fahr. Sulzer. Panzer, Geoffr, Hossi.
Die Fühler fiinfgllederig, unter dem Kopfrande vor den Augen auf einer kleinen Erhöhung eingefügt (Fig. A. B. 1.); das erste oder Grundglied (Fig. D. 2.) kurz und dick, nicht viel über den Kopfrand hinausragend, das zweite (Fig. D. 3.) dünner als das vorhergehende und länger als alle übrigen, das dritte (Fig. D. 4.) kaum noch einmal so lang als das Grundglied, das vierte (Fig. D. 5.) etwas dicker als die zwei vorhergehenden, und so lang als das fünfte oder letzte (Fig. D. 6.), welches cjlinderförmig ist.
Die Saugerscheide (Fig. A. 7.) bis zur Einlenkung des dritten Fusspaares reichend, vierglledrig; das erste Glied lang, das zweite und dritte kürzer, gleichlang, das vierte noch kürzer und in eine Spitze sich endigend.
Die Nebenan gen (Fig. B. 10.) klein.
Oberflügel (Fig. C). Die Halbdecken (Fig.G.8.) mit zwei geraden Seiten- und einer vor dem Ende gebo- genen Längsnerve. Die Halbflügel (Fig. C. 9.) mit nicht
173
vielen Längsadern, wovon einige in der Mitte oder unten ein- oder mehrfach gegabelt sind.
Die Körperform ist rund, etwas gestreckt, der Kopf nicht gross, etwas abwärts gebogen, sich stumpf- spitzig endigend; das Schildchen beinahe so lang, aber nicht so breit als der Hinterleib, daher ein Theil der Oberflügel sichtbar ist; der Hinterleib so breit, dass er auf beiden Selten unter den Flügeln hervorsteht.
Die Wanzen dieser Gattung leben auf Doldengewäch- sen und lieben gebirgige Gegenden. Sie stinken sehr.
Tab. XXVII. Fig. 90. Scutellera nigroliiieata
Schwarzgebänderte Schildwanze.
Roth, das Rückenschild mit fünf, das Schiidchen mit vier schvs^arzen Läiigsstreifen geziert: der Rand des Hinterleibes oben und unten schwarz gefleckt.
Länge 5 Linien.
Breite 3 Vj Linien.
Aendert in der Grösse etwas ab.
Scutellera nigrolineata, Latr. Gen. Crust, et insect. Tetyra nigrolineata, rubro thorace hneis quinque, scutello
tribus nigris, abdomine flavo nigro punctato. Fahr.
Syst. Rhyng. pag. 135. No. 32. Cimex nigrolineatusj j^m«. Syst. Nat. H. pag. 716. No. 6-
Fahr, Ent. Syst. IV. pag. 85. No. 22.
174
fl^oljffs Wanz. I. pag. 1. No. 1. Tab. I. Fig. 1.
Bossi Fn. etr. II. pag. 226. No. 1288.
Stoll Wanz. II. Tab. 11. Fig. 9-
Sulzer Hist. Insect. Tab. 10. Fig. 6.
Panz. Faun. germ. Fase. I. No. 2. ^Schaeff. Element. Tab. 44. Fig. 1.
Schaeff. Xeon. Tab. II. Fig. 1. * Geoffr. Insect. I. pag. 468. No. 68. "^Mouff. Insect. 174. Fig. 5.
Vaterland. Deutschland und Italien. In gebirgigen Gegenden auf Doldengewächsen im Monat Mai und wieder im September. Da wo sie vorkommt, ist sie gemeiniglich in so grosser Anzahl voriianden, dass sie ihr Dasejn schon, in ziemlicher Entfernung durch ihren Gestank verräth.
Hinsichtlich ihrer Grösse und der Breite der schwar- zen Längebänder ändert sie zwar etwas ab, nie aber ist sie mir nur mit drei schwarzen Streifen auf dem Schild- chen, wie Fabricius angibt, vorgekommen.
Die Saugerscheide ist schwarz, glanzlos; die Fühler schwarz, wenig glänzend; die Brust roth mit schwarzen, runden Flecken besetzt; der Hinterleib oben schwarz, der breite Rand roth, bei jedem Einschnitt mit einem schwarzen Flecken geziert, unten ebenfalls roth mit runden, schwarzen Flecken; dieHalbflügel schwarzbraun; die Schenkel am Grunde und die Schienen an den In- nenseiten roth.
175
Tab. XXVn, Fig. 91. Scutellera semipunctata
Halbpunktirte Schildwanze.
Roth, auf dem Rückenschilde mit zehn (oder eigentlich zwölf) schwarzen Flecken und auf dem Schildchen auf jeder Seite mit einer kurzen, und in Mitte mit zwei langen Längsstreifen.
Länge 4y^ Linien.
Breite SVg Linien.
Tetyra semipunctata, supra rufa thorace punctis decem scu-
tello lineis quatuor nigris. Fahr. Syst. Rhyng. pag.
135. No. 33. Cimex semipunctatus, Fahr. Ent. Syst. IV. pag. 85. No. 23-
Rossi Fn. etriisc. IL pag. 227. No. 1289.
Stoll. Cimic. II. Tab. 11. Fig. 8.
fVolff Wanz. I. päg. 2. No. 2. Tab. I. Fig. 1.
Vaterland. Italien, Spanien und südliches Frank- reich. Nach Fahricius soll sie auch in Amerika vorkom- men, allein nähere Untersuchung muss erst bestätigen, ob die Wanze der neuen Welt nicht eine eigene Art ist.
Fühler, Füsse und auch der Hinterleib oben ist roth; die Halb decken, der Grund ausgenommen, am Rande breit schwarz; die Halbflügel sind schwarzbraun.
1. 5. 14
Tab. XXVni. Fig. A — E. Kennzeichen der Gattung
OGHETOPUS.
Riiinenfuss- Wanze.
Gerris, Fall.? Fabr.?
Die Fühler vorne an der Seite Acs Kopfes auf ei- nem Vorsprung eingefügt (^'Ig. A. B. 1.), viergliederig; ^ss erste Glied (Fig. D. 2.) geradeausstehend, stark, rauh be- haart, nicht so lang als das zweite (Fig. D.S.), welches viel dünner ist (und von dem Thiere im Leben abwärts gebogen getragen wird) und nicht viel stärker als das dritte (Fig. D. 4.), welches kürzer als das darauf folgende (Fig. D. 5.) vierte ist.
Die Saugerscheide freistehend, kann aber vom Thiere in eine unten am Kopfe befindliche Rinne ein- gelegt werden (Fig. A. 8.), kurz, nicht länger als der Kopf und Hals, dick; das erste Glied kurz, das zweite fast drei- mal so lang, das dritte sehr kurz und so dick als das er- ste; das vierte oder Endglied noch kleiner und in eine scharfe Spitze sich endigend.
Die Nebenaugen (Fig. A. B. 9.) unter den Augen in der Mitte des Kopfes stehend.
177
Oberflügel (Flg. C.)- Die Halbdecken (Fig. C. 6.) mit zwei oben unweit ihres Ursprungs sich gabelnden Längsnerven. Die Halb flu gel (Fig. C. 7.) mit vier Adern, wovon drei drei geschlossene Zellen bilden.
Die Schenkel aller Füsse (Fig. E.) sind oben mit einer Rinne versehen.
Die Körperform ist lang und schmal; der Hinter- leib in der Mitte etwas ervveltert; der Kopf lang, gleich- breit, vor der Fühlereinlenkung in eine Spitze sich endi- gend, hinten auf jeder Seite in eine abwärtsstehende Spitze ausgehend und unten unterhalb der Augen mit vier ästigen Dornen bewaffnet; der Hals sehr kurz und schmal; das Rückenschild vorne nicht breiter als der Kopf, hmten er- weitert und unten stehen vorne zwei vorwärts gerichtete Stacheln. Die Vorderfüsse sind kürzer als die übrigen und auch etwas stärker, das dritte oder letzte Fusspaar aber am längsten. — Die einzige mir bekannte Art lebt vermuthlich auf Gebüschen etc.
Tab. XXVIIl. Fig. 92. Ochetopus spinicollis
Halsdornige Riunenfuss -Wanze«
Der Kopf und die vordere Hälfte des Rückew- schildes schwärzlich, der übrige Körper braun; die Schienen gelb, die des ersten und zweiten Fusspaa-
14*
178
res schwarz geringelt. Der Hals unten mit vier ästi- gen Dornen besetzt.
Länge 6V2 Linien.
Breite über die Mitte des Hinterleibes 11/3 Linie.
Gerris denticollis, obscurus, capite basi dentatoj abdomine
flavo: subtus maculis utrinque obliquis nigris. Fallen
Cim. Suec. pag. 115. No. 3.? Gerris pallipes, niger pedibus pallidis, pectore bispinoso.
Fahr, Syst. Rhyng. pag. 262. No. 6.??
Fabr. Ent. Syst. IV. pag. 189. No. 6.77
Vaterland. Seit einer Reihe von zwanzig Jahren kamen mir nur drei Stücke dieser sonderbaren Wanze vor. Eines fand ich todt am Ufer des Stahrenberger- oder Würmsees in einem Spinnengewebe hangend, ein zweites fing ich im Fluge nahe am Wasser bei Muggendorf im Baireuthlschen, und ein drittes traf Ich In hiesiger Nürn- berger Gegend am Ufer des Pegnitzflusses auf einem Bir- kenblatt ruhig sitzend.
Der Kopf Ist schwarz, oben mit sehr kurzen welss- grauen Härchen dicht besetzt.
Die Fühler schwarz oder auch braun.
Die Augen schwarz, wenig glänzend.
Die Nebenaugen schwarz, stark glänzend.
Die Saugers chelde schwarzbraun mit wenigem Glänze.
Das Rücken Schild an der vordem Hälfte wie der Kopf gefärbt, an der hintern braun. Die Brust braun, fast glanzlos.
Das Schild eben klein, dreieckig, punktirt, braun.
Oberflügel. Die Halbdecken braun, die Halb- flügel bräunlichgelblich.
179
Der Hinterleib oben röthlicbgelb, am Rande schwarz, mit einem gelblichen Flecken an jedem Einschnitte; unten gelblichbraunroth , jeder Einschnitt mit zwei schwarzen Längsstreifen, in der Mitte der Rand schwärzlich mit ei- nem gelben Punkt an jedem Einschnitte.
Füsse. Die Schenkel braun, oder auch bräuniichgelb; die Schienen röthlichgelb, die des ersten Fusspaares vorne, hinten und in der Mitte mit einem-, die des zweiten Fuss- paares aber mit zwei schwarzen Ringen daselbst bezeichnet, die des dritten Fusspaares sind nur am Grunde schwarz. Die Tarsen sind braun.
Tab. XXIX, Fig. A — D. Kennzeichen der Gattung
STRAGHIA.
Schmuckwanze.
Pentatoraa, Latr. Cimex, Linn. Fahr. etc.
Die Fühler unter dem Kopfrande vor den Augen auf einer schwachen Erhöhung eingefügt (Fig. A. B. 1.), fünfgl lederig; das erste oder Grundglied (Fig. D. 2.) kür- zer und dicker als alle übrigen, das zweite (Fig. D. 3.) dünner, aber noch einmal so lang, das dritte (Fig. D. 4.) kürzer oder eben so lang und dick, das vierte (Fig. D. 5.) kaum kürzer, aber etwas dicker und das letzte oder End- glied (Fig. D. 6.) cjllnd erförmig und eben so lang und dick als das vlertCj
Die Sauger scheide (Fig. A. 9.) viergliederig, bis zur Einlenkung des dritten Fusspaares reichend, das erste, und zweite Glied fast gleich lang, das dritte kürzer und dünner, und das vierte oder Endglied noch kürzer und in eine Spitze sich endigend.
Die Nebenaugen (Fig. A. ß. 1.) nahe unten un- fern des Rückenschild -Randes von einander entfernt ste-^ hend , klein.
181
Oberflügel CFig.C). Die Halbdecke n (Fig. G. 7.) mit einer einzigen Lhngsnerve, unweit des Aussenrandes. Die Halbflügel (Flg. C 8.) am Grunde mit einer gebo- genen Ader (welche eine Zelle bildet), aus welcher meh- rere etwas geschwungene Längsadern entspringen.
Die Körper form Ist länglichrund; der Kopf ist vorne zweilappig, die Ränder aufwärts gebogen, mehr oder weniger In das Rückenschild eingesenkt.
Alle bekannten Arten dieser Gattung leben auf Pflan- zen; vorzüglich lieben sie die Blüten der Tetradynamisten.
Tab. XXIX. Fig. 93. Strachia festiva
Geschmückte Schmuckwanze.
Roth, sechs Flecken auf dein Rückenschilde, der Grund des Schildchens und auf jeder Halbdecke eine beinahe stiefeiförmige Zeichnung, und unter dieser ein Punkt, schwarz. Die Halbflügel schwarzbraun mit weisslichem Saume.
Länge 3 Linien. Breite 2 Linien.
Cimex festivus, nigro rubroque varius thorace punctis sex ni- gris, alis fuscis : margine albido. Fahr. Syst, Rhyng. pag. 173. No. 95.
Linn, Syst. Nat. II. pag. 723. No. 57. Fahr. Ent. Syst. IV. pag. 118. No. 151.
182
Panz. Fn. germ. Fase. 6- No. 19. fTolff Wanz. II. pag. 61. No. 58. Tab. VI. Fig. 58- Rossi Fn. Elrusc. II. pag. 235. No. 1309. *FuesL Helv. 26. 396. Cimex dominulus, Scopel. Ent. carn. 362.
Vaterland. Deutschland, die Schweiz, Frankreich und Italien. Auf Wiesen und in Gärten auf den Blthen der Tetradynamisten in hiesiger Gegend nicht selten.
Die Saugerscheide, die Fühler und Füsse sind schwarz ; die Brust roth mit grossen schwarzen Flecken auf heiden Seiten; der Hinterleib oben roth, am Rande und After schwarz gefleckt, unten ebenfalls roth, in der Mitte mit vier breiten schwarzen Querflecken und an jeder Seite mit einer Reihe runder, schwarzer, und ausser diesen noch am Rande mit einer Reihe gleichfarbiger, fast viereckiger Flecken bezeichnet.
Tab. XXIX. Fig. 94. S t r a ch i a o 1 e r a c e a.
Kohl - Schmuckwanze.
Blau oder grün, glänzend; Kopf, Rückenschild und Halbdecken weiss oder roth gerandet; auf dem Rückenschild eine Mittellinie, die Spitze des Schild-
183
chens und ein Flecken am Innenwinkel jeder Halb- decke weiss oder rotli.
Länge 3 Linien. Breite 2 Linien.
Aendert in der Grosse etwas ab.
Cimex oleraceus, coeruleo aeneus thorace lineola, scutello apice elytrisque puncto rubro albove. Fabr. Syst. Rhyng. pag. 177. No. 112.
Linn. Syst. Nat. II. p. 722. No. 53.
Linn. Fn. Suec. 934.
Fahr, Ent. Syst. IV. pag. 121. No. 162.
Fall. Cim, Suec. pag. 49. No. 16.
JVolffs Wanz. I. p. 16. No. 16. Tab. 11. Fig. 16.
Panz. Fn. gcrm. Fase. 32. No. 12.
Stoll. Wanz. II. Tab. V. Fig. 32 et 33.
De Geer Insect. III. Tab. 15. Fig. 22.
Rossi Faun. Etrusc. II. p. 236. No. 1313.
Schaeff. Icon. Tab, 46. Fig. 4 et 5. "^Geoffr. Insect. I. pag. 471. No. 74. '^Raj. Insect. 54. 6. 7.
Abändr. a. Glänzendblau, die Zeichnungen roth.
» b. Gläuzendblaugrün, die Zeichnungen weiss.
n c. Glänzendgrün, die Zeichnungen gelb oder
gelblich. Der Unterleib bei vorstehenden drei Abän- derungen schwarzblau oder grün,
» d. Glänzendgrün, die obern Zeichnungen gelb,
der Unterleib und die Füsse trübgelb, dunkelgrün gefleckt.
• e. Wie vorige, aber art beiden Seiten des
Schildchens eine gelbe längliche Zeichnung.
» f. Eben so, aber oben am Schildchen zu beiden
Seiten zwei gelbe Flecken.
184
Vaterland. Allenthalben in Europa in Gärten und auf Feldern auf blühenden Kohlarten, sehr gemein.
Die Saugerscheide schwarz, glänzend; die Fühler schwarz, äusserst fein behaart; die Brust und der Hinter- leib oben und unten schwarz, blau- oder grünglänzend; die Halbflügel braungrünlich mit hellerem Saume; die Füsse schwarz, blau- oder grünglänzend, die Schenkel vorne roth oder weiss und die Schienen in der Mitte mit einem weissen oder rothen Ring. Tarsen schwarz.
Tab. XXIX. Fig. 95. Strachia cruciger
Kreuztragende Schmuckwaiize.
Oben schwarz, punktirt, glänzend; auf dem Rü- ckenschilde eine kreuzförmige roth und gelbe Zeich- nung; das rothe, in der Mitte gelbe. Schildchen an den Seiten und an der Spitze schwarz; die Halb- decken unten vor dem Ende mit einem gelben öuer- bände; der Hinterleib rothgelb, unten an den Seiten schwarz gefleckt; die schwarzen Schenkel aller Füsse oben mit einem schmalen gelben Längsstrich. Länge ^% Linien. Breite beinahe 2 Linien. Abänderung b. Das schwarze Schildchen mit einem ro- then, in der Mitte- gelben Län^sstreifen , und oben an jedem Ecke mit eipem rothen Flecken.
185
Vaterland. Ostindien. Ich verdanke einige Stücke dieser schönen Wanze der Güte des Herrn Dr. medicin. Pertj zu München.
Der Kopf sch\yarz, ohen mit bläulichem Schiller.
Die Fühler schwarz, äusserst fein behaart.
Die Augen braungelb, in der Mitte schwarz.
Die Nebenaugen klein, braungelb, glänzend.
Die Saugerscheide schwarz, glänzend.
Das Rückenschild vorne verengert, mit einer Quer- wulst durch die Mitte; die beiden äussern Ecken in scharfe Spitzen ausgehend; oben schwarz glänzend mit einer rothen, kreuzförmigen Zeichnung, welche nach unten ins Gelbe übergeht. Die Brust glänzend schwarz mit einem weissen Flecken an der Einlenkung eines jeden Fusses, und neben diesem noch mit einem rothen Fleckchen nach aussen ge- ziert.
Das Schild eben fein punktirt, glänzend, roth, in der Mitte gelb, an den Selten und an der Spitze schwarz.
Oberflügel. Die Haibdecken schwarz, oben am Innenrande und unten am Aussenrande ein weisses Längs- strichelchen , dann vor dem Ende mit einem gelbrothen Querbande geziert. Die Halbflügel, welche über den Hinterleib hinausreichen , sind bräunlich und am Ende heller.
Der Hinterleib oben gelbroth, glänzend, und aiü Aussenrande hat jeder Einschnitt ein schmales schwarzes Streifchen; unten gelbroth, in der Mitte schwarz, und am Rande ist jeder Einschnitt 'mit einem schwarzen Punkt be- zeichnet.
Die Füsse und Tarsen sind glänzend schwarz, und jeder Schenkel ist oben mit einer schmalen gelben Längs- linie geziert.
Tab. XXX. Fig. A — D. Kennzeichen der Gattung
HTPSELdNOTUS.
Hochrückenwanze.
Die Fühler vorne am Kopfrande vor den Augen auf einem kleinen Vorsatze eingefügt (Fig. A. B. 1.)? vierglle- derlg, fast drei Vlerthelle so lang als der ganze Körper. Das erste oder Grundglied (Fig. D. 2.) dicker als alle übri- gen und so lang als das dritte; das zweite (Fig. D. 3.) so dick als das etwas kürzere dritte Glied (Flg. D. 4.) und das cyllnderförmige, etwas dicke Endglied beinahe so lang als das dritte.
Die Saugerscheide (Fig. A. 8.) frei, bis über die EInlenkung des dritten Fusspaares hinausreichend, fünf- gllederlg, alle Glieder fast gleich dick, das vierte ist das längste, das zweite, dritte und fünfte (oder spitzige Flnd> glled) ist kürzer und jedes gleich lang,, das erste oder Grundglied ist kürzer als alle andern, und auch etwas dicker.
Die Nebenaugen (Fig. A. B. 9.) sehr sichtbar, ne- beneinander nahe unter den Augen in der Mitte stehend.
Oberflügel (Fig. C). Die Halb decken (Fig. C. 6.) mit zwei Längsnerven, wovon die äussere in der Mitte
187
eine Gabel bildet, deren innerer Ast sich mit der innern Längsnerve verbindet, wodurch zwei geschlossene Zellen durch die Randquernerve entstehen. Die Halb flii gel (Fig. C. 7.) haben oben am Grunde eine geschwungene Querader, aus welcher viele etwas geschwungene Längs- adern entspringen, die bis zum Rande reichen und wovon unten mehrere gegabelt sind.
Die Körperform ist gestreckt, nicht breit; der Kopf verhältnissmässig klein, vorne stumpf, fast dreilappig, die Augen stark auswärtsstehend, der Hals zusammenge- schnürt, das Rückenschild vorne nicht viel breiter als der Hals, hinten sehr erhöht und stark erweitert, die Seiten fast gerade in stumpfe oder spitzige Ecken auslaufend; das Schildcben nicht gross, dreieckig; die Fühler und Füsse lang.
Alle mir bekannten Arten dieser Gattung bewohnen Amerika.
Tab. XXX. Fig. 96. Hypselonotus interruptus.
Unterbrochene Hochrückenwanze,
Schwarzbraun ,. punktirt, glanzlos ; die Halbdecken sind vor dem Ende mit einem durch die Halbflügel unterbrochenen gelbrothen öuerbande und gleichfar- biger Spitze geziert, auch sind die Innenränder der- selben längs dem Scbildchen braun; die Schenkel am
188
Grunde, so wie die Schienen und Tarsen, dimkel- braunroth.
Länge 6 Linien.
Breite 1% Linie.
Vaterland. Brasilien. Herr Dr. med. Hernich- Schäffer zu Regensbnrg hatte die Güte, meine Samm- lung mit einigen Stücken dieser und der folgenden Art zu bereichern.
Der Kopf schwarz, punktirt, glanzlos.
Die Fühler schwarzbraun, äusserst fein kurz behaart.
Die Augen schwarzbraun, glänzend.
Die Nebenaugen ziemlich gross, braun, stark glänzend.
Die Saugerscheide schwarzbraun, glanzlos.
Das Rückens child schwarz, punktirt, "ohne allen Glanz, hinten vor dem Hinterende mit einer Vertiefung. Die Brust gelblichschwärzlichbraun, punktirt-, glänzend.
Das Schild eben schwarz, glanzlos, in die Quere fein gerunzelt, an den Seiten gerandet.
Oberflügel. Die Halbdecken schwarzbraun, am Innenrande längs dem Schildchen braun, unten vor dem •Ende mit einem, in der Mitte durch die Halbflügel unter- brochenen Querband, und gelbrothen Spitzen. Die Halb- flügel braun.
Der Hinterleib oben und unten braungelb, wenig glänzend, glatt.
Die Füsse und Tarsen dunkelbraunroth , die Schenkel an der Spitze schwarz.
189
Tab. XXX. Fig. 97. Hypselonotus dimidiatus,
Halbgelbe Hochrückenwanze.
Bräunlich - weissgelb ; das Rückenschild hinten am Grunde mit vier schwarzen Flecken, das schwarz- braune Schildchen mit einem gelben Mittelstreifen und gleichfarbigem Rande; die obere Hälfte der Halb- decken braun mit gelben Nerven ; die Fühler schwarz- braun, das erste GJed nach innen und der Grund des zweiten und dritten am Grunde gelb. Die Füsse trübgelb mit schwarzen Punkten, quer- reihenweise besetzt.
Länge 5y2 Linien.
Breite 1 % Linie.
Vaterland, Brasilien.
Der Kopf oben und unten bräunlichweissgelb, sehr fein punktirt, glanzlos, an den Nebenaugen mit zwei schwar- zen Längsstrichelchen bezeichnet.
Die Fühler schwarzbraun, das zweite und dritte Glied am Grunde, so wie das erste Glied gelb, welches aber nach aussen mit einem schwarzen Längsstrich verse- hen ist.
Die Augen bräunlichgelb, glänzend.
Die Nebenaugen gelbbraun mit starkem Glänze.
Die Saugerscheide gelbbraun, der Sauger selbst aber braue.
190
Das Rücken Schild bräunlich weissgelb, fein punktirt, ganz glanzlos, hinten am Grunde in der Mitte stehen nahe an einander zwei länglich - viereckige Flecken, und neben diesen an jeder Ecke ein gleichfarbiger Fleck, welcher nach innen eine Spitze bildet. Die Brust ist sehr fein gepunktet, wenig glänzend und bräunlichgelb.
Das Schild eben in die Quere gerunzelt, schwärz- lichbräunlich mit einem gelblichweissen Mittelstreifen und gleichfarbigem Rande.
Oberflügel. Die Halbdccken punktirt, glanzlos, die vordere Hälfte derselben braun mit gelblichen Nerven, die hintere aber gelbllchwciss mit brauner Spitze. Die Halbflügel schwarzbraun.
Der Hinterleib oben safrangelb uild auf den zwei letzten Abschnitten am Rande auf jedem mit einem schwar- zen Flecken; unten punktirt, glanzlos, trübgelb.
Die Schenkel und Schienen aller Füsse, so wie die Tarsen, trübgelb, erstere aber ringweise mit schwarzen Punkten besetzt.
191
Tab. XXXL Fig. 98. Cydiius dubius
Weissgesäumte Erdvvanze,
Länglichrund, wenig; gewölbt, punktirt, schwarz- blau, oben veilchenblau, glänzend; der Aussenrand des Rückenschildes und der Halbdecken weiss; jeder Einschnitt des Hinterleibes oben am Rande mit einem weissen Fleck bezeichnet.
Länge SVg Linien.
Breite 2^/q Linien.
Cydnus dubius, coerulescens : luargine thoracis elytrorumqne albo, abdonilnis alboguttato. JVolffs Wanz. II. p. 64. Tab. VII. Fig. 63.
Cydnus albomarginatus, Fall. Hemipt. Suec. pag. IQ. No.4.
Cimex albomarginatus. Schrank Insect. Austr. 275.
Vaterland. Deutschland und Schweden. Man findet sie nur in gebirgigen Gegenden auf verschiedenen Pflan- zen , und überall selten.
Die Saugerscheide, Fühler und Füsse sind schwarz, die Augen dunkel braunröthllch und die Halb- flügel weiss und durchsichtig.
Bemerkung. Gehört zur fünften Familie.
L 6. 15
192
Tab. XXXI. Fig. 99. Cydnus bicolor.
Zweifarbige Erdwanze.
Länglichrund, wenig gewölbt, punktirt, schwarz mit wenigem bläulichen Schiller; Rückenschild vorne und die Halbdecken vorne und hinten mit einer weis- sen gezackten Zeichnung; die Schienen an der Vor- derhälfte weiss, i
Länge 3 Linien. Breite 2 Linien.
Cydnus bicolor, niger, elytris albo - nigroque variis, tibüs ad basin albis. Fall. Hemipt. Suec. pag. 19. Nr. 2. Pall. Monogr. Cim. Suec. pag. 53. Nr.2.
Cimex bicolor, Lz'nn. Syst. Nat. II. pag. 722. Nr. 55.
Linn. Favm. Suec. 936.
Fabr. Syst. Rhyng. pag. 176. Nr. 109.
Fabr. Ent. Syst. IV. pag. 121. Nr. 161. "^Geoffr. Insect. I. pag. 740. Nr. 73. *Schaeff. icon. Tab. 41. Fig. 8 9.
De Geer Insect. III. pag. 268. Nr. 12.
Stoll Wanz. Tab. 32- Fig. 224.
fVolff. Wanz. II. pag. 63. Nr. 60- Tab. VII. Fig. 60.
P^xnz. Fn. germ. Fase. 32. Tab. 11.
Vaterland. Beinahe in allen Ländern Europas ist diese Wanze auf verschiedenen Pflanzen sehr gemein.
193
Die Saugerscheide ist glänzend schwarz , so wie auch die Augen. Die Fühler äusserst fein behaart, schwarz mit sehr mattem Glänze. Der Hinterleib oben schwarz und jeder Einschnitt Ist am Aiissenrande mit ei- nem weissen , einwärts gerundeten Flecken besetzt. Die Halbfliigel sind durchsichtig und weiss.
Bemerkung. Zur fünften Familie gehörig.
15*
Tab. XXXI Fig. A — D. Kennzeichen der Gattung
SGIOGORIS.
Wiirzeiwanze.
Sciocoris, Fall. Hemipt. Suec. pag. 20. Cydnus, Fall. Monogr. Cim. Suec. Cimex, rj'olff.
Die Fühler unter dem Kopfrande vor den Augen auf einer kleinen Erhöhung eingefügt (Fig. A. 1.), kurz, kaum so lang als der Kopf und die Hälfte des Rückenschildes, fünfgllederig; das erste oder Grundglied (Flg. D. 2.) dik- ker und kürzer als alle übrigen, das zweite (Fig. D. 3.) am längsten, das dritte und vierte (Fig. D. 4. 5.) gleich lang, viel kürzer als das vorhergehende, das fünfte oder Endglied (Fig. D. 6.) nicht so lang als das zweite, aber etwas dicker und cyllnderförmig.
Die Sauger scheide C^Ig. A. 9.) reicht fast bis zur EInlenkung des dritten Fusspaares und ist vlergllederlg.
Die Nebenaugen (Fig. B. 10.) sitzen nahe am Hin- terthell des Kopfes und sind äusserst klein.
Oberflügel (Fig. C). Die Halbdecken (Fig. C. 7.) mit zwei wenig geschwungenen, fast gerade herablau- fenden Längsnerven. Die Halbflügel mit einigen thells
195
verbundenen, theils freien oder etwas gegabelten Längs- adern.
Alle Füsse sind verbältnlssmässlg kurz und die Schie- nen mit kurzen Stachelhaaren etwas sparsam besetzt.
Die Körper form Ist länglichrund, platt gedrückt, der Kopf und das Schlldchen gross; das Rückenschild kurz, hinten breiter als vorne j die Halbdecken so lang als das Schildchen, unten gerundet; die Halbflügel bedecken den breit gerandeten Hinterleib nicht ganz.
Die einzige mir bisher bekannte Art dieser Gattung ist In ihren Bewegungen ziemlich langsam, und hält sich theils auf der Erde an den Wurzeln der Gräser oder auf den Pflanzen selbst auf.
Tab. XXXI. Fig. 100.
Sciocoris umbrinus.
Erdfarbige Wurzelwaiize.
Heller oder dunkler gelblich graubraun, schwarz- punktirt; das Schildchen am Grunde mit vier schwar- zen Fleckchen und jeder Einschnitt des Hinterleibes oben am Rande mit einem aus Punkten zusammen- gesetzten Q.uerstricli bezeichnet.
Länge 2 — 2 Vg Linien. .
Breite